Der Stürmer gilt wohl als „the most infamous newspaper in history". Ihr Besitzer Julius Streicher hetzte in dieser 1923 gegründeten Zeitung fast 25 Jahre gegen die jüdische Bevölkerung. Seine Zeitung machte ihn reich, fungierte als Sprachrohr der antisemitischen Bewegung und ist sicherlich als ein Vorbote für weitere Geschehnisse der NS-Zeit zu sehen. 1946 musste er sich in Nürnberg unter anderem für seinen Antisemitismus in seinem Wochenblatt verantworten und wurde zum Tode durch den Strang verurteilt und hingerichtet.
Das Kampfblatt Der Stürmer trat nicht immer als reines Hetzblatt gegenüber jüdischen Menschen auf. Vielmehr galt es anfangs als Kampfmittel Streichers, um ihn im politischen Kampf zu unterstützen. Streicher dominierte zu Beginn das Blatt mit seinen Kampagnen. Später geriet er jedoch in den Hintergrund und ließ somit Raum für den Antisemitismus, für welchen der Stürmer besser bekannt wurde. Parallel zu diesem Rücktritt Streichers spitzte sich die Sprache im Stürmer aggressiv zu und die ersten Schritte in den Bereich der antisemitischen Karikaturen wurden getätigt. Somit ist es also wichtig, um den Werdegang des Stürmers zu verstehen, sich diese drei Bereiche anzuschauen und sich die Frage zu stellen: Wann trat die Person Streicher in den Hintergrund des Stürmers und wann überschritt dieser die Schwelle zum rein antisemitischen Wochenblatt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Julius Streicher als Hauptthema des frühen Stürmers
- Stilistische Entwicklung im Stürmer
- Sprachliche Zuspitzung im Stürmer
- Die Entstehung der Stürmer-Karikatur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Entwicklung des Hetzblattes "Der Stürmer" von seiner Gründung im Jahr 1923 bis hin zu seiner zunehmenden Fokussierung auf antisemitische Propaganda. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wann Julius Streicher, der Herausgeber des Stürmers, im Blatt eine weniger dominante Rolle einnahm und wann das Blatt den Übergang von einem politisch motivierten Kampfblatt zu einem rein antisemitischen Wochenblatt vollzog.
- Die Rolle von Julius Streicher im frühen Stürmer
- Die Veränderung der Sprache und des Stils im Stürmer
- Die Entwicklung der Stürmer-Karikatur
- Die Abgrenzung von Streichers politischem Kampf zum wachsenden Antisemitismus im Stürmer
- Die Quellenlage und die methodischen Herausforderungen bei der Analyse des Stürmers
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Kapitel stellt den Stürmer als einflussreiches Hetzblatt vor, das von Julius Streicher gegründet wurde und sich in den folgenden Jahren zur Plattform für antisemitische Propaganda entwickelte. Es werden die wichtigsten Fakten zu Streicher und dem Stürmer dargelegt und die Forschungsfrage, wann Streicher im Blatt eine weniger prominente Rolle einnahm und wann das Blatt zum rein antisemitischen Wochenblatt wurde, formuliert.
Julius Streicher als Hauptthema des frühen Stürmers
Dieses Kapitel untersucht Streichers Rolle im frühen Stürmer. Es wird dargelegt, dass Streicher das Blatt zunächst vor allem als Mittel zur politischen Auseinandersetzung mit Gegnern nutzte, sowohl innerhalb der NSDAP als auch außerhalb. Der Streit mit dem Nürnberger Bürgermeister Dr. Herrmann Luppe wird als Beispiel für Streichers Kampagnen im frühen Stürmer beleuchtet.
Stilistische Entwicklung im Stürmer
Dieses Kapitel behandelt die sprachliche und visuelle Entwicklung des Stürmers. Es wird die zunehmende Aggressivität der Sprache und die Entstehung antisemitischer Karikaturen im Blatt thematisiert.
Schlüsselwörter
Julius Streicher, Der Stürmer, Antisemitismus, Hetzblatt, Karikatur, politische Propaganda, Sprachliche Entwicklung, Nationalsozialismus, Quellenkritik, Mikrofilm, Sekundärliteratur.
- Citar trabajo
- Thomas Barkow (Autor), 2023, Die Person Julius Streicher und die antisemitische Radikalisierung im "Stürmer", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1478459