1956 erschien die Zeitschrift „Bravo – Zeitschrift für Film und Fernsehen“ zum ersten Mal. Sie war zu diesem Zeitpunkt das erste deutsche Magazin, die sich ausschließlich an Jugendliche wandte. „Deutschland war ein anderes […] Das
Nachkriegsdeutschland war belastet und geprägt von einem konservativen Denken." Dieser Faktor scheint zu erklären, warum das Blatt zu jener Zeit einer kleinen Revolution gleich kam.
Bereits ein Jahr später, im Jahr 1957 verschwand der Untertitel „Zeitschrift für Film
und Fernsehen“ auf Wunsch des „Bravo“- Erfinders Peter Boenisch und die
Jugendzeitschrift erreichte gut 20 Jahre später (im Jahr 1979) zu Höchstzeiten eine
Druckauflage von 1.830.700 Exemplaren.
Bis zum heutigen Zeitpunkt gilt das Heft als die auflagenstärkste Jugendzeitschrift im deutschsprachigen Raum, wobei die verbreitete Auflage seit Mitte der neunziger Jahre gesunken ist und derzeit bei wöchentlich rund 500.000 verkauften Exemplaren liegt.
Die von der „Bravo“ behandelten Themen sind vorrangig interessant für Jugendliche, sie liefert Informationen über Stars aus der Musik- und Fernsehwelt, bietet aber auch Beziehungs- und Sexualberatung.
Seit dem erstmaligen Erscheinen der „Bravo“ kam es innerhalb der Gesellschaft zu
etlichen Änderungen der Ansichten von Geschlechterrollen. Diese Änderungen
wurden von der „Bravo“ als mediales Sprachrohr meist begleitet und bekräftigt. 1962 begann die Zeitschrift ihre Aufklärungsarbeit mit dem „Knigge für Verliebte,
legendär ist die bis heute bestehende Rubrik „Dr. Sommer“. Die Leserschaft der
„Bravo“ wechselt sich etwa alle dreieinhalb Jahre, während heutzutage etwa alle fünf Jahre ein Generationenwechsel stattfindet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Forschungsinteresse
- 1.2 Forschungsfragen und Hypothesen
- 1.3 Untersuchungsmethode
- 1.4 Kapitelüberblick
- 2. Hauptteil
- 2.1 Die fünfziger Jahre
- 2.2 Die sechziger Jahre
- 2.3 Die siebziger Jahre
- 2.4 Die achtziger Jahre
- 2.5 Die neunziger Jahre
- 2.6 Das neue Jahrtausend
- 3. Beantwortung der Forschungsfragen und Hypothesen
- 3.1 Methode, Ergebnisse und Interpretation
- 4. Fazit
- 5. Literaturverzeichnis
- 6. Anhang
- 7.1 Kategorienschema
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Darstellung von Geschlechterrollen in der Jugendzeitschrift „Bravo“ über vier Jahrzehnte. Das Ziel ist es, Veränderungen und Konstanten in der Darstellung von Geschlechterrollen aufzuzeigen und zu analysieren, wie diese mit gesellschaftlichen Veränderungen im Umgang mit Sexualität korrelieren. Die Arbeit nutzt die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring, um Artikel aus verschiedenen Jahrgängen zu vergleichen.
- Entwicklung der Darstellung von Geschlechterrollen in der „Bravo“ über die Zeit
- Einfluss gesellschaftlicher Moralvorstellungen auf die Berichterstattung der „Bravo“
- Analyse der sprachlichen Gestaltung in Artikeln, insbesondere in Bezug auf das Dr. Sommer Team und die Rubrik „Liebe, Sex & Zärtlichkeit“
- Vergleich der Zielgruppenansprache (männlich/weiblich)
- Der Einfluss der „Bravo“ auf die Jugendlichen und die Geschlechterrollenfindung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Darstellung von Geschlechterrollen in der Jugendzeitschrift „Bravo“ ein. Sie beschreibt das Forschungsinteresse, formuliert Forschungsfragen und Hypothesen (z.B. die Veränderung der Geschlechterrollen-Darstellung über die Jahrzehnte und den Einfluss der Zeitschrift auf Mädchen), und erläutert die angewandte Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Der Konstruktivismus wird als theoretischer Rahmen genannt, um die subjektive Wahrnehmung der Wirklichkeit zu beleuchten. Abschließend gibt die Einleitung einen Überblick über den Aufbau der Arbeit.
