„Lachen ist gesund“ besagt ein altbekanntes Sprichwort, das den meisten aus eigener Erfahrung bereits vertraut ist. Lachen befreit nicht nur, sondern baut auch innere Anspannung ab. Auch wenn das Lachen und die Komik trotz ihres positiven Effektes im Erwachsenenalter zunehmend an Stellenwert verlieren, so sind sie doch ein elementarer Bestandteil der Lebensrealität. Mehr oder weniger gelacht wird überall, unabhängig des Kulturkreises oder der sozialen Zugehörigkeit und zu den unterschiedlichsten Anlässen. Beispiele dafür sind der Witz oder das Kabarett, die Lachen und Erheiterung auszulösen beabsichtigen.
Mit dieser signifikanten Wechselbeziehung, aber vor allem mit der Bedeutung und den Funktionsprinzipien von Lachen, Komik und Humor, beschäftigt sich interdisziplinär die Komiktheorie. Literaturwissenschaftlich ist dabei von Interesse, wie mittels Sprache komische Momente erzeugt werden können und wie sich in Texten die humoristische Haltung des Autors niederschlägt. Als die bedeutendsten Repräsentanten der komischen deutschen Dichtung sind hier Wilhelm Busch und Christian Morgenstern anzuführen, deren Auffassungen von Humor sich nachweislich unterscheiden. Gerade von Morgensterns unbelastet heiterem Humor haben sich in der Folgezeit viele Autoren inspirieren lassen. Einer unter ihnen war Joachim Ringelnatz (1883-1934), der nach wie vor von einem großen Publikum gelesen wird. Anlässlich seines 125. Geburtstages im Jahr 2008 verdient seine außergewöhnliche Dichtung eine besondere Aufmerksamkeit. Die vorliegende Arbeit widmet sich daher Ringelnatz‘ dichterischem Werk unter dem Gesichtspunkt der Komik.
Anhand von zwei seiner Gedichte soll untersucht werden, wie Ringelnatz komische Momente erzeugt und zu diesem Zweck mit Sprache experimentiert. Hierfür wird im Vorfeld ein Exkurs in die Komiktheorie unternommen, wobei besonders auf die Modelle eingegangen werden soll, die in den Ausführungen zu den Gedichten eine Anwendung finden. Auf dieser Grundlage wird im Weiteren das bekannte Gedicht „Die Schnupftabakdose“ besprochen. Als zweites Gedicht wurde „Die neuen Fernen“ gewählt, welches weniger bekannt ist. Durch den großen zeitlichen Abstand der Entstehung beider Gedichte wird die Untersuchung von „Die neuen Fernen“ im Kontrast zum anderen vorgenommen. Dieser indirekte Vergleich der Komik beider Gedichte wird unter der Fragestellung maßgeblich sein, ob und wie sich eine Entwicklung bzw. Veränderung der Komik Ringelnatz‘ nachweisen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Theorie des Komischen
- Komik in der Dichtung Joachim Ringelnatz'
- ,,Die Schnupftabakdose"
- ,,Die neuen Fernen“
- Schlussbetrachtungen
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur/Quellen
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die komischen Elemente in der Dichtung Joachim Ringelnatz'. Anhand der Gedichte „Die Schnupftabakdose“ und „Die neuen Fernen“ wird analysiert, wie Ringelnatz komische Momente erzeugt und mit Sprache experimentiert. Die Arbeit beleuchtet die Theorie des Komischen und untersucht, wie sich die komischen Elemente in den beiden Gedichten manifestieren. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, ob und wie sich eine Entwicklung oder Veränderung der Komik in Ringelnatz' Werk nachweisen lässt.
- Komik in der Dichtung Joachim Ringelnatz'
- Analyse der Gedichte „Die Schnupftabakdose“ und „Die neuen Fernen“
- Theorie des Komischen
- Entwicklung der Komik in Ringelnatz' Werk
- Sprachliche Experimente in Ringelnatz' Gedichten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Bedeutung von Lachen und Komik in der Lebensrealität. Sie stellt die Komiktheorie als interdisziplinäre Forschung vor und hebt die Bedeutung von Sprache für die Erzeugung komischer Momente in Texten hervor. Die Einleitung führt außerdem Joachim Ringelnatz als einen bedeutenden Vertreter der komischen deutschen Dichtung ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit.
Das Kapitel „Zur Theorie des Komischen“ bietet einen geschichtlichen Abriss der Komiktheorie und erläutert verschiedene Modelle und Ansätze. Es wird auf die Bedeutung des Lachens als angeborenen Affekts eingegangen und die verschiedenen Lachkulturen in unterschiedlichen Kulturen und historischen Epochen beleuchtet. Das Kapitel stellt verschiedene Theorien des Komischen vor, darunter Aristoteles' Poetik und die Bedeutung der Fallhöhe und der Ständeklausel.
Das Kapitel „Komik in der Dichtung Joachim Ringelnatz'“ widmet sich der Analyse der beiden Gedichte „Die Schnupftabakdose“ und „Die neuen Fernen“. Es wird untersucht, wie Ringelnatz komische Momente erzeugt und mit Sprache experimentiert. Die Analyse bezieht sich auf die im vorherigen Kapitel vorgestellten Theorien des Komischen und untersucht, wie diese in den Gedichten Anwendung finden. Das Kapitel beleuchtet die spezifischen komischen Elemente in den beiden Gedichten und geht auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ein.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Komik in der Dichtung Joachim Ringelnatz', die Analyse der Gedichte „Die Schnupftabakdose“ und „Die neuen Fernen“, die Theorie des Komischen, die Sprachlichen Experimente in Ringelnatz' Gedichten und die Entwicklung der Komik in Ringelnatz' Werk. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Lachen und Komik in der Lebensrealität und untersucht, wie sich die komischen Elemente in den beiden Gedichten manifestieren. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, ob und wie sich eine Entwicklung oder Veränderung der Komik in Ringelnatz' Werk nachweisen lässt.
- Quote paper
- Kerstin Zimmermann (Author), 2008, Bei Joachim Ringelnatz ist was komisch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148286