Diese Arbeit beschäftigt sich mit einer der aktuellsten und meistdiskutiertesten ethischen Fragen unserer Zeit. Ich werde die moralische Vertretbarkeit der Sterbehilfe zwischen zwei klassischen ethischen Gegenpositionen diskutieren. Gewählt habe ich das Thema aufgrund seiner Aktualität und immer größer werdenden Popularität. Durch die wachsende Relevanz bildeten sich schnell zwei radikale gesellschaftliche Gegensätze. Argumentiert wird mit religiösen, politischen, juristischen und moralischen Gründen. In Deutschland ist die aktive Sterbehilfe (noch) gesetzlich verboten, wohingegen manche unserer Nachbarländer wie die Schweiz oder Belgien schon medizinische Einrichtungen haben, die eine verfrühte Lebensbeendung aufgrund von unheilbaren Krankheiten bereits anbieten.
Für die angesprochene Diskussion zwischen zwei klassischen Gegenpositionen habe ich mich für den Utilitarismus nach John Stuart Mill und die Deontologie nach Immanuel Kant entschieden. Beide Positionen bieten sich nicht nur durch ihre Popularität, ihre berühmten Begründer und ihre enge zeitliche Verbindung, sondern auch durch ihre häufige Gegenüberstellung an. Um sich diesem Thema zu nähern, werde ich zunächst die theoretische Grundlage zum Utilitarismus und zur Deontologie ausarbeiten und im Anschluss beide Theorien auf die Sterbehilfe beziehen. Dabei werde ich die aktive von der passiven bzw. indirekten Sterbehilfe separieren und die Frage erörtern, ob es zwischen den beiden Hauptarten der Sterbehilfe einen Unterschied in der moralischen Betrachtung gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Utilitarismus nach John Stuart Mill
- Mills erste Kontakte mit dem Utilitarismus Jeremy Benthams und seine Weiterentwicklungen
- Die Grundaussagen des Millschen Utilitarismus
- Die deontologische Ethik nach Immanuel Kant
- Sterbehilfe – Definition und Problematiken
- Passive, indirekte und aktive Sterbehilfe
- Aktive Sterbehilfe - Utilitarismus vs. Deontologie
- Passive/indirekte Sterbehilfe - Utilitarismus vs. Deontologie
- Fazit
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der ethischen Vertretbarkeit von Sterbehilfe und analysiert die moralischen Argumente aus der Perspektive des Utilitarismus und der Deontologie.
- Die Grundprinzipien des Utilitarismus nach John Stuart Mill
- Die zentrale Rolle der Deontologie nach Immanuel Kant
- Die verschiedenen Formen der Sterbehilfe: Passive, indirekte und aktive Sterbehilfe
- Die Anwendung des Utilitarismus und der Deontologie auf die Frage der aktiven Sterbehilfe
- Die ethische Beurteilung der passiven/indirekten Sterbehilfe im Lichte der beiden ethischen Positionen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Thema der Sterbehilfe als aktuelle und kontroverse ethische Frage vor und erläutert die Bedeutung der Ethik als Wissenschaft der Moral.
- Kapitel 2 präsentiert den Utilitarismus nach John Stuart Mill, einschließlich seiner Anfänge unter dem Einfluss Jeremy Benthams und seiner späteren Weiterentwicklungen.
- Kapitel 3 stellt die deontologische Ethik Immanuel Kants vor, die als eine der wichtigsten ethischen Gegenpositionen zum Utilitarismus gilt.
- Kapitel 4 definiert verschiedene Formen der Sterbehilfe (passive, indirekte und aktive) und erörtert die damit verbundenen Problematiken.
- Kapitel 5 analysiert die aktive Sterbehilfe aus der Perspektive des Utilitarismus und der Deontologie, wobei die jeweiligen moralischen Argumente und Konfliktpunkte beleuchtet werden.
- Kapitel 6 widmet sich der Frage der passiven und indirekten Sterbehilfe und untersucht die ethische Beurteilung dieser Formen aus der Sicht des Utilitarismus und der Deontologie.
Schlüsselwörter
Sterbehilfe, Utilitarismus, Deontologie, John Stuart Mill, Immanuel Kant, aktive Sterbehilfe, passive Sterbehilfe, indirekte Sterbehilfe, ethische Vertretbarkeit, moralische Argumente, Glück, Pflicht, Autonomie.
- Quote paper
- Till Kallenborn (Author), 2022, Die ethische Vertretbarkeit von Sterbehilfe. Eine Diskussion zwischen Utilitarismus und Deontologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1467357