Bereits ab der Schlacht bei Breitenfeld waren die ursprünglichen (offiziellen) Ziele des schwedischen Königs erreicht. Der Protestantismus im Reich war gerettet, die Sicherheit des Vaterlandes hergestellt und der Machtanspruch im Ostseeraum durchgesetzt. Doch anstatt sich mit dem Erreichten zufrieden zu geben, wuchsen die Pläne und Ziele des Königs scheinbar mit dem Erfolg. Zwar ist kaum anzunehmen, dass Gustav II. Adolf ernsthaft an die Kaiserkrone dachte, doch war der König nun durchaus bestrebt, einen corpus evangelicorum, also einen Bund der protestantischen Fürstentümer unter der Führung seines Vaterlandes, zu schaffen. Vorrangig ging es dem militärischen Genie Gustav II. Adolf wohl aber um die Machterweiterung Schwedens, die Dominanz im Ostseeraum und Norddeutschland sowie die Macht seiner eigenen Vasa-Dynastie. Über seine letzten Ziele kann auf Grund seines unerwarteten und frühen Todes jedoch keine vollständige Klarheit gewonnen werden.
Der Tod des Königs änderte die Verhältnisse auf Seiten der Schweden bezüglich politischer Macht grundlegend. War zuvor noch Gustav II. Adolf der starke Mann Schwedens gewesen, unterlagen die Regierungsgeschäfte nun dem Regentschaftsrat unter der Führung des Reichskanzlers Axel Oxenstierna, der stellvertretend für die noch minderjährige Tochter des verstorbenen Königs agierte. Oxenstierna verfolgte das Ziel der dauerhaften schwedischen Präsenz in Pommern und wollte ebenfalls ein Bündnis der protestantischen Fürsten unter der Führung Schwedens vorantreiben. Mit dem Tod des Königs in der Schlacht bei Lützen trat der Krieg in eine neue Phase ein.
Inhaltsverzeichnis
- Der Löwe aus dem Norden
- Gustav II. Adolf von Schweden – Erziehung und Ausbildung
- Motive für den Kriegseintritt und der Verlauf der Kampfhandlungen bis Lützen
- Äußere Einflüsse auf das Königreich Schweden
- Schwedens Motive und Ziele sowie der Kriegsverlauf bis Breitenfeld
- Von Breitenfeld nach Lützen
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Motive und Kriegsziele Schwedens unter Gustav II. Adolf während des Dreißigjährigen Krieges. Sie beleuchtet die Person Gustav II. Adolfs, seine Ausbildung und seine politischen Fähigkeiten, die zu seinem Kriegseintritt führten. Die Arbeit analysiert sowohl die inneren als auch die äußeren Einflüsse, welche die schwedischen Kriegsziele und den Verlauf der Kampfhandlungen prägten.
- Die Persönlichkeit und Ausbildung Gustav II. Adolfs
- Die politischen und religiösen Motive für Schwedens Kriegseintritt
- Die strategischen Ziele Schwedens im Dreißigjährigen Krieg
- Der Einfluss der internationalen Lage auf die schwedische Kriegsführung
- Der Verlauf der wichtigsten militärischen Auseinandersetzungen
Zusammenfassung der Kapitel
Der Löwe aus dem Norden: Dieses einführende Kapitel präsentiert Gustav II. Adolf als herausragende Persönlichkeit, deren militärische Erfolge im Dreißigjährigen Krieg zu einer grundlegenden Verschiebung der Machtverhältnisse in Europa führten. Es beleuchtet die kontroversen Interpretationen der zeitgenössischen Historiker bezüglich der wahren Motive Schwedens für den Kriegseintritt und kündigt die detaillierte Analyse der folgenden Kapitel an. Die Darstellung der Schlacht bei Breitenfeld und der anschließenden Eroberungen dient als dramaturgischer Aufhänger und betont die Bedeutung der schwedischen Intervention.
Gustav II. Adolf von Schweden - Erziehung und Ausbildung: Dieses Kapitel beschreibt die umfassende Ausbildung Gustav II. Adolfs, die ihn zu einem vielseitigen Herrscher und Militärstrategen formte. Es betont seine sprachlichen Fähigkeiten, seine politische Bildung durch Gelehrte wie Johan Schroderus und Johannes Bureus, und seine frühe militärische Erfahrung. Der Fokus liegt auf der gezielten Ausbildung durch seinen Vater, Karl IX., die darauf abzielte, Gustav II. Adolf auf seine Rolle als König und militärischer Führer vorzubereiten. Seine frühkindlichen Kriegserfahrungen sowie seine Erziehung im "Gotizismus" werden als prägend für sein späteres Handeln dargestellt.
