In der Bundesrepublik wachsen immer mehr Kinder und Jugendliche in Armut auf. Seit einiger Zeit sind sich Sozialwissenschaftler einig in ihrer Feststellung, dass Kinder mittlerweile die am stärksten von Armut gefährdete Altersgruppe darstellen. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass immer weniger Kinder und Jugendliche die gesellschaftliche Vorstellung eines guten Lebens erreichen können. Sie messen ihre Möglichkeiten zur Teilhabe am Konsum und in der Freizeit an einer sozialen Realität, die hauptsächlich den Lebensstil der oberen sozialen Schicht widerspiegelt. Das Bedürfnis, mit der eigenen Freundesgruppe, Nachbarn oder Schulkameraden mithalten zu können, führt zu ständigen Vergleichen und Wettbewerben. Die kommerzielle Werbung und Medien verstärken diese Tendenzen zusätzlich. In Armut aufzuwachsen kann daher zu erheblichen psychosozialen Belastungen führen, die zu sozialer und kultureller Ausgrenzung führen und somit die Startmöglichkeiten im Leben beeinträchtigen. Für Kinder und Jugendliche haben Armutserfahrungen oft tiefgreifende und unmittelbare Folgen, da sie die Auswirkungen weniger verbergen können als Erwachsene. Während Erwachsene bewusste Entscheidungen zum Verzicht treffen können, wird ein Nicht-Mithalten-Können bei Jugendlichen schnell als Defizit erkannt. Daher ist ein zunehmender Prozess der sozialen Marginalisierung und der negativen Wahrnehmung und Erwartung seitens der Gesellschaft zu befürchten.
Ziel dieser Arbeit ist es, diese Entwicklungen und Mechanismen genauer nachvollziehen zu können und im Hinblick auf die Aufgabe der Profession Sozialer Arbeit zu untersuchen. Hierzu wird, nach einer dem Umfang der Arbeit entsprechenden Darlegung des fachwissenschaftlichen Selbstverständnisses der Verfasserin, der Armutsbegriff, anhand von verschiedenen Begriffskonzepten, genauer beleuchtet. Weiter wird in diesem Kapitel auch auf den Begriff der Kinderarmut und dessen Auslegung erklärend eingegangen. Im vierten Kapitel wird zunächst der allgemeine Zusammenhang von Armut auf die Gesundheit eingegangen und daraufhin der spezielle Wirkungszusammenhang zwischen Armut und psychischer Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beschrieben. Darauf folgt im fünften Kapitel eine im Hinblick auf das fachwissenschaftliche Selbstverständnis ausformulierte Rückwirkung auf die Bedeutung der Erkenntnisse für die Profession Sozialer Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fachwissenschaftliches Selbstverständnis
- Theoretische Grundlagen zum Armutsbegriff
- Einführung in den Armutsbegriff
- Armutskonzepte
- Kinderarmut als besondere Herausforderung
- Kinderarmut und psychische Gesundheit
- Wirkungsweisen von Kinderarmut
- Zusammenhang Kinderarmut und psychische Gesundheit
- Bedeutung für die Profession Sozialer Arbeit
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen von Armut auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu untersuchen und die Bedeutung dieser Erkenntnisse für die Profession der Sozialen Arbeit zu beleuchten.
- Der Armutsbegriff und seine verschiedenen Konzepte
- Die spezifischen Herausforderungen der Kinderarmut
- Der Zusammenhang zwischen Armut und psychischer Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
- Die Rolle der Sozialen Arbeit im Kontext der Armutsproblematik
- Die Notwendigkeit einer lebensweltorientierten Sozialen Arbeit, die sich für Teilhabe, Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit einsetzt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Armut und ihre Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ein. Das zweite Kapitel beleuchtet das fachwissenschaftliche Selbstverständnis der Sozialen Arbeit und dessen Relevanz für die Auseinandersetzung mit der Armutsproblematik. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit dem Armutsbegriff und verschiedenen Konzepten, die die Problematik der Armut beschreiben. Der Schwerpunkt liegt auf den besonderen Herausforderungen der Kinderarmut.
Das vierte Kapitel widmet sich dem Einfluss von Armut auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Es werden die Wirkungsweisen von Armut und der Zusammenhang zwischen Armut und psychischen Belastungen näher betrachtet. Im fünften Kapitel wird die Bedeutung der Erkenntnisse für die Profession der Sozialen Arbeit diskutiert.
Schlüsselwörter
Kinderarmut, psychische Gesundheit, Soziale Arbeit, Armutsbegriff, Armutskonzepte, Teilhabe, Chancengleichheit, soziale Ungleichheit, Lebensweltorientierung, Fachwissenschaftliches Selbstverständnis, gesellschaftliche Ausschließungsprozesse
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- Anonym (Author), 2024, Die Auswirkungen von Armut auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1478434