Diese Hauptseminararbeit stellt den Versuch dar, anhand einer Lokalstudie einen Beitrag zur Erforschung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) während der Weimarer Republik aus sozialgeschichtlicher Perspektive zu leisten. Als lokaler Bezugsrahmen ist hierfür der Berliner Innenstadtbezirk Kreuzberg ausgewählt worden - ein Bezirk, dessen wechselvolle Geschichte mit der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung verknüpft ist. Gleichwohl stellte Kreuzberg als Ganzes kein rein proletarisches Stadtviertel oder eine typische KPD-Hochburg wie Wedding oder Friedrichshain dar, sondern war durchaus ein heterogen strukturiertes Sozialmilieu.
Die dieser Lokalstudie zugrunde liegende Fragestellung lässt sich folgendermaßen formulieren: Wie groß war der Einfluss der KPD in Kreuzberg während der Jahre 1918-1933, wie setzte sich ihre Mitgliedschaft zusammen, und wie agierte diese Mitgliederbasis? Es geht also hauptsächlich um das Innenleben der Partei und ihren Einfluss im sozialen Umfeld, wobei die Ebene der Parteiprogrammatik und der Ideologie weitgehend unberücksichtigt bleibt. Denn die primäre Orientierung an den Postulaten der Parteiführung versperrt den Blick auf die Mitgliederbasis und „verwechselt (...) die propagandistische Attitüde mit der Wirklichkeit“.
Als Quellengrundlage dienen vor allem parteiinternen Akten des KPD-Bezirks Berlin-Brandenburg-Lausitz aus dem Bestand der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv Berlin.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Der Bezirk Kreuzberg
- 1. Bevölkerungsentwicklung, Branchenstruktur und Sozialstruktur des Bezirks
- 2. Kreuzberger Wahlstatistik
- 2.1. Wahlen in der Weimarer Republik
- III. Die KPD in Kreuzberg
- 1. Die Jahre 1918-1927
- 2. Die Jahre 1928-1933
- IV. Schlussbemerkung
- V. Quellen
- VI. Literatur
- VII. Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) im Berliner Bezirk Kreuzberg während der Weimarer Republik (1918-1933) aus sozialgeschichtlicher Perspektive. Im Fokus steht das Innenleben der Partei, ihre Mitgliederstruktur und ihr Wirken im sozialen Umfeld, weniger die Parteiprogrammatik und Ideologie. Die Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen dem sozialen Milieu Kreuzbergs und der KPD-Aktivität.
- Soziale Struktur Kreuzbergs (Bevölkerungsentwicklung, Branchenstruktur, Sozialstruktur)
- Wahlverhalten in Kreuzberg und das Verhältnis KPD/SPD
- Soziale Zusammensetzung der KPD-Mitgliedschaft in Kreuzberg
- Aktivitäten und Herausforderungen der KPD-Organisation in Kreuzberg
- Der Einfluss der KPD auf das soziale Umfeld Kreuzbergs
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit: eine sozialgeschichtliche Untersuchung des Einflusses der KPD in Kreuzberg während der Weimarer Republik. Kreuzberg wird als heterogener Bezirk charakterisiert, der nicht als typische KPD-Hochburg betrachtet werden kann. Die zentrale Forschungsfrage befasst sich mit dem Einfluss der KPD, ihrer Mitgliederstruktur und deren Agieren im sozialen Kontext, wobei die Parteiideologie in den Hintergrund tritt. Die methodische Herangehensweise wird skizziert, mit Fokus auf die Auswertung parteiinterner Akten und statistischer Daten. Die Grenzen der Quellenlage werden deutlich benannt, insbesondere die Lückenhaftigkeit der Akten und die eingeschränkte Perspektive der Parteifunktionäre.
II. Der Bezirk Kreuzberg: Dieses Kapitel charakterisiert den Bezirk Kreuzberg anhand demografischer und sozioökonomischer Daten. Es beschreibt die Entstehung des Bezirks aus verschiedenen Stadtteilen mit unterschiedlichen sozialen Strukturen, von der dicht besiedelten und arbeitergeprägten Luisenstadt bis zur mittelständisch-kleinbürgerlichen Tempelhofer Vorstadt und dem Regierungs- und Dienstleistungsviertel der Südlichen Friedrichsstadt. Die Kapitel erläutert die "Kreuzberger Mischung" aus Wohnen, Dienstleistung und handwerklich-halbindustrieller Produktion. Die Prägung durch das preußische Militär, insbesondere in der Tempelhofer Vorstadt, wird hervorgehoben. Die Bevölkerungsentwicklung und die soziale Schichtung des Bezirks werden anhand statistischer Daten detailliert dargestellt, um das Umfeld der KPD-Aktivitäten zu verdeutlichen.
