In der folgenden Masterarbeit wird die bisherige Umsetzung des „Tarifvertrages zur Gestaltung des demographischen Wandels in der Eisen- und Stahlindustrie“ auf betrieblicher Ebene untersucht und dessen Wirkung sowie eine mögliche Übertragbarkeit auf andere Branchen aus personalwirtschaftlicher Sicht erörtert.
Zunächst wird Zielsetzung und Inhalt des Tarifvertrages dargestellt. Anschließend wird erläutert, warum der Tarifvertrag aufgrund seines qualitativen und prozessualen Charakters eine enge Zusammenarbeit der Betriebsparteien zur individuellen Umsetzung auf betrieblicher Ebene fördert und fordert. Die Notwendigkeit eines raschen Handelns der Betriebsparteien wird anhand einer Darstellung der demographischen Herausforderungen der Eisen- und Stahlindustrie aufgezeigt. Es wird festgestellt, dass sowohl Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerseite diese Herausforderungen lange ignorierten. Erst Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen sowie wirtschaftlich günstige Voraussetzungen führten 2006 zum Abschluss des Tarifvertrages.
Anschließend wird dargestellt, wie die Inhalte des Tarifvertrages in den Betrieben umgesetzt worden sind. Hierzu wird zunächst ein Überblick über die branchenweite Umsetzung gegeben und anschließend die Umsetzung anhand der Demographie-Projekte zweier Großunternehmen der Branche genauer untersucht. Es wird gezeigt, dass die Unternehmen die Inhalte des Tarifvertrages höchst unterschiedlich umsetzen, der Tarifvertrag jedoch keinesfalls ignoriert wird. Im Anschluss wird dargestellt, dass die aktuelle Wirtschaftskrise auf die Anstrengungen der Betriebe im Demographiebereich eine höchstens mittelfristige Hemmwirkung entfaltet.
Zuletzt wird die Wirkung des Tarifvertrages auf die Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie erörtert und anhand dieser Erkenntnisse überprüft, wie sich ein Demographie-Tarifvertrag auf die Personalarbeit generell auswirken kann. Es zeigt sich, dass ein Demographie-Tarifvertrag in den Unternehmen insbesondere Problembewusstsein für den demographischen Wandel schaffen, eine Exploration der eigenen demographischen Situation ermöglichen, Rahmenbedingungen setzen und Handlungsempfehlungen geben sowie die demographieorientierte Kooperation der Betriebsparteien fördern kann. Anhand der Darstellung weiterer bereits abgeschlossener oder in Verhandlung befindlicher Demographie-Tarifverträge wird anschließend die Übertragbarkeit des Konzeptes Demographie-Tarifvertrag auf andere Branchen und Betriebe verdeutlicht.
Inhaltsverzeichnis
- Zusammenfassung
- 1. Einleitung
- 2. Zielsetzung und wesentliche Inhalte des Tarifvertrages zur Gestaltung des demographischen Wandels in der Eisen- und Stahlindustrie.
- 3. Arbeitsrechtliche Durchsetzbarkeit im Hinblick auf den qualitativen und prozessualen Charakter des Tarifvertrages
- 3.1 Qualitativer und prozessualer Charakter des Tarifvertrages.
- 3.2 Rolle der betrieblichen Interessenvertretung
- 3.3 Umsetzung in Betriebsvereinbarungen….....
- 4. Demographische Herausforderungen der Eisen- und Stahlindustrie.....
- 4.1 Gesamtgesellschaftliche Folgen des demographischen Wandels
- 4.2 Beschäftigungsstruktur in der Eisen- und Stahlindustrie
- 4.3 Arbeitsbedingungen und -belastungen in der Eisen- und Stahlindustrie.....
- 5. Entstehung des Tarifvertrages...\n
- 5.1 Demographischer Wandel als Randthema.
- 5.2 Die Kehrtwende - oder warum gerade 2006
- 6. Stand der Umsetzung des Tarifvertrages in den Betrieben.
- 6.1 Altersstrukturanalyse...\n
- 6.2 Abzuleitende Maßnahmen
- 6.3 Langfristkonten bzw. Demographiefonds\n
- 6.4 Zusammenfassung.\n
- 7.Umsetzung am Beispiel konkreter betrieblicher Programme
- 7.1 Unternehmen A: Großunternehmen im Bereich Edelstahlerzeugung …………………...
- 7.1.1 Ausgangslage des Unternehmens\n
- 7.1.2 Betriebliches Projekt zur Gestaltung des demographischen Wandels..
