Es gibt zwei Auffassungen der Sprache der Deutschtürken: zum einen das unbewusste Sprachwechselverhalten und zum anderen die mediengesteuerte Sprache. Gemeinsam sind beiden Ansichten, dass sie das „Türkendeutsch“ als eine Kreation der Eigeninitiative anerkennen. Diese neue „Sprachform“ entwickelte sich durch die massenhafte Migration in der Bundesrepublik Deutschland, denn so entfalteten sich innerhalb der Sprache neue Räume der Mehrsprachigkeit. Die Mehrsprachigkeit lässt erkennen, dass sich Grenzen von Varietäten verschieben und sich das sprachliche Repertoire im Kontakt mit anderen sprachlichen Varietäten verändert.
Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Sprachen werden vor allem durch die wachsende interkulturelle Kommunikation von Individuen, Gruppen, Institutionen, Gesellschaften und der Medien stärker bewusst. Es handelt sich bei diesen Sprechern um Einwanderer, die der ersten, zweiten und dritten Generation angehören, und deren sprachliches Repertoire, welches sich aus den kulturellen Ressourcen mehrerer Sprachen zusammensetzt.
Durch die polyglotte Entwicklung entstand bei den Deutschtürken eine Trendsprache, die mit diversen Namen wie „Türkendeutsch“, „Kanak-Sprak“ oder „New-Pidgin“ tituliert wird. Diese ist in der aktuellen Popkultur kaum übersehbar. Die Aufmerksamkeit erregenden Merkmale dieser Sprache sind sprachliche Mischungen aus Elementen der Herkunftssprache und des Deutschen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die Deutschtürken in Deutschland
- 1.1 Der soziale Hintergrund der Deutschtürken
- 1.2 Das Leben zwischen den Kulturen'
- 2. Der soziolinguistische Hintergrund der Deutschtürken.
- 2.1 Definition des „Türkendeutsch“.
- 2.2 Stand der Forschung.
- 2.3 Sprachentwicklung der ersten Generation...
- 2.3.1 Das,,Gastarbeiterdeutsch“ der Eltern
- 2.3.2 Merkmale des Gastarbeiterdeutschen
- 2.3.3 Kurzer Sprachüberblick der türkischen Grammatik.
- 2.3.4 Gastarbeiterdeutsch und Pidgin........
- 2.3.5 Zweitspracherwerbsforschung.
- 2.4 Sprachentwicklung der zweiten und dritten Generation der Deutschtürken .....
- 2.4.1 Bilingualismus.....
- 2.4.2 Sprachentwicklung im Bilingualismus.......
- 2.4.3 Sprachwechselverhalten - Codeswitching.
- 2.4.4 Formen von Codeswitching
- 2.4.5 Funktionen von Codeswitching...
- 3. Türkendeutsch-Ein Ethnolekt des Deutschen?
- 3.1 Der primäre Ethnolekt…......
- 3.2 Merkmale bei bilingualen Diskursen „Deutsch-Türkisch“.
- 3.3 Der sekundäre, mediale Ethnolekt
- 3.4 Zaimoğlus „Kanak- Sprak“.
- 3.5 Der tertiäre Ethnolekt......
- 4. Empirische Untersuchung zum „Türkendeutsch“
- 4.1 Sprachwissenschaftliche Termini..
- 4.2 Gesprochene Sprache
- 4.3 Analyseverfahren
- 4.3.1 Datenerhebung
- 4.3.2 Transkriptionsverfahren .
- 4.4 Transkriptionen - Beispiel 1
- 4.4.1 Angaben zur Person
- 4.4.2 Gesprächsanalyse...
- 4.5 Beispiel 2.
- 4.5.1 Angaben zur Person
- 4.5.2 Gesprächsanalyse
- 4.6 Beispiel 3.
- 4.6.1 Gesprächsanalyse
- 4.7 Beispiel 4........