Schlüsselwörter
KPD, Weimarer Republik, Berlin-Kreuzberg, Sozialgeschichte, Lokalstudie, Arbeiterbewegung, Sozialstruktur, Wahlstatistik, Parteiorganisation, Parteimitgliedschaft, Sozialdemokratie (SPD).
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Studie "Die KPD in Kreuzberg während der Weimarer Republik"
Was ist das Thema der Studie?
Die Studie untersucht den Einfluss der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) im Berliner Bezirk Kreuzberg während der Weimarer Republik (1918-1933) aus sozialgeschichtlicher Perspektive. Der Fokus liegt auf dem Innenleben der Partei, ihrer Mitgliederstruktur und ihrem Wirken im sozialen Umfeld, weniger auf der Parteiprogrammatik und Ideologie. Die Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen dem sozialen Milieu Kreuzbergs und der KPD-Aktivität.
Welche Aspekte werden in der Studie behandelt?
Die Studie behandelt die soziale Struktur Kreuzbergs (Bevölkerungsentwicklung, Branchenstruktur, Sozialstruktur), das Wahlverhalten in Kreuzberg und das Verhältnis KPD/SPD, die soziale Zusammensetzung der KPD-Mitgliedschaft in Kreuzberg, die Aktivitäten und Herausforderungen der KPD-Organisation in Kreuzberg und den Einfluss der KPD auf das soziale Umfeld Kreuzbergs.
Wie ist die Studie aufgebaut?
Die Studie ist in sieben Kapitel gegliedert: Einleitung, Der Bezirk Kreuzberg (mit Unterkapiteln zur Bevölkerungsentwicklung und Wahlstatistik), Die KPD in Kreuzberg (mit Unterkapiteln zu den Jahren 1918-1927 und 1928-1933), Schlussbemerkung, Quellen, Literatur und Anhang. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Thematik.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Studie basiert auf der Auswertung parteiinterner Akten und statistischer Daten. Die Grenzen der Quellenlage, insbesondere die Lückenhaftigkeit der Akten und die eingeschränkte Perspektive der Parteifunktionäre, werden in der Studie explizit erwähnt.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Studie verwendet eine sozialgeschichtliche Herangehensweise. Der Fokus liegt auf der Analyse der sozialen Strukturen und des sozialen Umfelds, um den Einfluss der KPD zu verstehen. Die Auswertung parteiinterner Akten und statistischer Daten bildet die methodische Grundlage der Arbeit.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Studie?
Die Schlussfolgerungen der Studie sind im Kapitel "Schlussbemerkung" zusammengefasst. Die genaue Natur dieser Schlussfolgerungen lässt sich aus dem vorliegenden Preview nicht vollständig ableiten. Der Preview liefert jedoch einen Überblick über die Forschungsfragen und die methodische Vorgehensweise.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Studie am besten?
KPD, Weimarer Republik, Berlin-Kreuzberg, Sozialgeschichte, Lokalstudie, Arbeiterbewegung, Sozialstruktur, Wahlstatistik, Parteiorganisation, Parteimitgliedschaft, Sozialdemokratie (SPD).
Welche Zielsetzung verfolgt die Studie?
Die Zielsetzung der Studie ist es, den Einfluss der KPD in Kreuzberg während der Weimarer Republik aus sozialgeschichtlicher Perspektive zu untersuchen, mit einem Schwerpunkt auf dem Innenleben der Partei, ihrer Mitgliederstruktur und ihrem Wirken im sozialen Kontext. Die Parteiideologie tritt dabei in den Hintergrund.
Wie wird Kreuzberg in der Studie charakterisiert?
Kreuzberg wird als heterogener Bezirk charakterisiert, der nicht als typische KPD-Hochburg betrachtet werden kann. Die Studie beschreibt die Entstehung des Bezirks aus verschiedenen Stadtteilen mit unterschiedlichen sozialen Strukturen und hebt die "Kreuzberger Mischung" aus Wohnen, Dienstleistung und handwerklich-halbindustrieller Produktion hervor.
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- Dipl. Pol. Jörg Klitscher (Author), 1995, Die KPD in Berlin-Kreuzberg während der Weimarer Republik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148045