Die mediale Kommunikation wird von der Kommunikationswissenschaft erforscht,
doch obwohl diese historisch gesehen noch recht jung ist, haben sich bereits
zahlreiche Wissenschaftler mit dem Phänomen der Kommunikation beschäftigt.
Wie es in vielen anderen Wissenschaften und beruflichen Fachgebieten der Fall ist,
existiert auch in der Kommunikationswissenschaft eine Fachsprache, die eine Anzahl
von komplexen Phänomenen ökonomisch in einem Fachterminus vereint. Allgemein
akzeptiert ist die Tatsache, dass Fachtermini präzise verwendet werden müssen.
Hier stellt sich der Kommunikationswissenschaft allerdings das erste Problem, denn
wie in den meisten Geisteswissenschaften kommt es immer wieder zu sehr
unterschiedlichen Auffassungen von Fachausdrücken, welche im Volksmund nicht
selten wiederum eine differierende Bedeutung haben.
Diese Differenz zeigt sich bereits an dem aktuellen Beispiel „mediale
Kommunikation“. Der Begriff der Kommunikation wird im wissenschaftlichen wie auch
im nicht-wissenschaftlichen Sprachgebrauch durchaus nicht einheitlich verwendet
und es lassen sich sogar recht unterschiedliche Auffassungen finden.
Eine sich in allen Auffassungen widerspiegelnde Definition ist die von Günter
Bentele und Klaus Beck, die von Kommunikation als einem Prozess, an dem jeweils
zwei „Systeme gleicher oder unterschiedlicher Natur“1 teilhaben, die Informationen
abgeben wie auch aufnehmen können und miteinander in Verbindung stehen, sehen.
In der Regel würden diese teilhabenden Systeme als „Sender“ und „Empfänger“
bezeichnet, so Günther Bentele und Klaus Beck. Während einer Kommunikation
werden Informationen entweder intentional oder nichtintentional weitergegeben. [...]
1 Günter Bentele / Klaus Beck; 1994; Information – Kommunikation – Massenkommunikation:
Grundbegriffe und Modelle der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft; In: Otfried Jarren
(Hrsg.), Medien und Journalismus I. Eine Einführung; Opladen: Westdeutscher Verlag
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fachtermini
- Der Begriff der Kommunikation
- Der Begriff des Mediums
- Der Begriff der Information
- Modelle der Kommunikationswissenschaft
- Modelle interpersonaler Kommunikation
- Das mathematisch-technische Modell von Shannon und Weaver
- Kritik an dem Modell von Shannon und Weaver
- Eine Weiterentwicklung des Modells von Aufermann
- Das Modell von Klaus Merten
- Neuere Modelle und Kritik an den Transfermodellen
- Der konstruktivistische Ansatz
- Können die Transfermodelle den konstruktivistischen Ansatz ergänzen?
- Der handlungstheoretische Ansatz
- Das mathematisch-technische Modell von Shannon und Weaver
- Die Massenkommunikation
- Gemeinsamkeiten von interpersonaler- und Massenkommunikation
- Unterschiede zwischen interpersonaler- und Massenkommunikation
- Das Modell von Westley und McLean
- Das Modell von Maletzke
- Der Kommunikator
- Die Aussage
- Der Rezipient
- Personelle Faktoren
- Funktionalpsychologische Faktoren
- Habituelle Faktoren
- Objektbezogene Faktoren
- Psychische Prozesse
- Soziale Faktoren
- Meinungsführer, mehrstufige Kommunikation und Kritik daran
- Die Medien
- Zusammenfassung und Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit Modellen medialer Kommunikation. Ziel ist es, verschiedene Modelle der Kommunikationswissenschaft, insbesondere im Bereich der interpersonalen und Massenkommunikation, vorzustellen und zu analysieren. Dabei werden die jeweiligen Stärken und Schwächen der Modelle beleuchtet und kritisch diskutiert.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „mediale Kommunikation“
- Analyse verschiedener Modelle interpersonaler Kommunikation (z.B. Shannon & Weaver, Merten)
- Untersuchung von Modellen der Massenkommunikation (z.B. Westley & McLean, Maletzke)
- Vergleich zwischen interpersonalen und Massenkommunikationsmodellen
- Kritische Auseinandersetzung mit den vorgestellten Modellen und ihren Grenzen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der medialen Kommunikation ein und hebt die Komplexität der Begrifflichkeiten und Modelle hervor. Sie verweist auf die Herausforderungen, die sich aus den unterschiedlichen Auffassungen von Fachausdrücken ergeben.
Fachtermini: Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Kommunikation, Medium und Information. Es zeigt die unterschiedlichen wissenschaftlichen und umgangssprachlichen Auffassungen auf und beleuchtet die Herausforderungen einer präzisen Verwendung der Fachtermini in der Kommunikationswissenschaft. Die Diskussion der Definition von Kommunikation nach Bentele und Beck und die unterschiedlichen Auffassungen bezüglich intentionaler und nicht-intentionaler Informationsweitergabe bilden den Kern dieses Kapitels.
