Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definition der aretê der Gattung nach
2.1 Die ethischen Tugenden
2.1.1 Entstehung durch Gewöhnung (êthos – Gewohnheit)
3. Zirkelproblem
4. Definition der aretê der Spezies nach–Mesotês
► Exkurs: Nicolai Hartmann-Handelt es sich bei der Mesotês-Lehre
um einen Wertrealismus?
4.1 Die Mesotês – Lehre
► Exkurs: Ernst Tugendhat-Ist die Mesotês-Lehre ein echtes Prinzip?
[4.1] Weiterführung der Mesotês-Lehre
4.1.1 Schwierigkeit
4.2. Praktische Anwendung
5.Fazit
1. Einleitung
Ethik (von ethos) ist die Lehre vom richtigen Handeln und Wollen, damit verbunden die Klärung der Frage, was gut und böse ist (bzw. der Klärungsversuch). Ethik ist eine zentrale Disziplin der Philosophie. Der Begriff "Tugend" ist eng mit Ethik verknüpft. Ursprünglich mit "Tauglichkeit" verwandt, bedeutet er besonders in der älteren Literatur bestimmte gute menschliche Eigenschaften, die vom jeweiligen philosophischen oder religiösen Standpunkt aus propagiert oder gefordert werden. Was "das Gute und das Böse" ist und welche Verhaltensweisen des Menschen sich daraus ergeben sollten, ist eines der meistdiskutierten Themen der Philosophie. Es ist darüber hinaus auch ein praktisches Problem, das alle Menschen, unabhängig davon, ob sie sich mit Philosophie beschäftigen, betrifft.
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem zweiten Buch der Nikomachischen Ethik des Aristoteles. Insbesondere werden die Entstehung der ethischen Tugenden durch Gewohnheit und die daraus resultierende Problematik des sogenannten Zirkelproblems untersucht. Weiterhin wird die damit verbundene Mesotês-Lehre, hinsichtlich ihrer Anwendung und ihrer Schwierigkeiten analysiert.
Im zweiten Buch der Nikomachischen Ethik wird der pragmatische Ansatz der Denkweise des Aristoteles deutlich, er stellt das Tätigsein als Untersuchungsgegenstand in den Vordergrund, da für ihn in der Ethik nicht theoretische Erkenntnisse primär relevant sind, sondern vielmehr praktische Auswirkungen, in spezieller Hinsicht der Anspruch, „Wertvolle Menschen zu werden“, was nur durch das Handeln möglich sei. Bezüglich der Untersuchungsmethode betont Aristoteles, im zweiten Kapitel, noch einmal, dass keine allgemeingültigen Ergebnisse erwartet werden können, da das Handeln wandelbar und in seinen Einzelfällen sehr verschieden ist; für das Handeln in seiner Vielfältigkeit gibt es keine einheitliche Vorgehensweise, dementsprechend muss die handelnde Person in jeder einzelnen Situation individuell entscheiden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition der aretê der Gattung nach
- 2.1 Die ethischen Tugenden
- 2.1.1 Entstehung durch Gewöhnung (êthos – Gewohnheit)
- 3. Zirkelproblem
- 4. Definition der aretê der Spezies nach – Mesotês
- Exkurs: Nicolai Hartmann
- 4.1 Die Mesotês – Lehre
- ▶ Exkurs: Ernst Tugendhat
- [4.1] Weiterführung der Mesotês-Lehre
- 4.1.1 Schwierigkeit
- 4.2. Praktische Anwendung
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert das zweite Buch der Nikomachischen Ethik des Aristoteles, wobei der Fokus auf der Entstehung ethischer Tugenden durch Gewohnheit und der daraus resultierenden Problematik des Zirkelproblems liegt. Zudem wird die Mesotês-Lehre im Hinblick auf ihre Anwendung und ihre Schwierigkeiten untersucht. Die Arbeit zielt darauf ab, die aristotelische Sichtweise auf die Entwicklung von Tugenden und die Bedeutung des Maßhaltens (Mesotês) im ethischen Handeln zu beleuchten.
