Welche Auswirkungen haben frühkindliche Bindungserfagen auf späteres schulverweigerndes Verhalten von Kindern und Jugendlichen? Welche Perspektive haben Diese und wie kann die Arbeit in einem Schulprojekt mit Alternativbeschulung gestaltet werden? Diesen Fragestellungen stellt sich die Autorin in dieser Bachelorarbeit.
Die vorliegende Arbeit setzt sich gegenständlich mit der Problematik der Schulverweigerung und der Rückführung dieser Verhaltensweise auf frühkindliche Bindungsstörungen auseinander. Bezugnehmend darauf sollen im Kern verschiedene konzeptionelle Überlegungen für das Schulprojekt „Lift“ in Schwarzenberg entstehen, um an der Weiterentwicklung der bestehenden Konzeption mitzuwirken. Um sich dieser Aufgabe anzunähern, werden im ersten Teil dieser Arbeit theoretische Grundlagen bezüglich Bindung und Bindungsstörungen, sowie Schulverweigerung, betrachtet und nachfolgend das Schulprojekt „Lift“ als Interventionsmöglichkeit in die Thematik eingebunden. Zur Aufarbeitung der Auswirkung von Bindungsstörungen auf schulaversives Verhalten und damit verbunden auch auf die konzeptionellen Überlegungen für das Schulprojekt, liegt für die Autorin die Durchführung von leitfadengestützten Experteninterviews nahe. Die Befragung wird mit zwei pädagogischen Fachkräften aus Projekten für jugendliche Schulverweigerer aus Sachsen und Brandenburg durchgeführt – so können verschiedene Arbeitsweisen erfasst werden und in den praktischen Anteil der vorliegenden Arbeit eingebunden werden. Die Auswahl der Interviewteilnehmer erfolgte gezielt, indem sich die Autorin bereits durch vorherige Informationsbeschaffung mit der Arbeitsweise der jeweiligen Projekte befasste. Es soll sich um Projekte handeln, die auf spezielle und individuelle Art und Weise mit den Schülern arbeiten und die dabei die Thematik der Elternarbeit nicht außer Acht lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemaufriss und Forschungsinteresse
- Gegenstand und Zielsetzung
- Wissenschaftliche Fragestellung
- Methodische Vorgehensweise und inhaltliche Struktur
- Grundlagen der Bindungstheorie
- Begriffsdefinitionen
- Bindungstheorie nach John Bowlby
- Konzept der Feinfühligkeit nach Mary Ainsworth
- Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erik H. Erikson
- Bindungsstörungen
- Klassifikation von Bindungsstörungen nach ICD-10
- Reaktive Bindungsstörung des Kindesalters (F94.1)
- Bindungsstörung des Kindesalters mit Enthemmung (F94.2)
- Arten von Bindungsstörungen nach Karl Heinz Brisch
- Keine Anzeichen von Bindungsverhalten
- Undifferenziertes Bindungsverhalten
- Übersteigertes Bindungsverhalten
- Gehemmtes Bindungsverhalten
- Aggressives Bindungsverhalten
- Bindungsverhalten mit Rollenumkehrung
- Bindungsstörung mit Suchtverhalten
- Psychosomatische Symptomatik
- Auswirkungen von Bindungsstörungen
- Schulverweigerung
- Begriffsbestimmungen und Erscheinungsformen
- Ursachen von Schulverweigerung
- Individuelle Risikofaktoren
- Familiäre Risikofaktoren
- Gesellschaftliche Risikofaktoren
- Schulische Risikofaktoren
- Peer-Group und Freizeitgestaltung
- Folgen von Schulverweigerung
- Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen
- Folgen von Schulverweigerung auf den Lebenslauf
- Methodisches Vorgehen
- Das Erhebungsinstrument
- Auswahl und Beschreibung der Experten
- Gestaltung des Interviewleitfadens
- Zentrale Fragestellungen und Thesen
- Auswertung
- Interpretation
- Multiperspektivische Fallarbeit nach Burkhard Müller
- Praxisbeispiele
- Max A
- Moritz B
- Das Schulprojekt „Lift“ in Schwarzenberg
- Kurzdarstellung des Projekts
- Strukturen und inhaltliche Schwerpunkte
- Kritik
- Konzeptionelle Überlegungen für das Schulprojekt „Lift“
- Zielgruppe
- Räumliche Gestaltung
- Mitarbeiterstruktur und Rolle der pädagogischen Fachkräfte
- Methoden der pädagogischen Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Schulverweigerung im Kontext frühkindlicher Bindungsstörungen. Sie analysiert die Ursachen und Folgen von Schulverweigerung und untersucht, inwiefern diese mit Bindungsstörungen zusammenhängen. Darüber hinaus werden konzeptionelle Überlegungen für das Schulprojekt „Lift“ in Schwarzenberg angestellt, das sich an Kinder und Jugendliche mit Schulverweigerung richtet.
