Der Neorealismus ist eine Theorieschule, welche sich in der zweiten Hälfte des 21. Jh. aus dem durch Carr und Morgenthau begründeten Realismus entwickelt hat.
Darin ringen Staaten um Macht und um die Maximierung von Sicherheit. Die Theorie soll klären, inwieweit dieses Sicherheitsdilemma überwunden werden kann und welche Handlungsoptionen die Akteure im außenpolitischen Prozess besitzen. Ihre Entstehungszeit befindet sich auf dem Höhepunkt des Ost- Westkonfliktes.
Bei der Umsetzung dieser Theorie tritt insbesondere Kenneth N. Waltz in den Vordergrund, welcher mit seinem strukturellen Neorealismus diese Theorie maßgeblich gestaltet hat.
Spricht man vom Neorealismus, so wird Waltz als der typische Vertreter dieser Theorie genannt, da seine Überlegungen, aufgrund ihrer einfachen Darstellung, die meisten Verbreitungen in der Literatur finden.
Neben ihm existieren noch weitere Vertreter, wobei in diesem Bericht nur Stephen Walt und Robert Gilpin zur Beantwortung der Fragestellung herangezogen werden.
Dabei ist die Fragestellung, ob Kooperation im Neorealismus möglich ist, nicht ohne Schwierigkeiten zu bewältigen.
Die Literaturlage bietet hierzu meist nur die Erläuterungen von Waltz, als typischen Vertreter dieser Theorie.
Kooperation zwischen Staaten findet in seinen Überlegungen nur bedingt, wenn nicht sogar überhaupt nicht statt, womit eigentlich schon die Fragestellung als gelöst erscheint.
Jedoch bieten seine Erläuterungen auch Anlass zur Kritik, wobei nichts weniger als die Anwendbarkeit dieser Theorie auf unsere heutige Welt in Frage steht.
Dies führte zu Weiterentwicklungen des Neorealismus, wobei natürlich auch die Frage der Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Staaten neu aufgerollt wurde.
Daher werde ich zunächst den Neorealismus nach Waltz in seinen Grundüberlegungen und den daraus resultierenden Folgen skizzieren und daran die Möglichkeiten zur Kooperation untersuchen.
Im Anschluss werde ich mich mit der Kritik an dieser Theorie und den Neuansätzen des Neorealismus durch Walt und Gilpin befassen, um die Fragestellung klären zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ist Kooperation im Neorealismus möglich?
- Endbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Frage, ob Kooperation im Neorealismus möglich ist. Sie analysiert die Theorie des Neorealismus, insbesondere die Überlegungen von Kenneth N. Waltz, und untersucht die daraus resultierenden Handlungsoptionen für Staaten im internationalen System. Die Ausarbeitung beleuchtet die Kritik an der Theorie und betrachtet neuere Ansätze von Stephen Walt und Robert Gilpin, um die Fragestellung zu klären.
- Anarchische Struktur des internationalen Systems
- Selbsthilfeprinzip und Sicherheitsdilemma
- Machtverteilung und Machtgleichgewichte
- Kooperation und ihre Grenzen im Neorealismus
- Kritik an Waltz' Theorie und Weiterentwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Neorealismus ein und stellt die zentrale Fragestellung der Ausarbeitung vor: Ist Kooperation im Neorealismus möglich? Sie skizziert die Entstehung und Entwicklung des Neorealismus und benennt zentrale Vertreter der Theorie, insbesondere Kenneth N. Waltz, Stephen Walt und Robert Gilpin.
Ist Kooperation im Neorealismus möglich?
Dieses Kapitel analysiert die Theorie des Neorealismus nach Waltz und untersucht die Möglichkeiten zur Kooperation zwischen Staaten. Es beleuchtet das anarchische internationale System, das Selbsthilfeprinzip und die Bedeutung der Machtverteilung. Es wird argumentiert, dass Kooperation im Neorealismus nur begrenzt möglich ist, da Staaten stets ihre Sicherheit maximieren und sich vor Abhängigkeit und Betrug schützen müssen.
- Quote paper
- Stephan Ursuleac (Author), 2008, Neorealismus - ist Kooperation möglich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147820