- Entstehung der ethischen Tugenden durch Gewöhnung
- Das Zirkelproblem: Die Abhängigkeit der Handlung von bereits vorhandenen Tugenden
- Die Mesotês-Lehre: Das Prinzip des Maßhaltens als Grundlage ethischen Handelns
- Schwierigkeiten und praktische Anwendung der Mesotês-Lehre
- Aristoteles' pragmatischer Ansatz zur Untersuchung von Ethik und Handeln
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt den Leser in das Thema der ethischen Tugenden ein und stellt den Fokus der Arbeit auf das zweite Buch der Nikomachischen Ethik des Aristoteles dar. Sie skizziert die zentralen Fragestellungen der Arbeit, die sich auf die Entstehung von Tugenden durch Gewohnheit, das Zirkelproblem und die Mesotês-Lehre konzentrieren.
Kapitel 2: Definition der aretê der Gattung nach: Dieses Kapitel beleuchtet den aristotelischen Begriff der aretê (Tugend) und teilt sie in zwei Kategorien: dianoetische Tugenden (intellektuelle Tugenden) und ethische Tugenden. Der Fokus liegt hier auf der Entstehung der ethischen Tugenden durch Gewöhnung (êthos).
Kapitel 2.1: Die ethischen Tugenden: Dieses Kapitel untersucht die ethischen Tugenden als Tugenden des Strebens, die durch Gewohnheit entstehen. Es stellt heraus, dass die ethische Beschaffenheit durch Übung und nicht durch erlerntes Wissen erlangt wird.
Kapitel 2.1.1: Entstehung durch Gewöhnung (êthos – Gewohnheit): In diesem Unterkapitel wird detailliert erklärt, wie ethische Tugenden durch Gewöhnung entstehen und dass die Fähigkeit, die aretê zu erwerben, eine natürliche Disposition voraussetzt. Es wird das Beispiel des Baumeisters und des gerechten Handelns verwendet, um zu veranschaulichen, wie Übung und Handlung zu Tugenden führen.
Kapitel 3: Zirkelproblem: Dieses Kapitel setzt sich mit dem Zirkelproblem auseinander, das sich aus der Entstehung der Tugenden durch Gewöhnung ergibt. Es wirft die Frage auf, wie eine Person gerecht handeln kann, wenn sie noch nicht gerecht ist, und wie sie die Tugend der Gerechtigkeit durch das Handeln erlangen kann, ohne bereits gerecht zu sein.
Kapitel 4: Definition der aretê der Spezies nach – Mesotês: Dieses Kapitel führt die Mesotês-Lehre des Aristoteles ein, die das Prinzip des Maßhaltens als Grundlage ethischen Handelns darstellt. Es erläutert, dass die Tugend nicht in einem Übermaß oder Mangel, sondern in der Mitte zwischen diesen beiden Extremen liegt.
Exkurs: Nicolai Hartmann: Dieser Exkurs befasst sich mit der Frage, ob die Mesotês-Lehre einen Wertrealismus impliziert.
Kapitel 4.1: Die Mesotês – Lehre: In diesem Kapitel wird die Mesotês-Lehre weiter erörtert und ihre Bedeutung für das ethische Handeln hervorgehoben.
▶ Exkurs: Ernst Tugendhat: Dieser Exkurs untersucht, ob die Mesotês-Lehre ein echtes Prinzip ist.
[4.1] Weiterführung der Mesotês-Lehre: Dieses Kapitel setzt die Erörterung der Mesotês-Lehre fort und beleuchtet ihre Anwendung in verschiedenen Bereichen des Lebens.
Kapitel 4.1.1: Schwierigkeit: In diesem Unterkapitel werden die Schwierigkeiten aufgezeigt, die mit der Anwendung der Mesotês-Lehre verbunden sind.
Kapitel 4.2. Praktische Anwendung: Dieses Kapitel behandelt die praktische Anwendung der Mesotês-Lehre und zeigt auf, wie sie in konkreten Situationen des Lebens zur Orientierung dienen kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der aristotelischen Ethik wie ethische Tugenden, Gewöhnung (êthos), das Zirkelproblem, die Mesotês-Lehre, das Prinzip des Maßhaltens, die Rolle der Vernunft im ethischen Handeln, die Beziehung zwischen Natur und Kultur, und die Bedeutung des individuellen Handelns für die Entwicklung von Tugenden. Die Analyse beleuchtet die aristotelische Sichtweise auf die Entwicklung der ethischen Beschaffenheit und die Bedeutung der Gewohnheit für die Ausbildung von Tugenden.
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- M.A. Ulrike Hammer (Author), 2005, Aristoteles' "Nikomachische Ethik", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146791