Die erste amerikanische Frau im Weltraum ist die Astrophysikerin und Astronautin Sally Kristen Ride. Ihr gebührt die Ehre, nach den sowjetischen Kosmonautinnen Valentina Tereschkowa und Swetlana Sawizkaja die dritte Frau der Welt gewesen zu sein, die einen Raumflug absolviert hat. Außerdem ist sie die erste Amerikanerin, die zwei Mal im All war und die jüngste amerikanische Raumfahrerin. Die Kurzbiographie „Sally Kristen Ride. Die erste Amerikanerin im Weltall“ des Wiesbadener Autors Ernst Probst schildert ihr Leben.
Die erste amerikanische Frau im Weltraum ist die Astro- physikerin und Astronautin Sally Kristen Ride. Ihr gebührt die Ehre, nach den sowjetischen Kosmo- nautinnen Valentina Tereschkowa und Swetlana Sawizkaja die dritte Frau der Welt gewesen zu sein, die einen Raumflug absolviert hat. Außerdem ist sie die erste Amerikanerin, die zwei Mal im All war und die jüngste amerikanische Raum- fahrerin.
Sally Kristen Ride wurde am 26. Mai 1951 in Los Angeles (Kalifornien) geboren. Ihr Vater war Politikwissenschaft- Professor, ihre Mutter Beraterin eines Frauengefängnisses in Encino bei Los Angeles. In Encino verbracht Sally ihre Kindheit.
Sally besuchte die „Westlake School for Girls“, die heutige „Harvard-Westlake-School“, und verließ diese 1968. Damals war sie eine erfolgreiche Tennisspielerin, die von Billie Jean King gefördert wurde. Sie begann ein Studium am privaten „Swarthmore College“ in Pennsylvania, wechselte dann aber an die „Stanford University“ in Palo Alto (Kalifornien), wo sie 1973 zwei Bachelor-Diplome in Englisch und Physik erhielt. Danach wandte sie sich astrophysikalischen Fragestellungen und Laser-Anwendungen zu. 1975 erwarb sie in Physik einen Master und promovierte drei Jahre später.
1977 bewarb sich Sally Kristen Ride als Astronauten-Anwär- terin bei der „NASA“. Im Januar 1978 wurde sie in die achte Astronautengruppe aufgenommen. Dabei handelte es sich um die ersten auszubildenden Raumfahrer seit August 1969 und die ersten, die für das neue Raumfähren-Programm („ShuttleProgramm“) ernannt wurden. Zum ersten Mal wurden von der „NASA“ auch Frauen ausgewählt. Neben Sally gehörten fünf weitere Frauen dieser Gruppe an.
Nach Abschluss ihres allgemeinen Astronautentrainings zur Missionsspezialistin arbeitete Sally Kristen Ride am Kontroll- zentrum in Houston (Texas) als Verbindungssprecherin („Cap- com“) zwischen den im All befindlichen Astronauten und der Bodenstation. Im November 1981 betreute sie die Shuttle- Mission „STS-2“ und im März 1982 die Mission „STS-3“. Im Juni 1983 unternahm Sally Kristen Ride als Mitglied der Mission „STS-7“ an Bord der Raumfähre „Challenger“ ihren ersten Raumflug. Damit galt sie als erste Amerikanerin, welche die Erdumlaufbahn erreichte. Zur Mannschaft gehörten der Kommandant Robert L. Crippen, der Pilot Frederick H. Hauck sowie die Missionsspezialisten Sally Kristen Ride und Norman E. Thagard. Es war das erste Mail, dass fünf Personen in einem Raumschiff ins All starteten. Kommandant Crippen war der Einzige in der Mannschaft, der bereits einen Shuttle-Flug unternommen hatte und zwar als Pilot.
Bei ihrem Start zu diesem Weltraumflug am 18. Juni 1983 auf dem „Kennedy Space Center“ in Florida war Sally Kristen Ride 32 Jahre und 23 Tage alt. Damit stellte sie den bis heute gültigen Rekord als jüngster US-Raumfahrer auf. Während des Aufenthalts in der Erdumlaufbahn ist die Raumfähre „Chal.- lenger“ von einem Stück Weltraumschrott getroffen und eine Fensterscheibe beschädigt worden. Die Mission „STS-7“ hatte eine Flugdauer von 6 Tagen 2 Stunden 23 Minuten 59 Sekunden. Es erfolgten 98 Erdumkreisungen und wurde eine Strecke von 4 Millionen Kilometern zurückgelegt. Am 24. Juni 1983 landete die „Challenger“ wegen schlechten Wetters nicht - wie geplant - auf dem „Kennedy Space Center“ in Florida, sondern auf der „Edwards Air Force Basis“ in Kalifornien. 1983 erhielt Sally die „Internationale Harmon Trophy“ als „beste Fliegerin der Welt“.
