Die Arbeit untersucht den modernen Bildungsdiskurs daraufhin, ob es Vorläuferbegriffe zu „Kompetenz“ gegeben hat bzw. inwiefern der Kompetenz¬begriff anschlussfähig ist an ältere Ideen. Die Ausgangsthese hierzu lautet, dass moderne Gesellschaften grundlegende, inhärente Probleme haben, die sie mit Hilfe von Bildung und Bildungssystemen lösen wollen. Ein wesentliches Problem ist die Vorbereitung der jungen Generation auf eine unsichere, offene Zukunft, für das die Pädagogik einige Lösungsmodelle entwickelt hat. Die Trennung in einen formalen und einen materialen Aspekt von Bildung, die Idee des lebenslangen Lernens und der Bezug zu gesellschaftlichen Leitideen dienen im Folgenden als Analysekategorien für den Vergleich der drei Konzepte „Allgemeine Menschenbildung“ (Humboldt), „Schlüsselqualifikationen“ (Mertens) und „Kompetenzen“. Die Konzepte unterscheiden sich nach ihrem jeweiligen historischen Entstehungskontext, sind sich aber – aufgrund der unveränderten Problemlage – in ihrer Struktur ähnlich. Gemeinsamkeiten und Unterschiede werden im anschließenden Vergleich herausgearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der moderne Bildungsdiskurs und das Problem der offenen Zukunft
- Das Problem der offenen Zukunft und modellhafte Lösungen
- Drei Konzepte im Vergleich
- Allgemeine Menschenbildung
- Schlüsselqualifikationen
- Kompetenzen
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den modernen Bildungsdiskurs und die Rolle des Kompetenzbegriffs im Kontext der Herausforderungen einer offenen Zukunft. Sie analysiert, ob es Vorläuferbegriffe zu "Kompetenz" gibt und inwiefern der Kompetenzbegriff an ältere Bildungsideen anschließt.
- Die Herausforderungen der offenen Zukunft im modernen Bildungsdiskurs
- Die Entwicklung von Lösungsmodellen in der Pädagogik
- Der Vergleich der Konzepte "Allgemeine Menschenbildung", "Schlüsselqualifikationen" und "Kompetenzen"
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konzepte
- Die Relevanz des Kompetenzbegriffs im Kontext der modernen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Wie kam der Kompetenzbegriff in die aktuelle Bildungsdebatte und welche Vorläuferbegriffe existieren? Die Arbeit analysiert den modernen Bildungsdiskurs und das Problem der offenen Zukunft, welches die Notwendigkeit einer Vorbereitung auf ein prinzipiell unvorhersehbares Leben aufzeigt. Dabei werden drei Lösungsmodelle der Pädagogik vorgestellt: die Analyse gesellschaftlicher Zustände, die Trennung in einen formalen und materialen Aspekt von Bildung sowie die Idee des Lebenslangen Lernens.
Im Folgenden wird eine vergleichende Analyse der Konzepte "Allgemeine Menschenbildung" (Humboldt), "Schlüsselqualifikationen" (Mertens) und "Kompetenzen" durchgeführt. Dabei werden die jeweiligen historischen Entstehungskontexte sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Konzepte im Hinblick auf ihre Struktur und ihre Relevanz für die offene Zukunft herausgearbeitet.
Schlüsselwörter
Moderner Bildungsdiskurs, offene Zukunft, Kompetenzbegriff, Vorläuferbegriffe, Allgemeine Menschenbildung, Schlüsselqualifikationen, Lebenslanges Lernen, Gesellschaftsanalyse, Bildungskonzepte.
- Quote paper
- M.A. Julia Wolke (Author), 2008, Der Kompetenzbegriff und seine Vorläufer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147445