- Frühkindliche Bindungsstörungen und ihre Auswirkungen
- Ursachen und Folgen von Schulverweigerung
- Zusammenhang zwischen Bindungsstörungen und Schulverweigerung
- Konzeptionelle Überlegungen für das Schulprojekt „Lift“
- Pädagogische Interventionen für Kinder und Jugendliche mit Schulverweigerung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
- Kapitel 2: Grundlagen der Bindungstheorie
- Kapitel 3: Bindungsstörungen
- Kapitel 4: Schulverweigerung
- Kapitel 5: Methodisches Vorgehen
- Kapitel 6: Das Schulprojekt „Lift“ in Schwarzenberg
Die Einleitung führt in das Thema Schulverweigerung im Zusammenhang mit frühkindlichen Bindungsstörungen ein. Sie definiert den Gegenstand der Arbeit, formuliert die wissenschaftliche Fragestellung und skizziert die methodische Vorgehensweise.
Dieses Kapitel beleuchtet die Grundlagen der Bindungstheorie. Es erklärt zentrale Begriffsdefinitionen, stellt die Theorie von John Bowlby vor und diskutiert das Konzept der Feinfühligkeit nach Mary Ainsworth. Darüber hinaus wird das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erik H. Erikson erläutert.
Kapitel 3 befasst sich mit der Klassifikation und den Auswirkungen von Bindungsstörungen. Es werden verschiedene Formen von Bindungsstörungen nach ICD-10 und Karl Heinz Brisch vorgestellt und die möglichen Folgen für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aufgezeigt.
Dieses Kapitel untersucht das Phänomen der Schulverweigerung. Es definiert die verschiedenen Erscheinungsformen von Schulverweigerung, analysiert die Ursachen aus unterschiedlichen Perspektiven und beschreibt die potenziellen Folgen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen.
Kapitel 5 erläutert die methodische Vorgehensweise der Bachelorarbeit. Es beschreibt das Erhebungsinstrument, die Auswahl und Beschreibung der Experten, die Gestaltung des Interviewleitfadens und die Auswertung der Daten. Darüber hinaus wird die multiperspektivische Fallarbeit nach Burkhard Müller vorgestellt.
Dieses Kapitel widmet sich dem Schulprojekt „Lift“ in Schwarzenberg. Es stellt das Projekt kurz vor, beschreibt die Strukturen und inhaltlichen Schwerpunkte und diskutiert kritische Punkte. Abschließend werden konzeptionelle Überlegungen für das Schulprojekt angestellt, die sich mit der Zielgruppe, der räumlichen Gestaltung, der Mitarbeiterstruktur und den Methoden der pädagogischen Arbeit befassen.
Schlüsselwörter
Schulverweigerung, Bindungsstörungen, frühkindliche Entwicklung, Bindungstheorie, John Bowlby, Mary Ainsworth, Erik H. Erikson, ICD-10, Karl Heinz Brisch, Schulprojekt „Lift“, Schwarzenberg, pädagogische Interventionen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2018, Schulverweigerung als eine Auswirkung frühkindlicher Bindungsstörungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1478026