- 4.7.1 Angaben zur Person
- 4.7.2 Gesprächsanalyse
- 4.8 Beispiel 5
- 4.8.1 Gesprächsanalyse
- 4.9 Auswertung
- 4.9.1 Sprachrepertoire
- 4.9.2 Codeswitching in bilingualen Diskursen....
- 4.9.3 Gastarbeiterdeutsch.
- 4.9.4 Zusammenfassung der sprachlichen Kennzeichen des „,\n,,Türkendeutsch“ ...
- 5. Erklärungsansätze für die Herausbildung des „Türkendeutschs“...........
- 5.1 ,,Türkendeutsch“ - Eine Jugendsprache?.
- 5.2 Sprechen als Ausdruck sozialer Identität.
- 6. Schlussfolgerung...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der sprachlichen Entwicklung von Deutschtürken und dem Phänomen des „Türkendeutsch“. Das Ziel ist es, das sprachliche Verhalten der Deutschtürken zu untersuchen, ihre sprachliche Entwicklung im Kontext von Bilingualismus und Codeswitching zu analysieren und zu bewerten, inwieweit „Türkendeutsch“ als Ethnolekt des Deutschen betrachtet werden kann.
- Der soziolinguistische Hintergrund der Deutschtürken
- Sprachentwicklung der verschiedenen Generationen
- Das Konzept von „Türkendeutsch“ und seine Variationen
- Die Rolle von Codeswitching und Bilingualismus
- Empirische Untersuchungen zum „Türkendeutsch“
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der sprachlichen Entwicklung von Deutschtürken vor, die sich aus dem Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen ergibt. Sie benennt das „Türkendeutsch“ als ein Ergebnis dieser Mehrsprachigkeit und führt verschiedene Interpretationsansätze ein.
- Kapitel 1: Die Deutschtürken in Deutschland: Dieses Kapitel beleuchtet den sozialen Hintergrund der Deutschtürken in Deutschland und thematisiert die Herausforderungen des Lebens zwischen den Kulturen.
- Kapitel 2: Der soziolinguistische Hintergrund der Deutschtürken: Das Kapitel beschäftigt sich mit der Definition des „Türkendeutsch“ und beleuchtet den Stand der Forschung. Es analysiert die Sprachentwicklung der ersten Generation, insbesondere die Entstehung des „Gastarbeiterdeutsch“ und dessen Merkmale, sowie die Zweitspracherwerbsforschung.
- Kapitel 3: Türkendeutsch-Ein Ethnolekt des Deutschen?: Dieses Kapitel untersucht das „Türkendeutsch“ als Ethnolekt des Deutschen, analysiert verschiedene sprachliche Merkmale im Kontext von bilingualen Diskursen, und stellt verschiedene Interpretationen des „Türkendeutschs“ vor, inklusive Zaimoğlus „Kanak- Sprak“.
- Kapitel 4: Empirische Untersuchung zum „Türkendeutsch“: Dieses Kapitel präsentiert eine empirische Untersuchung zum „Türkendeutsch“. Es beschreibt die angewandten sprachwissenschaftlichen Termini, analysiert gesprochene Sprache, und stellt das Analyseverfahren mit Datenerhebung, Transkription, und Beispielen von Gesprächen vor.
- Kapitel 5: Erklärungsansätze für die Herausbildung des „Türkendeutschs“: Dieses Kapitel diskutiert mögliche Erklärungsansätze für die Herausbildung des „Türkendeutschs“, insbesondere die Rolle von Jugendsprache und der Verwendung von Sprache als Ausdruck sozialer Identität.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Mehrsprachigkeit, Bilingualismus, Codeswitching, Sprachentwicklung, Ethnolekt, „Türkendeutsch“, „Kanak-Sprak“, Gastarbeiterdeutsch, soziolinguistische Untersuchungen, empirische Analyse, sprachliche Merkmale und Identität.
- Citar trabajo
- Nuran Aksoy (Autor), 2005, Türkendeutsch. Ein Ethnolekt des Deutschen?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146367