Die Beschreibung des Lebens in der Großstadt spielte in den 1920er Jahren eine wichtige Rolle in der deutschen Literatur. Nachdem das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verloren hatte, vollzog sich ein Wandel in der Gesellschaft. Kunst, Kultur und Wissenschaft blühten
auf und der Expressionismus wurde schrittweise von der Neuen Sachlichkeit ersetzt. Im Zuge der Erholung der Gesellschaft wurde parallel dazu in der Mitte der 20er Jahre der Begriff der „Goldenen Zwanziger“ geprägt, im Mittelpunkt standen dabei Lebensfreude,
Genuss, Experimentierfreudigkeit etc. Brecht schrieb mit seinem Lesebuch für Städtebewohner einen Gegenentwurf zu dieser Zeit.
Die zehn in dieser Sammlung enthaltenen Gedichte kamen der Realität näher und stellten auch die „andere Gesellschaft“ dar.
Im meiner Hausarbeit werde ich das erste Gedicht Bertolt Brechts aus dem Lesebuch für Städtebewohner „Verwisch die Spuren“ interpretieren und untersuchen, inwieweit sich die Neue Sachlichkeit darin widerspiegelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Grundbegriff Neue Sachlichkeit
- 2. Interpretationsansätze
- 2.1. Das Gedicht „Verwisch die Spuren“
- 3. Interpretation in Bezug auf die Neue Sachlichkeit
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert Bertolt Brechts Gedicht „Verwisch die Spuren“ aus dem Lesebuch für Städtebewohner und untersucht, inwieweit sich die Neue Sachlichkeit in diesem Werk widerspiegelt. Die Arbeit beleuchtet die Entstehungszeit des Gedichts im Kontext der „Goldenen Zwanziger“ und setzt sich mit den zentralen Merkmalen der Neuen Sachlichkeit auseinander.
- Das Gedicht als Gegenentwurf zur Lebensfreude der „Goldenen Zwanziger“
- Die Darstellung der Großstadt und ihre Auswirkungen auf das Individuum
- Das Motiv der Anonymität und die Aufforderung zur Anpassung
- Die sprachliche Gestaltung und ihre Funktion im Kontext der Neuen Sachlichkeit
- Die Kritik an der gesellschaftlichen Realität und die Darstellung der „anderen Gesellschaft“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Gedicht „Verwisch die Spuren“ in den Kontext der 1920er Jahre und der Neuen Sachlichkeit. Sie beleuchtet den Wandel in der deutschen Gesellschaft nach dem Ersten Weltkrieg und die Entstehung des Begriffs der „Goldenen Zwanziger“. Zudem wird die Thematik des Lesebuchs für Städtebewohner und die Bedeutung des Gedichts für die Gesamtinterpretation der Sammlung erläutert.
1. Grundbegriff Neue Sachlichkeit
Dieser Abschnitt definiert den Begriff der Neuen Sachlichkeit und beschreibt ihre zentralen Merkmale. Er stellt die Abkehr vom Expressionismus und die Hinwendung zur Nüchternheit und Realitätsnähe in Kunst, Literatur und Wissenschaft dar. Außerdem werden die gesellschaftskritischen und politisch-aktualen Aspekte der Neuen Sachlichkeit beleuchtet.
2. Interpretationsansätze
Dieser Abschnitt analysiert das Gedicht „Verwisch die Spuren“ im Detail. Er untersucht den Titel, die sprachliche Gestaltung, das Motiv der Anonymität und die Aufforderung zur Anpassung. Die Analyse bezieht sich auf die Ausführungen von Seung Jin Lee und beleuchtet die Bedeutung der Imperativformen und die unregelmäßige Metrik des Gedichts.
3. Interpretation in Bezug auf die Neue Sachlichkeit
Dieser Abschnitt setzt die Ergebnisse der Analyse mit den Merkmalen der Neuen Sachlichkeit in Beziehung. Er untersucht, inwieweit das Gedicht die „andere Gesellschaft“ und die negative Seite des Großstadtlebens darstellt. Außerdem beleuchtet er die Abwesenheit von Subjektivität und die Bedeutung der Anonymität im Kontext der Neuen Sachlichkeit.
Schlüsselwörter
Neue Sachlichkeit, Bertolt Brecht, „Verwisch die Spuren“, Großstadt, Anonymität, Lebensfreude, „Goldene Zwanziger“, Gesellschaftskritik, Individualität, Realität, Anpassung, Sprache, Metrik, Imperativformen, „andere Gesellschaft“
- Quote paper
- Anne Mrotzek (Author), 2005, Elemente der Neuen Sachlichkeit in Bertolt Brechts "Aus dem Lesebuch für Städtebewohner", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148444