2. Hauptteil: Dieser Teil bietet einen chronologischen Überblick über die Entwicklung der „Bravo“ und die Darstellung von Geschlechterrollen in den 1950er, 1960er, 1970er, 1980er, 1990er Jahren und im neuen Jahrtausend. Die Analyse betrachtet die Veränderungen in der Berichterstattung über Beziehungen, Sexualität und die Geschlechterrollen, wobei der Fokus auf den Artikeln des Dr. Sommer Teams und der Rubrik „Liebe, Sex & Zärtlichkeit“ liegt. Die Analyse wird anhand konkreter Beispiele aus verschiedenen Ausgaben beleuchtet, um Entwicklungen aufzuzeigen.
3. Beantwortung der Forschungsfragen und Hypothesen: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Inhaltsanalyse und die Interpretation der Daten im Hinblick auf die Forschungsfragen und Hypothesen. Es wird untersucht, inwieweit sich die Hypothesen, die sich auf die gesellschaftlichen Moralvorstellungen und den Einfluss auf die weibliche Leserschaft beziehen, bestätigen lassen. Hier werden die Ergebnisse der Vergleichsanalyse der verschiedenen Jahrgänge der „Bravo“ zusammenfassend präsentiert und interpretiert.
Schlüsselwörter
Geschlechterrollen, Jugendzeitschrift, Bravo, Inhaltsanalyse, Qualitative Forschung, Mayring, Sexualität, Medienwirkung, Gesellschaftliche Moralvorstellungen, Dr. Sommer, Liebe, Sex & Zärtlichkeit, Konstruktivismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Geschlechterrollen in der Bravo
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Darstellung von Geschlechterrollen in der Jugendzeitschrift „Bravo“ über vier Jahrzehnte. Sie analysiert Veränderungen und Konstanten in der Darstellung von Geschlechterrollen und deren Korrelation mit gesellschaftlichen Veränderungen im Umgang mit Sexualität.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring. Diese Methode dient dem Vergleich von Artikeln aus verschiedenen Jahrgängen der „Bravo“.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Darstellung von Geschlechterrollen in der „Bravo“ über die Zeit, den Einfluss gesellschaftlicher Moralvorstellungen auf die Berichterstattung, die sprachliche Gestaltung (insbesondere im Kontext von Dr. Sommer und „Liebe, Sex & Zärtlichkeit“), den Vergleich der Zielgruppenansprache (männlich/weiblich) und den Einfluss der „Bravo“ auf Jugendliche und deren Geschlechterrollenfindung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil, ein Kapitel zur Beantwortung der Forschungsfragen und Hypothesen, ein Fazit, ein Literaturverzeichnis und einen Anhang. Der Hauptteil bietet einen chronologischen Überblick über die Entwicklung der „Bravo“ und die Darstellung von Geschlechterrollen in verschiedenen Jahrzehnten. Die Einleitung beschreibt das Forschungsinteresse, formuliert Forschungsfragen und Hypothesen und erläutert die Methode. Das Kapitel zur Beantwortung der Forschungsfragen präsentiert die Ergebnisse der Inhaltsanalyse und deren Interpretation.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Der Konstruktivismus dient als theoretischer Rahmen, um die subjektive Wahrnehmung der Wirklichkeit zu beleuchten.
Welche Aspekte der „Bravo“ werden besonders analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf Artikel des Dr. Sommer Teams und der Rubrik „Liebe, Sex & Zärtlichkeit“, um Veränderungen in der Berichterstattung über Beziehungen und Sexualität aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Geschlechterrollen, Jugendzeitschrift, Bravo, Inhaltsanalyse, Qualitative Forschung, Mayring, Sexualität, Medienwirkung, Gesellschaftliche Moralvorstellungen, Dr. Sommer, Liebe, Sex & Zärtlichkeit, Konstruktivismus.
Welchen Zeitraum umfasst die Analyse?
Die Analyse umfasst vier Jahrzehnte der „Bravo“, beginnend mit den 1950er Jahren und reichend bis ins neue Jahrtausend.
- Quote paper
- Julia Weber (Author), 2009, Darstellung von Geschlechterrollen in der Jugendzeitschrift "Bravo", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146393