Seit mehreren Jahren hat der Begriff der Erlebnispädagogik Einzug gehalten in
verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens. Dabei beschränken sich die unter
diesem Gesichtspunkt angebotenen Maßnahmen nicht nur auf die Jugend sondern
werden vermehrt auch in der Erwachsenenbildung eingesetzt.
Die heutige Zeit ist vielfach geprägt von Stress, Konflikten und Hektik, dass so
genannte „Leben auf der Überholspur“ einerseits sowie Depressionen und
Motivationslosigkeit auf der anderen Seite. Aktuelle Befindlichkeiten und Bedürfnisse
werden immer mehr zurückgestellt ob aus Gründen des Zeit- oder Geldmangels und
verstärken den Wunsch nach affektiven Erlebnissen.
Besonders für Jugendliche werden die Erprobungs- und Erfahrungsspielräume
immer seltener und enger. Neugier, Abenteuerlust und Aktivitätsdrang als
Kennzeichen der Selbstfindung des Heranwachsenden bleiben in der meist
betonisierten Umwelt unbefriedigt.
„Der starke kindliche Drang zum Entdecken, Experimentieren und zu Abenteuern
kompensiert sich dann nicht selten in Aktionen, die jenseits der Legalität liegen.“
(Reiners, 1993, S.7)
Dieser ursprünglichen, primären Erlebnisse beraubt, findet zunehmend eine
Kompensierung durch medienvermittelte Erfahrungen statt. Die Reizüberflutung und
das nur sekundäre Erleben solcher Ereignisse ermöglicht jedoch eine Distanzierung
und Selektion unbehaglicher Themen. Dies und die fehlenden Ersterfahrungen
provozieren eine Gesellschaft, unfähig mit Kritik und Problemen umzugehen.
Ausgehend von diesen Fakten und Überlegungen sehe ich die Erlebnispädagogik als
effektive und notwendige Möglichkeit besonders in der Jugendsozialarbeit eben
jenen Erlebnisdurst zu stillen und somit präventiv oder gar „therapeutisch“
einzugreifen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen - Was ist Erlebnispädagogik?
- Ursprünge und Entwicklung der Erlebnispädagogik anhand Kurt Hahns „Erlebnistherapie”
- Erlebnispädagogik unter heutigen Gesichtspunkten
- Probleme und Kritik der Erlebnispädagogik
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Erlebnispädagogik und ihrer Bedeutung in der Sozialen Arbeit. Sie untersucht die Ursprünge und Entwicklung der Erlebnispädagogik, insbesondere im Kontext der „Erlebnistherapie“ von Kurt Hahn. Die Arbeit analysiert zudem die Anwendung der Erlebnispädagogik in der heutigen Zeit und beleuchtet kritische Aspekte und Herausforderungen.
- Definition und Entwicklung der Erlebnispädagogik
- Die „Erlebnistherapie“ von Kurt Hahn
- Aktuelle Ansätze und Anwendungsfelder der Erlebnispädagogik
- Kritische Perspektiven auf die Erlebnispädagogik
- Bedeutung der Erlebnispädagogik in der Jugendsozialarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz der Erlebnispädagogik in der heutigen Zeit dar, wobei die Problematiken von Stress, Konflikten und dem Mangel an authentischen Erfahrungen im Vordergrund stehen. Insbesondere wird die Bedeutung der Erlebnispädagogik in der Jugendsozialarbeit hervorgehoben.
Definitionen: Was ist Erlebnispädagogik?
Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Definitionen der Erlebnispädagogik. Die Vielseitigkeit des Begriffs und die fehlende eindeutige Definition werden erläutert, wobei unterschiedliche Ansätze und Perspektiven auf die Erlebnispädagogik beleuchtet werden.
Ursprünge und Entwicklung der Erlebnispädagogik anhand Kurt Hahns „Erlebnistherapie“
Dieses Kapitel befasst sich mit den Ursprüngen der Erlebnispädagogik, wobei der Fokus auf Kurt Hahn und seiner „Erlebnistherapie“ liegt. Die historischen Wurzeln und die Entwicklung des Konzepts werden im Detail dargestellt.
Erlebnispädagogik unter heutigen Gesichtspunkten
Dieses Kapitel analysiert die heutige Anwendung der Erlebnispädagogik in verschiedenen Bereichen. Die Vielseitigkeit der Methoden und die unterschiedlichen Zielgruppen werden beleuchtet. Die Arbeit zeigt, wie die Erlebnispädagogik in der heutigen Zeit als Instrument der Pädagogik und Sozialarbeit eingesetzt wird.
Schlüsselwörter
Erlebnispädagogik, Erlebnistherapie, Kurt Hahn, Jugendsozialarbeit, Prävention, Grenzerfahrungen, Handlungsorientierung, Ganzheitlichkeit, Methodenvielfalt, Kritik.
- Quote paper
- Bachelor Kai Noack (Author), 2006, Die Erlebnispädagogik – anhand Kurt Hahns Erlebnistherapie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146270