Modelle der Kommunikationswissenschaft: Dieses Kapitel (welches im Auszug nicht detailliert dargestellt ist) bietet einen Überblick über die verschiedenen Modelle der Kommunikationswissenschaft und legt den Grundstein für die detailliertere Analyse spezifischer Modelle in den folgenden Kapiteln. Es dient der Einordnung der später behandelten Modelle in den Gesamtkontext der Kommunikationswissenschaft.
Modelle interpersonaler Kommunikation: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Modelle interpersonaler Kommunikation, darunter das mathematisch-technische Modell von Shannon und Weaver, das Modell von Klaus Merten, und neuere Ansätze wie den konstruktivistischen und den handlungstheoretischen Ansatz. Die Kritik an den Transfermodellen und deren mögliche Ergänzung durch den konstruktivistischen Ansatz werden ausführlich beleuchtet.
Die Massenkommunikation: Dieses Kapitel widmet sich der Massenkommunikation, untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur interpersonalen Kommunikation und präsentiert die Modelle von Westley und McLean sowie von Maletzke. Maletzkes Modell wird detailliert analysiert, wobei die Rollen des Kommunikators, der Aussage, des Rezipienten (inklusive verschiedener Einflussfaktoren) und der Medien im Mittelpunkt stehen. Die Bedeutung von Meinungsführern und mehrstufiger Kommunikation wird ebenfalls kritisch betrachtet.
Schlüsselwörter
Mediale Kommunikation, Kommunikationsmodelle, interpersonale Kommunikation, Massenkommunikation, Shannon & Weaver, Klaus Merten, Westley & McLean, Maletzke, Konstruktivismus, Handlungstheorie, Information, Medium, Sender, Empfänger.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Modelle medialer Kommunikation"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über Modelle medialer Kommunikation. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf der Analyse verschiedener Modelle der interpersonalen und Massenkommunikation, inklusive deren Stärken, Schwächen und Kritikpunkten.
Welche Modelle interpersonaler Kommunikation werden behandelt?
Das Dokument analysiert detailliert das mathematisch-technische Modell von Shannon und Weaver, das Modell von Klaus Merten und geht auf neuere Ansätze wie den konstruktivistischen und den handlungstheoretischen Ansatz ein. Es beinhaltet auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Transfermodellen und deren möglicher Ergänzung durch den konstruktivistischen Ansatz.
Welche Modelle der Massenkommunikation werden vorgestellt?
Im Bereich der Massenkommunikation werden die Modelle von Westley und McLean sowie das detailliert analysierte Modell von Maletzke behandelt. Maletzkes Modell wird im Detail auf die Rollen des Kommunikators, der Aussage, des Rezipienten (mit seinen verschiedenen Einflussfaktoren) und der Medien untersucht. Die Bedeutung von Meinungsführern und mehrstufiger Kommunikation wird ebenfalls kritisch beleuchtet.
Welche Schlüsselbegriffe werden definiert und erläutert?
Zentrale Begriffe wie "mediale Kommunikation", "interpersonale Kommunikation", "Massenkommunikation", "Information" und "Medium" werden definiert und im Kontext der verschiedenen Modelle erläutert. Die Diskussion der Definition von Kommunikation nach Bentele und Beck und die unterschiedlichen Auffassungen bezüglich intentionaler und nicht-intentionaler Informationsweitergabe sind ebenfalls Teil des Dokuments.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist in verschiedene Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung und einer Definition zentraler Fachtermini. Es folgt die Vorstellung und Analyse verschiedener Modelle der Kommunikationswissenschaft, getrennt nach interpersonalen und Massenkommunikationsmodellen. Abschließend gibt es eine Zusammenfassung und kritische Reflexion der vorgestellten Modelle.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, verschiedene Modelle der Kommunikationswissenschaft vorzustellen und zu analysieren, insbesondere im Bereich der interpersonalen und Massenkommunikation. Es möchte die jeweiligen Stärken und Schwächen der Modelle aufzeigen und kritisch diskutieren, um ein umfassendes Verständnis medialer Kommunikation zu vermitteln.
Gibt es eine kritische Auseinandersetzung mit den Modellen?
Ja, das Dokument beinhaltet eine umfassende kritische Auseinandersetzung mit den vorgestellten Modellen. Die jeweiligen Stärken und Schwächen werden beleuchtet, und die Grenzen der Modelle werden diskutiert. Insbesondere die Kritik an den Transfermodellen und die Diskussion um den konstruktivistischen und handlungstheoretischen Ansatz sind wichtige Bestandteile der kritischen Analyse.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für Studierende der Kommunikationswissenschaft, Medienwissenschaft und verwandter Disziplinen. Es eignet sich auch für Wissenschaftler und Praktiker, die sich mit Modellen medialer Kommunikation auseinandersetzen.
- Quote paper
- Eva Busch (Author), 2002, Modelle medialer Kommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14725