Motive für den Kriegseintritt und der Verlauf der Kampfhandlungen bis Lützen: Dieses Kapitel analysiert die Motive Schwedens für den Kriegseintritt, wobei es sowohl auf die rhetorischen Fähigkeiten Gustav II. Adolfs zur Überzeugung des Reichsrats eingeht als auch auf die äußeren Einflüsse, wie die Machtverschiebung an der Ostseeküste durch kaiserlich-ligistische Truppen. Die Kapitel beschreibt die politischen Manöver des Königs, wie die Verbreitung von Gerüchten über einen drohenden Angriff, um einen Präventivkrieg zu rechtfertigen. Die Darstellung des Königs als selbstloser Verteidiger Schwedens verdeutlicht seine Fähigkeit, die Unterstützung des Adels zu gewinnen. Es werden die komplizierten Motive und Strategien beleuchtet, die zum Beginn des schwedischen Engagements im Dreißigjährigen Krieg führten.
Schlüsselwörter
Gustav II. Adolf, Dreißigjähriger Krieg, Schweden, Motive, Kriegsziele, Breitenfeld, Lützen, Ostseepolitik, Protestantismus, Katholischer Kaiser, militärische Strategien, politische Macht, Reichsrat, Adel.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Gustav II. Adolf und der Schwedische Kriegseintritt im Dreißigjährigen Krieg"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Motive und Kriegsziele Schwedens unter König Gustav II. Adolf während des Dreißigjährigen Krieges. Sie analysiert die Persönlichkeit Gustav II. Adolfs, seine Ausbildung und seine politischen Fähigkeiten, die zu seinem Kriegseintritt führten. Die Arbeit beleuchtet sowohl innere als auch äußere Einflüsse auf die schwedischen Kriegsziele und den Verlauf der Kampfhandlungen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die Persönlichkeit und Ausbildung Gustav II. Adolfs; die politischen und religiösen Motive für Schwedens Kriegseintritt; die strategischen Ziele Schwedens im Dreißigjährigen Krieg; den Einfluss der internationalen Lage auf die schwedische Kriegsführung; und den Verlauf der wichtigsten militärischen Auseinandersetzungen, insbesondere die Schlachten bei Breitenfeld und Lützen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: "Der Löwe aus dem Norden" (Einleitung), "Gustav II. Adolf von Schweden – Erziehung und Ausbildung", "Motive für den Kriegseintritt und der Verlauf der Kampfhandlungen bis Lützen" (inkl. "Äußere Einflüsse auf das Königreich Schweden"), "Schwedens Motive und Ziele sowie der Kriegsverlauf bis Breitenfeld", "Von Breitenfeld nach Lützen", und "Zusammenfassung".
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Motive und Kriegsziele Schwedens im Dreißigjährigen Krieg zu untersuchen und die Rolle Gustav II. Adolfs dabei zu analysieren. Es soll aufgezeigt werden, wie innere und äußere Faktoren die schwedische Kriegsführung beeinflussten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gustav II. Adolf, Dreißigjähriger Krieg, Schweden, Motive, Kriegsziele, Breitenfeld, Lützen, Ostseepolitik, Protestantismus, Katholischer Kaiser, militärische Strategien, politische Macht, Reichsrat, Adel.
Wie wird Gustav II. Adolf dargestellt?
Gustav II. Adolf wird als herausragende Persönlichkeit und militärischer Stratege dargestellt, dessen Erfolge die Machtverhältnisse in Europa veränderten. Seine umfassende Ausbildung, seine politischen Fähigkeiten und seine rhetorischen Talente werden hervorgehoben. Die Arbeit beleuchtet sowohl seine militärische Brillanz als auch seine politischen Manöver zur Rechtfertigung des Kriegseintritts.
Welche Rolle spielte die internationale Lage?
Die internationale Lage, insbesondere die Machtverschiebung an der Ostseeküste und die politische Situation im Heiligen Römischen Reich, wird als wichtiger Einflussfaktor auf Schwedens Kriegsziele und Kriegsführung dargestellt. Die Arbeit analysiert, wie Gustav II. Adolf auf diese äußeren Einflüsse reagierte und sie in seine Strategie integrierte.
Wie wird der Verlauf des Krieges dargestellt?
Der Verlauf des Krieges wird chronologisch dargestellt, wobei die Schlachten bei Breitenfeld und Lützen im Mittelpunkt stehen. Die Arbeit beschreibt die militärischen Auseinandersetzungen, die politischen Manöver und die strategischen Entscheidungen, die den Kriegsverlauf prägten.
Welche Quellen werden verwendet? (Diese Frage kann nur beantwortet werden, wenn die verwendeten Quellen im Originaltext angegeben sind.)
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- Felix Wellisch (Author), 2009, Schweden unter Gustav II. Adolf im Dreißigjährigen Krieg , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148470