Vom 5. bis 13. Oktober 1984 machte Sally Kristen Ride an Bord der Raumfähre „Challenger“ ihren zweiten Raumflug im Rahmen der Mission „STS-41-G“. Die siebenköpfige Mannschaft bestand aus dem Kommandanten Robert L. Crippen, dem Piloten Jon MacBride, den Missionsspezialisten Kathryn Dwyer Sullivan, Sally Kristen Ride, David Leestma und Marc Garneau sowie dem Nutzlastspezialisten Paul Scully- Power. Bei diesem Flug nahmen erstmals zwei weibliche Astronauten teil, wobei Kathryn Dwyer Sullivan als erste Amerikanerin einen Außenbordeinsatz durchführte.
Während des Aufenthaltes in der Erdumlaufbahn kam es zu einem Zwischenfall: Am 10. Oktober 1984 wurde die Raumfähre „Challenger“ durch die UdSSR mit einem Terra- 3-Laser angestrahlt. Dies führte zu Schäden an der Ausrüstung und zur zeitweiligen Blendung der Mannschaft. Die Landung erfolgte - wie zuvor schon der Start - auf dem „Kennedy Space Center“ in Florida. Daten der Mission „STS-41-G“: Flugdauer 8 Tage 5 Stunden 23 Minuten 33 Sekunden, 133 Erdumkreisungen, zurückgelegte Strecke 5,3 Millionen Kilometer.
Insgesamt hielt sich Sally Kristen Ride mehr als 343 Stunden im Weltall auf. 1985 wurde sie für einen dritten Raumflug als Mitglied der Mission „STS-61-M“ vorgesehen, der aber nach der Challenger-Katastrophe am 28. Januar 1986 ersatzlos gestrichen wurde.
Nach der Challenger-Katastrophe wurde Sally Kristen Ride von Präsident Ronald Reagan (1911-2004) zusammen mit Neil Armstrong in die von William P. Rogers geleitete Untersu- chungskommission berufen. Danach wechselte sie in das NASA-Hauptquartier nach Washington D.C. und übernahm die Leitung einer Arbeitsgruppe, die sich mit der langfristigen Planung von zukünftigen Projekten der „NASA“ - zum Beispiel „Mars Pathfinder“ - befasste.
1987 verließ Sally Kristen Ride die „NASA“ und arbeitete in der Folgezeit am „Zentrum für Internationale Sicherheit und Waffenkontrolle“ der „Stanford University“ in Palo Alto. Danach nahm sie ihre Forschungstätigkeit im Bereich Astro- physik wieder auf und erhielt eine Professur für Physik an der „University of California“ in San Diego. Zeitweise fungierte sie als Leiterin des „California Space Institute“ an der „Scripps Institution of Oceanography“ in La Jolla, einem Stadtteil von San Diego (Kalifornien). Sally befasst sich heute mit Hochen- ergyphysik und arbeitet an Theorien zu Plasma und inter- stellarer Materie.
Nach dem Absturz der Raumfähre „Columbia“ am 1. Februar 2003, bei der sieben Astronauten ums Leben kamen, hat man Sally Kristen Ride in die Untersuchungskommission des Un- glücks berufen. Damit ist sie die einzige Expertin, die beiden Unfallkommissionen angehörte (Challenger- und Columbia- Katastrophe).
Sally Kristen Ride engagiert sich für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bei Mädchen. Sie ist häu- fig Gastrednerin bein Veranstaltungen und trat gelegentlich in Fernsehshows wie „Sesamstraße“ und in Werbespots auf. Außerdem ist sie Autorin mehrerer Bücher über Weltraum- themen und schrieb das Kinderbuch „To Space and Back“. Für ihr Buch „The Third Planet: Exploring the Earth from Space“ erhielt sie zusammen mit Tam O’Shaughnessy den „Science Writing Award“ des „American Institute of Phy- sics“.
Im Privatleben hatte Sally Kristen Ride offenbar weniger Glück. Ihre 1982 geschlossene Ehe mit dem Astronauten Steve Hawley endete 1987 mit einer Scheidung. Aus dieser Ehe sind keine Kinder hervorgegangen.
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- Quote paper
- Ernst Probst (Author), 2010, Sally Kristen Ride - Die erste Amerikanerin im Weltall, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146388
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