Einleitung zum Thema Mediation
In Deutschland wurden im Jahr 2005 mehr als 200000 Ehen geschieden. Es waren ca. 150000 minderjährige Kinder von diesen Trennungen betroffen.
(vgl. Zeitungsbericht „Chronisch auf Entzug“ der Süddeutschen Zeitung vom 28.11.2007)
In einer Langzeitstudie von Wallerstein und Blakeslee über die kindliche Sicht von sich ändernden familiären Beziehungen fand man heraus, dass Kinder, auch bei einer konfliktfreien Trennung, häufig einen Schock erleben, der Angst und Unsicherheit auslöst. Dieses hat zur Folge, dass die psychische und physische Entwicklung massiv und durchaus nachhaltig beeinträchtigt werden kann.
(vgl. Mielke/Pietsch/Abeltshauser, 2003, S.88)
Aber auch die Elternteile leiden oftmals sehr unter der Trennung. Die Psychologin Esther Katona von der Universität Freiburg analysierte in einer umfangreichen Arbeit, wie es Vätern und Müttern geht, die von ihren Kindern getrennt leben. Sie kam u.a. zu dem Ergebnis, dass 64 Prozent der Teilnehmer ihre Lebensqualität als mittelmäßig bis schlecht beurteilten und 45 Prozent der Befragten ihre körperliche Befindlichkeit als „stark beeinträchtigt“ sahen.
(vgl. Zeitungsbericht „Chronisch auf Entzug“ der Süddeutschen Zeitung vom 28.11.2007)
Es wird deutlich, dass Familienkonflikte nach wie vor der bedeutsamste Anwendungsbereich von Mediation ist, da sie an Komplexität kaum zu übertreffen sind. Die Rechtssprechung kann nicht sämtliche Aspekte dieser Konflikte integrieren und idealerweise auch befriedigen.
(vgl. Mielke/Pietsch/Abeltshauser, 2003, S.85-86)
Definition für den Begriff der Mediation
Mediation ist ein informelles nicht-öffentliches Verfahren, in dem ein neutraler Dritter- der Mediator- die Verhandlung zwischen Parteien fördert, um- ohne eigene Entscheidung- eine von beiden Parteien akzeptierte Lösung zu finden.
(Ponschab/Schweizer, 2008, S.240)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung zum Thema Mediation
- Definition für den Begriff der Mediation
- Anwendungsgebiet e für das Mediationsverfahren
- Erste Entwicklung der Mediation in Deutschland
- Gesetze zur Mediation
- Grundsätze des Mediationsverfahrens
- Die 5 Stufen der Mediation
- Ausbildung zum Mediator
- Interviewleitfaden
- Auswertung des Interviews
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Mediation, insbesondere im Kontext von Familien-, Trennungs- und Scheidungskonflikten. Sie untersucht die Bedeutung und Entwicklung der Mediation als ein Verfahren zur außergerichtlichen Streitbeilegung in solchen Situationen. Ziel ist es, ein Verständnis für die Funktionsweise der Mediation, ihre Anwendungsmöglichkeiten und ihre Relevanz für die betroffenen Familien zu entwickeln.
- Die Bedeutung der Mediation bei Familienkonflikten
- Die rechtlichen Grundlagen und Rahmenbedingungen der Mediation
- Die Rolle des Mediators und die Prinzipien des Mediationsverfahrens
- Die Anwendung der Mediation in der Praxis
- Die Auswirkungen der Mediation auf die Beteiligten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Mediation im Kontext von Trennungs- und Scheidungskonflikten dar. Sie beleuchtet die Auswirkungen von Trennungsprozessen auf Kinder und Eltern. Kapitel 2 definiert den Begriff der Mediation und erläutert die grundlegenden Prinzipien des Verfahrens. Kapitel 3 beschreibt die vielfältigen Anwendungsgebiete der Mediation, wobei der Schwerpunkt auf Familienkonflikten liegt. Kapitel 4 beleuchtet die Entwicklung der Mediation in Deutschland und ihre Integration in das deutsche Rechtssystem. Kapitel 5 behandelt die rechtlichen Grundlagen der Mediation, insbesondere im Hinblick auf das SGB VIII.
Schlüsselwörter
Familienmediation, Trennungs- und Scheidungskonflikte, außergerichtliche Streitbeilegung, Mediationsprinzipien, rechtliche Rahmenbedingungen, SGB VIII, Kindeswohl, Elternverantwortung.
- Citar trabajo
- Martina Gürster (Autor), 2009, Mediation bei Familien-, Trennungs- und Scheidungskonflikten, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147907