Die Polizei hat im Vorfeld von Großveranstaltungen im Planungs- und Entscheidungsprozess für den Einsatz (PEP) seit je berücksichtigt, welche Auswirkungen eine Schadens-/Gefahrenlage haben könnte. Das umfasst die Erstellung des Lagebildes, die Beurteilung der Lage, die Entschlussfassung, die Durchführungsplanung und die Befehlsgebung.
Bei Großveranstaltungen kann es leicht zu einer Gefahren- oder Schadenslage kommen. Hier genügen beispielsweise die immer öfter zum Einsatz kommenden pyrotechnischen Gegenstände, eine Verpuffung von Butangas, aber auch Auseinandersetzungen zwischen Veranstaltungsbesuchern. Bei solchen Lagen ist es von der „normalen“ Fluchtreaktion nicht mehr weit bis zu einer Panikreaktion.
Die Arbeit befasst sich mit Erscheinungsformen von Panik und den präventiven Möglichkeiten, eine Panik zu verhindern bzw. polizeiliche Interventionsmaßnahmen, wenn Panik ausgebrochen ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Motivation zur Arbeit und Problemdiagnose
- 1.2. Zielsetzung
- 1.3. Fragestellung
- 1.4. Methodik der Arbeit
- 1.4.1. Literaturrecherche
- 1.4.2. Experteninterview
- 1.4.3. Expertendiskussion
- 2. Zuständigkeiten bei Großveranstaltungen
- 2.1. Rolle des Veranstalters und der privaten Sicherheitsdienste
- 2.2. Rolle der Feuerwehr / Katastrophenschutzbehörde (KatS)
- 2.3. Rolle des Sanitätswachdienstes
- 2.4. Rolle der Ortspolizeibehörde
- 2.5. Rolle der Polizei
- 3. Grundlagen der Psychologie innerhalb von Menschenmassen
- 3.1. „Massenpsychologie“ gestern und heute
- 3.2. Der Begriff „Masse“
- 3.3. Die Begriffe „Crowd Management“ und „Crowd Control“
- 4. Panik
- 4.1. Begriffserklärung
- 4.2. Panikmythen
- 4.3. Massenphänomene / kollektives Verhalten - Stand der Forschung
- 4.3.1. Das sozialpsychologische Phänomen
- 4.3.2. Das physikalische Phänomen
- 4.3.3. Paniktypen
- 4.3.4. Fußgängerströme
- 5. Polizeiliche Anlässe für Crowd Management
- 5.1. Fußballspiele
- 5.2. Public Viewing
- 5.3. Open-Air-Konzerte
- 6. Massenbeeinflussung / Crowd Management
- 6.1. Das FIST-Modell
- 6.2. Die AIDA-Formel
- 7. Computergestützte Simulation
- 8. Einbindung des Crowd Managements im polizeilichen PEP
- 8.1. Crowd Management vor dem Einsatz – in der Planungsphase
- 8.2. Crowd Management während des Einsatzes
- 8.2.1. Panikprävention
- 8.2.1.1. Panikprävention ohne konkrete Schadens-/Gefahrenlage
- 8.2.1.2. Panikprävention bei Eintritt eines Schadens- oder Gefahrenereignisses
- 8.2.2. Polizeiliche Panikintervention bei Ausbruch einer Panik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht Möglichkeiten der Prävention und Intervention bei Massenpaniken im Kontext von Großveranstaltungen wie Fußballspielen, Public Viewing und Open-Air-Veranstaltungen. Das Ziel ist es, die Herausforderungen des Crowd Managements zu analysieren und polizeilichen Handlungsansätze aufzuzeigen.
- Zuständigkeiten und Rollen verschiedener Akteure bei Großveranstaltungen
- Psychologische Grundlagen von Menschenmassen und Panikverhalten
- Analyse von Massenpaniken und deren Ursachen
- Methoden des Crowd Managements und der Massenbeeinflussung
- Integration von Crowd Management in die polizeiliche Einsatzplanung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Crowd Management ein und beschreibt die steigende Bedeutung von Großveranstaltungen und das damit verbundene Risiko von Massenpaniken. Sie begründet die Relevanz der Arbeit, formuliert die Zielsetzung und die Forschungsfragen sowie die angewandte Methodik (Literaturrecherche, Experteninterviews und -diskussionen).
2. Zuständigkeiten bei Großveranstaltungen: Dieses Kapitel beschreibt die jeweiligen Rollen und Verantwortlichkeiten verschiedener Akteure bei Großveranstaltungen, darunter Veranstalter, private Sicherheitsdienste, Feuerwehr, Katastrophenschutz, Sanitätsdienst und Polizei. Es verdeutlicht die Notwendigkeit einer klaren Aufgabenverteilung und Koordination für ein effektives Crowd Management.
3. Grundlagen der Psychologie innerhalb von Menschenmassen: Das Kapitel beleuchtet die psychologischen Aspekte von Menschenmassen, differenziert zwischen dem Begriff der Masse und der Crowd und erörtert die Konzepte von Crowd Management und Crowd Control. Es analysiert das Verhalten von Menschen in Massen und die Faktoren, die zu Panik führen können.
