Laut den Zahlen des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) ist die heutige Zeitungslandschaft von einem kontinuierlichen Auflagenrückgang geprägt. So tragen unter anderem die zunehmende Medienkonvergenz, der Rückgang des Anzeigengeschäfts, die Verschärfung der Wettbewerbssituation durch die publizistische Konkurrenz des Internets und ein sich radikal veränderndes Mediennutzungsverhalten zu den massiven Auflageneinbrüchen bei. Dem gedruckten journalistischen Wort steht scheinbar eine düstere Prognose bevor. Um diesen strukturellen und konjunkturellen Entwicklungen der Zeitungsbranche entgegenzuwirken und um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, positionieren sich Redaktionen und Verlage im Sinne der crossmedialen Absicherung nun auch im World Wide Web. So gehört die Erarbeitung neuer Geschäftsmodelle, die Neuorientierung im Wettbewerb und die Anpassung an das flexible Nutzungsverhalten der Lesenden sowie deren Bedürfnisbefriedigung zu den primären Herausforderungen im digitalen Zeitalter. Das bedeutet, dass Verlagshäuser die Printabonnent*innen rechtzeitig abholen und ihnen ein attraktives Online-Angebot präsentieren müssen. Doch viele Printzeitungsleser*innen stehen der Online-Version der Zeitung immer noch mit großer Skepsis gegenüber. Demzufolge bestätigt eine Studie über die Umstellung der britischen Zeitung „The Independent“ auf reine Online-Inhalte, dass die Print-Lesenden einen kompletten Umstieg auf ein digitales Zeitungsabonnement eher weniger in Erwägung zogen und
der Verlag sogar printaffine Kundschaft verlor. Um dahingehend aufzuklären, woran es liegt, dass manche Menschen partout nicht auf ein Online-Zeitungsabonnement umsteigen wollen, bietet sich eine Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft an.
Die oberfränkische Tageszeitung „Fränkischer Tag“ steht in Zeiten der multimedialen Umbrüche vor eben dieser Herausforderung und lagerte deshalb einen Forschungsauftrag an Masterstudierende der Kommunikationswissenschaft der Otto-Friedrich-Universität Bamberg aus. Zentrales Interesse des Forschungsauftrags war es mittels quantitativer Online-Befragung die Beweggründe von Printabonnent*innen hinter der Verweigerung eines Online-Zeitungsabonnements herauszufinden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Grundannahmen der Diffusionstheorie
- 2.2 Grenzen und konzeptionelle Erweiterung der Diffusionstheorie
- 3 Entwicklung der Forschungsfrage
- 4 Die Online-Befragung
- 4.1 Vorstellung der Methode
- 4.2 Erstellung des Fragebogens
- 4.3 Stichprobenziehung und Datenerhebung
- 4.4 Datenauswertung und Interpretation
- 4.4.1 Beschreibung der Untersuchungsteilnehmer*innen
- 4.4.2 Bereitschaft zum Wechsel auf ein Online-Zeitungsabonnement
- 4.4.3 Allgemeine Gerätenutzung und Verwendung
- 4.4.4 Allgemeine Technikbereitschaft
- 4.4.5 Kosten-Nutzen-Analyse eines Online-Zeitungsabonnements
- 5 Fazit und Methodenkritik
- 6 Literaturverzeichnis
- 7 Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht die Gründe, warum Print-Abonnent*innen von Tageszeitungen nicht auf ein Online-Abo umsteigen. Die Hauptziele sind die Identifizierung der wichtigsten Ursachen für diese Verweigerungshaltung und die Beitrag zum Verständnis der Herausforderungen für Zeitungsverlage im digitalen Wandel. Die Ergebnisse sollen dem „Fränkischen Tag“ konkrete Handlungsempfehlungen liefern.
- Analyse der Relevanz der Diffusionstheorie für die Erklärung von Mediennutzungsverhalten.
- Erfassung der Einstellungen und Beweggründe von Print-Leser*innen gegenüber Online-Angeboten.
- Untersuchung des Einflusses von Faktoren wie Technikkompetenz und Kosten-Nutzen-Abwägungen auf die Abo-Entscheidung.
- Bewertung der methodischen Herausforderungen bei der Erhebung und Auswertung der Daten.
- Entwicklung von Implikationen für die Praxis der Medienunternehmen.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Hintergrund der Studie vor dem Kontext des rückläufigen Auflagen von Printzeitungen und der Herausforderungen für Zeitungsverlage im digitalen Zeitalter. Es wird die Forschungsfrage formuliert: „Was sind die wichtigsten Gründe/Ursachen, dass Zeitungsleser*innen nicht auf ein Online-Abo umsteigen?“. Die Studie wird als Kooperationsprojekt zwischen dem „Fränkischen Tag“ und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg vorgestellt, wobei der Fokus auf einer quantitativen Online-Befragung liegt.
