Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Inhaltlicher Überblick
2.1. Zur Erzählung
2.2. Zur Vorgehensweise
3. Wie wird erzählt?
3.1. Zeit
3.2. Modus
3.3. Stimme
4. Was wird erzählt?
4.1. Motive und Motivierung
4.2. Erzählte Welten
4.3. Tiefenstrukturen
5. Kritische Anmerkungen
6. Fazit
Literaturverzeichnis
Einleitung
Die Erzählung „Der blonde Eckbert“ von Ludwig Tieck wurde 1797 erstmals veröffentlicht. Es handelt sich um ein Kunstmärchen aus der Frühromantik, das den Beginn dieser Epoche markiert. Tieck beschreibt einen Ritter, der dem Wahnsinn verfällt.
Grundsätzlich stellt sich immer die Frage nach Interpretationsmöglichkeiten eines solchen fiktiven Textes. Den Autor kann man in diesem Fall nicht mehr befragen. Ein Hilfsmittel für die Erschließung und Deutung von Erzählungen ist die so genannte Erzähltheorie oder auch Narrativik. Mit dem richtigen Begriffsapparat kann eine gute Vorstellung von Werken und deren Intention gegeben werden. Manche Autoren machen sich die Theorien auch bewusst zu Nutze, um bestimmte Strukturen zu formen. Diese Strukturen, seien sie bewusst oder unbewusst geschaffen, haben einen ganz erheblichen Einfluss auf das Verständnis der Leser und auch auf die Wirkung des Textes.
Die vorliegende Arbeit wird sich mit den erzähltheoretischen Besonderheiten des „blonden Eckberts“ befassen und sich dabei in weiten Teilen auf die Erkenntnisse von Martinez und Scheffel beziehen. Im Anschluss an einen kurzen inhaltlichen und interpretatorischen Überblick, wird der Text nach verschiedenen Kriterien analysiert. In diesem Zusammenhang werden auch die Grenzen der Methode und einige Kritikpunkte beleuchtet...
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Inhaltlicher Überblick
- 2.1. Zur Erzählung
- 2.2. Zur Vorgehensweise
- 3. Wie wird erzählt?
- 3.1. Zeit
- 3.2. Modus
- 3.3. Stimme
- 4. Was wird erzählt?
- 4.1. Motive und Motivierung
- 4.2. Erzählte Welten
- 4.3. Tiefenstrukturen
- 5. Kritische Anmerkungen
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die erzähltheoretischen Besonderheiten von Ludwig Tiecks „Der blonde Eckbert“ und befasst sich mit den Erkenntnissen von Martinez und Scheffel. Der Text wird anhand verschiedener Kriterien untersucht, um die Intention des Autors zu verdeutlichen und ein tieferes Textverständnis zu ermöglichen.
- Analyse der Erzählstruktur und -technik
- Untersuchung der Erzählzeit, des Modus und der Stimme
- Interpretation der Motive und Motivierungen der Figuren
- Erörterung der erzählten Welten und ihrer Bedeutung
- Analyse der Tiefenstrukturen des Textes
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Erzählung „Der blonde Eckbert“ von Ludwig Tieck, veröffentlicht 1797, ist ein Kunstmärchen aus der Frühromantik. Der Text erzählt die Geschichte von Ritter Eckbert und seiner Frau Bertha, die von einem Geheimnis aus Berthas Vergangenheit heimgesucht wird. Die Arbeit setzt sich mit den erzähltheoretischen Besonderheiten des Textes auseinander.
2. Inhaltlicher Überblick
2.1. Zur Erzählung
Die Erzählung beschreibt die zurückgezogene Lebensweise von Eckbert und Bertha sowie deren Beziehung zu Philipp Walther. Bertha erzählt ihrem Freund von ihrer Kindheit, in der sie vor ihrem gewalttätigen Vater floh und von einer alten Frau aufgenommen wurde. Sie verlässt diese Frau, um die Welt kennenzulernen, und erwürgt dabei einen Vogel, der ihr Angst macht. Schließlich heiratet sie Eckbert, der von ihrer Vergangenheit weiß und Unheil befürchtet. Als Bertha krank wird, schießt Eckbert Walther an, den er für ihre Krankheit verantwortlich macht. Bertha stirbt, Eckbert verfällt dem Wahnsinn und begegnet schließlich der alten Frau, die sich als Walther und ein weiterer Freund, Hugo, entpuppt. Eckbert erfährt, dass Bertha seine Schwester war, und stirbt verzweifelt.
2.2. Zur Vorgehensweise
Die Arbeit nutzt die Begriffe aus der „Einführung in die Erzähltheorie“ von Martinez und Scheffel für die Analyse. Der Text wird als fiktional betrachtet, der Leser ist aufgefordert, sich die Ereignisse vorzustellen. Die Analyse befasst sich mit der Distanz des Lesers zum Text, der Position des Erzählers und dem Inhalt der Erzählung.
3. Wie wird erzählt?
Der Text analysiert die Erzählart anhand der Kriterien Zeit, Modus und Stimme.
3.1. Zeit
Es wird zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit unterschieden. Die Erzählzeit umfasst die Zeit, die der Leser zum Lesen des Textes benötigt, die erzählte Zeit den Zeitraum, der in der Erzählung beschrieben wird. In „Der blonde Eckbert“ finden sich narrative Anachronien, wie die Analepse in Berthas Binnenerzählung, die ihre Jugend beschreibt. Die Erzählgeschwindigkeit wechselt zwischen Raffung und Dehnung, was eine gewisse Dynamik im Text erzeugt.
- Quote paper
- Rebekka Haas (Author), 2010, „Der blonde Eckbert“ von Ludwig Tieck - Eine Erzähltextanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148542