- 7.1.2.1 Aufbau und Struktur .\n
- 7.1.2.2 Altersstrukturanalyse .\n
- 7.1.2.3 Altersgemischte Teams...\n
- 7.1.2.4 Wissenstransfer und Qualifizierung\n
- 7.1.2.5 Gesundheitsgerechter Arbeitseinsatz..\n
- 7.1.2.6 Förderung der Gesundheit und gesundheitsgerechten Verhaltens.
- 7.1.2.7 Arbeitszeitgestaltung.\n
- 7.1.2.8 Langfristkonten bzw. Demographiefonds....\n
- 7.1.2.9 Senkung des Durchschnittsalters der Belegschaft.....\n
- 7.1.2.10 Maßnahmen über den Tarifvertrag hinaus..\n
- 7.2 Unternehmen B: Salzgitter AG.
- 7.2.1 Ausgangslage....\n
- 7.2.2 Betriebliches Projekt: „GO - Die Generationen-Offensive 2025\"\n
- 7.2.2.1 Aufbau und Struktur .\n
- 7.2.2.2 Altersstrukturanalyse.\n
- 7.2.2.3 Wissenstransfer und Qualifizierung\n
- 7.2.2.4 Förderung der Gesundheit und gesundheitsgerechten Verhaltens.
- 7.2.2.5 Demographiefonds\n
- 7.2.2.6 Weitere Maßnahmen........\n
- 7.3 Zusammenfassung und Vergleich
- 8. Auswirkungen der Wirtschaftskrise......\n
- 9. Wirkung und Übertragbarkeit aus personalwirtschaftlicher Sicht
- 9.1 Wirkung des Tarifvertrages.
- 9.1.1 Problembewusstsein schaffen.......\n
- 9.1.2 Exploration der eigenen demographischen Situation ermöglichen
- 9.1.3 Rahmenbedingungen setzen - Handlungsempfehlungen geben ………….\n
- 9.1.4 Demographieorientierte Kooperation der Betriebsparteien fördern …….
- 9.1.5 Zusammenfassung.\n
- 9.2 Übertragbarkeit auf andere Branchen und Betriebe.
- 10. Schlussbetrachtung.\n
- Analyse der Zielsetzung und Inhalte des Tarifvertrages
- Bewertung der arbeitsrechtlichen Durchsetzbarkeit im Hinblick auf den qualitativen und prozessualen Charakter des Tarifvertrages
- Darstellung der demographischen Herausforderungen der Eisen- und Stahlindustrie
- Untersuchung der Entstehung und Umsetzung des Tarifvertrages in den Betrieben
- Bewertung der Wirkung und Übertragbarkeit des Tarifvertrages auf andere Branchen und Betriebe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit analysiert die Umsetzung des „Tarifvertrages zur Gestaltung des demographischen Wandels in der Eisen- und Stahlindustrie“ auf betrieblicher Ebene. Sie untersucht dessen Wirkung und die potenzielle Übertragbarkeit auf andere Branchen aus personalwirtschaftlicher Sicht.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in das Thema der Masterarbeit ein. Kapitel 2 erläutert die Zielsetzung und Inhalte des Tarifvertrages zur Gestaltung des demographischen Wandels in der Eisen- und Stahlindustrie. Kapitel 3 analysiert die arbeitsrechtliche Durchsetzbarkeit des Tarifvertrages im Hinblick auf seinen qualitativen und prozessualen Charakter. Kapitel 4 beleuchtet die demographischen Herausforderungen der Eisen- und Stahlindustrie. Kapitel 5 beschreibt die Entstehung des Tarifvertrages. Kapitel 6 untersucht den Stand der Umsetzung des Tarifvertrages in den Betrieben. Kapitel 7 stellt die Umsetzung des Tarifvertrages anhand konkreter betrieblicher Programme vor. Kapitel 8 analysiert die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Umsetzung des Tarifvertrages. Kapitel 9 bewertet die Wirkung und Übertragbarkeit des Tarifvertrages aus personalwirtschaftlicher Sicht. Kapitel 10 fasst die Ergebnisse der Masterarbeit zusammen und bietet eine Schlussbetrachtung.
Schlüsselwörter
Demographischer Wandel, Tarifvertrag, Eisen- und Stahlindustrie, Personalwirtschaft, Betriebliche Interessenvertretung, Altersstrukturanalyse, Wissenstransfer, Qualifizierung, Gesundheit, Arbeitszeitgestaltung, Langfristkonten, Demographiefonds, Übertragbarkeit, Wirkung
- Quote paper
- BA Nils Pollmeyer (Author), 2009, Gestaltung des demographischen Wandels durch tarifvertragliche Regelungen am Beispiel der Eisen- und Stahlindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148553