2 Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel legt das theoretische Fundament der Studie dar. Es beleuchtet die Grundannahmen der Diffusionstheorie nach Everett M. Rogers, die den Prozess der Verbreitung von Innovationen beschreibt. Die Kernelemente der Theorie – Innovation, Kommunikationskanäle, Zeit und soziales System – werden detailliert erläutert. Kritische Punkte der Diffusionstheorie werden angesprochen, und es wird dargelegt, warum sie mit dem Uses-and-Gratifications-Ansatz und dem Konzept der Medienkompetenz und Sozialisation erweitert wird, um ein umfassenderes Verständnis der Forschungsfrage zu ermöglichen.
4 Die Online-Befragung: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise der Studie. Es werden die Methode der Online-Befragung, die Erstellung des Fragebogens, die Stichprobenziehung und die Datenerhebung detailliert dargestellt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Beschreibung der Teilnehmer*innen und der Auswertung und Interpretation der Daten im Hinblick auf die Forschungsfrage. Methodische Herausforderungen und potentielle Verbesserungen werden ebenfalls angesprochen.
Schlüsselwörter
Diffusionstheorie, Online-Zeitungsabonnement, Printmedien, Mediennutzung, Medienwandel, quantitative Befragung, Technikbereitschaft, Kosten-Nutzen-Analyse, Leser*innenverhalten, Digitalisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie: Umstieg von Print- auf Online-Zeitungsabos
Was ist das Thema der Studie?
Die Studie untersucht die Gründe, warum Print-Abonnent*innen von Tageszeitungen nicht auf ein Online-Abo umsteigen. Sie zielt darauf ab, die wichtigsten Ursachen für diese Verweigerungshaltung zu identifizieren und die Herausforderungen für Zeitungsverlage im digitalen Wandel zu verstehen. Die Ergebnisse sollen dem „Fränkischen Tag“ konkrete Handlungsempfehlungen liefern.
Welche Forschungsfrage wird bearbeitet?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: „Was sind die wichtigsten Gründe/Ursachen, dass Zeitungsleser*innen nicht auf ein Online-Abo umsteigen?“
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Studie basiert hauptsächlich auf der Diffusionstheorie nach Everett M. Rogers, die den Prozess der Verbreitung von Innovationen beschreibt. Zusätzlich werden der Uses-and-Gratifications-Ansatz und das Konzept der Medienkompetenz und Sozialisation integriert, um ein umfassenderes Verständnis zu ermöglichen.
Welche Methode wird angewendet?
Die Studie verwendet eine quantitative Online-Befragung. Das Kapitel „Die Online-Befragung“ beschreibt detailliert die Methode, die Erstellung des Fragebogens, die Stichprobenziehung, die Datenerhebung und die Auswertung der Daten.
Welche Faktoren werden untersucht?
Die Studie untersucht den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Abo-Entscheidung, darunter Einstellungen und Beweggründe von Print-Leser*innen gegenüber Online-Angeboten, Technikkompetenz und Kosten-Nutzen-Abwägungen.
Welche Kapitel umfasst die Studie?
Die Studie gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Theoretischer Hintergrund, Entwicklung der Forschungsfrage, Die Online-Befragung (inkl. Beschreibung der Untersuchungsteilnehmer*innen, Bereitschaft zum Wechsel auf ein Online-Zeitungsabonnement, Allgemeine Gerätenutzung und Verwendung, Allgemeine Technikbereitschaft, Kosten-Nutzen-Analyse eines Online-Zeitungsabonnements), Fazit und Methodenkritik, Literaturverzeichnis und Anhang.
Wer sind die Kooperationspartner?
Die Studie ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem „Fränkischen Tag“ und der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie?
Schlüsselwörter sind: Diffusionstheorie, Online-Zeitungsabonnement, Printmedien, Mediennutzung, Medienwandel, quantitative Befragung, Technikbereitschaft, Kosten-Nutzen-Analyse, Leser*innenverhalten, Digitalisierung.
Welche Ergebnisse liefert die Studie?
Die Studie liefert Ergebnisse zur Identifizierung der wichtigsten Ursachen für die Verweigerungshaltung beim Umstieg auf Online-Zeitungsabos und konkrete Handlungsempfehlungen für den „Fränkischen Tag“. Methodische Herausforderungen und potentielle Verbesserungen der Methodik werden ebenfalls angesprochen.
- Quote paper
- Vanessa Neumann (Author), 2021, Wovon hängt es ab, dass manche Leute nicht auf ein Online-Zeitungsabonnement wechseln wollen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1483622