Die Ballei Böhmen-Mähren, vermutlich ab 1326 Kammerballei, galt als ökonomische Vorzeigeballei des Deutschen Ordens. Aus dieser Ballei starteten häufig Glaubenskrieger, um den christlichen Glauben im europäischen Nord-Osten zu verbreiten. Um 1411 nach der verheerenden Niederlage bei Tannenberg, wurden große Teile der Ballei vom böhmischen König Wenzel IV. eingezogen. Die böhmisch-mährische Kammerballei war jedoch bekannt dafür gute Beziehungen mit dem böhmischen Adel zu haben, besonders mit dem zuvor amtierenden PřemyslidenGeschlecht. Wenzel gehörte jedoch dem Geschlecht Luxemburg an, welches seit drei Generationen Böhmen regierte. Es bietet sich hier an, diese Beziehungen genauer zu betrachten und sich die Frage zu stellen: Wie sind die Beziehungen vom Deutschen Orden zum Haus Luxemburg bis zu Wenzel IV. zu bewerten? Die Frage endet mit Wenzel, da nach dessen Amtszeit, der Orden in Böhmen faktisch zerstört war. Die Frage kann bestmöglich beantwortet werden indem ausgewählte Ereignisse aus den Amtszeiten des jeweiligen Königs aufgelistet, bewertet und anschließend Resümees gezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Beziehungen zum Luxemburger Geschlecht
- Beziehungen zu Johann von Luxemburg
- Beziehungen zu Karl I./IV.
- Beziehungen zu Wenzel IV.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bewertung der Beziehungen zwischen dem Deutschen Orden und dem Haus Luxemburg bis zur Regierungszeit von Wenzel IV. Sie untersucht die Entwicklung der Beziehungen und deren Auswirkungen auf die Ordensballei Böhmen-Mähren sowie auf den Orden in anderen Regionen. Der Fokus liegt auf ausgewählten Ereignissen aus den Amtszeiten der jeweiligen Könige, um ein umfassendes Bild der Beziehungen zu zeichnen.
- Die Rolle des Deutschen Ordens im europäischen Nordosten
- Die Bedeutung der Ordensballei Böhmen-Mähren für den Deutschen Orden
- Die Beziehungen des Deutschen Ordens zum böhmischen Adel
- Die Auswirkungen der luxemburgischen Könige auf den Deutschen Orden
- Die Konflikte und Vereinbarungen zwischen dem Deutschen Orden und Polen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Ordensballei Böhmen-Mähren als eine ökonomisch bedeutende Ballei des Deutschen Ordens vor und beschreibt die Herausforderungen, denen der Orden im 14. Jahrhundert gegenüberstand. Sie führt in die Thematik der Beziehungen zum Luxemburger Geschlecht ein und erläutert den zeitlichen Rahmen der Untersuchung.
2. Die Beziehungen zum Luxemburger Geschlecht
2.1 Beziehungen zu Johann von Luxemburg
Dieses Kapitel analysiert die Beziehungen zwischen Johann von Luxemburg und dem Deutschen Orden. Es beschreibt Johanns Engagement für den christlichen Glauben, seine Feldzüge im Baltikum und seine Unterstützung des Ordens im Konflikt mit Polen. Es werden verschiedene Ereignisse und Vertragswerke beleuchtet, die die Beziehung zwischen Johann und dem Orden prägten.
2.2 Beziehungen zu Karl I./IV.
Dieses Kapitel wird die Beziehungen zwischen Karl I./IV. und dem Deutschen Orden erörtern. Es wird sich mit Karls Rolle als König von Böhmen und als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches befassen und untersuchen, wie seine Politik die Ordensballei Böhmen-Mähren beeinflusste. Außerdem wird analysiert, wie sich Karls Beziehungen zum Orden auf die Ordenspolitik außerhalb Böhmens auswirkten. Dieses Kapitel wird voraussichtlich auch auf Karls Bemühungen zur Beilegung von Konflikten zwischen dem Orden und Polen eingehen.
Schlüsselwörter
Deutscher Orden, Luxemburger Geschlecht, Johann von Luxemburg, Karl I./IV., Wenzel IV., Ordensballei Böhmen-Mähren, Böhmischer Adel, Preußenreisen, Kreuzzüge, Konflikt mit Polen, Vertrag von Kalisch, Schiedsrichterrolle, Visegrád, Pommerellen, Litauen.
- Quote paper
- Thomas Barkow (Author), 2023, Wie sind die Beziehungen vom Deutschen Orden zum Luxemburger Geschlecht bis Wenzel IV. zu bewerten (1311–1419)?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1478462