4. Panik: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit dem Phänomen Panik, klärt den Begriff, räumt mit Mythen auf und diskutiert den aktuellen Forschungsstand zu Massenphänomenen und kollektivem Verhalten. Es analysiert sowohl sozialpsychologische als auch physikalische Aspekte und unterscheidet verschiedene Paniktypen. Die Bedeutung von Fußgängerströmen und deren Steuerung wird ebenfalls behandelt.
5. Polizeiliche Anlässe für Crowd Management: Hier werden konkrete Beispiele für Großveranstaltungen (Fußballspiele, Public Viewing, Open-Air-Konzerte) präsentiert, bei denen Crowd Management besonders wichtig ist. Es werden die spezifischen Herausforderungen und Risiken der jeweiligen Veranstaltungstypen im Hinblick auf die polizeiliche Arbeit analysiert.
6. Massenbeeinflussung / Crowd Management: Dieses Kapitel stellt verschiedene Modelle und Methoden der Massenbeeinflussung und des Crowd Managements vor, wie das FIST-Modell und die AIDA-Formel. Es wird untersucht, wie diese Instrumente zur Prävention und Intervention bei potenziellen Paniken eingesetzt werden können.
7. Computergestützte Simulation: Dieses Kapitel behandelt den Einsatz computergestützter Simulationen zur Planung und Optimierung von Crowd Management Maßnahmen. Es zeigt den Nutzen solcher Simulationen für die Prävention von Paniken und den effizienten Einsatz von Ressourcen auf.
8. Einbindung des Crowd Managements im polizeilichen PEP: Das Kapitel beschreibt die Integration von Crowd Management in die polizeiliche Einsatzplanung und -durchführung. Es differenziert zwischen präventiven Maßnahmen und Interventionen im Falle eines Panikausbruchs und beleuchtet die Bedeutung der jeweiligen Vorgehensweisen.
Schlüsselwörter
Crowd Management, Massenpanik, Großveranstaltungen, Fußballspiele, Public Viewing, Open-Air-Konzerte, Prävention, Intervention, Polizei, Sicherheit, Psychologie, Massenpsychologie, Risikomanagement, Einsatzplanung, Massenbeeinflussung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Crowd Management bei Großveranstaltungen
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die Prävention und Intervention bei Massenpaniken im Kontext von Großveranstaltungen wie Fußballspielen, Public Viewing und Open-Air-Veranstaltungen. Sie analysiert die Herausforderungen des Crowd Managements und zeigt polizeiliche Handlungsansätze auf.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Zuständigkeiten verschiedener Akteure bei Großveranstaltungen (Veranstalter, Sicherheitsdienste, Feuerwehr, Polizei etc.), die psychologischen Grundlagen von Menschenmassen und Panikverhalten, die Analyse von Massenpaniken und deren Ursachen, Methoden des Crowd Managements und der Massenbeeinflussung sowie die Integration von Crowd Management in die polizeiliche Einsatzplanung.
Welche Methodik wurde angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer Literaturrecherche, Experteninterviews und -diskussionen. Diese Methoden dienten der umfassenden Erforschung des Themas.
Welche konkreten Beispiele für Großveranstaltungen werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet Fußballspiele, Public Viewing-Veranstaltungen und Open-Air-Konzerte als konkrete Beispiele für Großveranstaltungen, an denen die Herausforderungen des Crowd Managements besonders deutlich werden.
Welche Modelle und Methoden des Crowd Managements werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert das FIST-Modell und die AIDA-Formel als Beispiele für Modelle und Methoden der Massenbeeinflussung und des Crowd Managements, die zur Prävention und Intervention bei potenziellen Paniken eingesetzt werden können.
Welche Rolle spielt die computergestützte Simulation?
Die Arbeit beleuchtet den Einsatz computergestützter Simulationen zur Planung und Optimierung von Crowd Management Maßnahmen. Solche Simulationen helfen, Paniken zu prävenieren und Ressourcen effizient einzusetzen.
Wie wird Crowd Management in die polizeiliche Einsatzplanung integriert?
Die Arbeit beschreibt die Integration von Crowd Management in die polizeiliche Einsatzplanung und -durchführung, sowohl präventive Maßnahmen als auch Interventionen im Falle eines Panikausbruchs werden detailliert behandelt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Crowd Management, Massenpanik, Großveranstaltungen, Fußballspiele, Public Viewing, Open-Air-Konzerte, Prävention, Intervention, Polizei, Sicherheit, Psychologie, Massenpsychologie, Risikomanagement, Einsatzplanung, Massenbeeinflussung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zur Einleitung, Zuständigkeiten bei Großveranstaltungen, psychologischen Grundlagen von Menschenmassen, Panik, polizeilichen Anlässen für Crowd Management, Massenbeeinflussung/Crowd Management, computergestützten Simulationen und der Einbindung von Crowd Management in die polizeiliche Einsatzplanung.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, Möglichkeiten der Prävention und Intervention bei Massenpaniken im Kontext von Großveranstaltungen zu untersuchen und polizeiliche Handlungsansätze aufzuzeigen.
- Citation du texte
- Christian Zacherle (Auteur), 2009, Crowd Management: Prävention und Intervention bei Massenpaniken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148537