Das 17. Jahrhundert ist bekannt für seine ausgereiften Regelwerke und Lehren, die dem Dichter an die Hand gegeben wurden, um poetisch wertvolle Gedichte zu schaffen. Allerlei Bestimmungen mussten gelernt, und viele große Vorbilder nachgeahmt werden. Auch Paul Fleming, von dem der vorliegende Stammbucheintrag verfasst wurde, kannte sich damit bestens aus und wurde schon in seiner Jugendzeit damit vertraut gemacht. Im Seminar über Flemings Gelegenheitsgedichte entwickelte sich bei der Betrachtung eben dieses Stammbucheintrages die These, dass es sich hierbei um ein hoch konstruiertes und ausgereiftes Werk handelt, das nach allen Regeln der Kunst erdacht und geschrieben wurde. Dieser These soll im Folgenden nun auf den Grund gegangen werden. Dabei ist es vonnöten im Wesentlichen drei Untersuchungsteile zu unterscheiden. Zu Beginn soll jedoch erst einmal der Konflikt zwischen Regeln und dichterischem Können diskutiert werden, um dann bei der eigentlichen Gedichtanalyse auf die Prozesse der Inventio, der Dispositio und der Elocutio einzugehen, die ein Dichter beim Verfassen seiner Werke nacheinander durchlaufen muss. Dabei sollen zum einen eine Biografie über Paul Fleming und zum anderen eine Zusammenfassung der wichtigsten, damals gültigen, Regeln und Anweisungen als Analysehilfen herangezogen werden. Der letzte Schritt, den ein Dichter gehen kann, ist die Umsetzung in der Imitatio. Da bei einem Stammbucheintrag jedoch davon ausgegangen werden kann, dass die Gedichte nicht rezitiert wurden, kann diese vernachlässigt werden, womit sich für die Analyse nur die oben schon erwähnte Dreiteilung ergibt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Regelpoetik
- Gedichtanalyse
- Inventio
- Das Betrachten der Umstände
- Das System der Loci
- Die Dispositio
- Die Elocutio Formale Aspekte
- Inventio
- Resümee
- Anhang
- Literaturnachweis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text analysiert einen Stammbucheintrag von Paul Fleming und untersucht, ob dieser nach den Regeln der Barockzeitlichen Regelpoetik verfasst wurde. Die Analyse betrachtet die Prozesse der Inventio, Dispositio und Elocutio, die ein Dichter beim Verfassen seiner Werke durchläuft.
- Die Rolle der Regelpoetik im 17. Jahrhundert
- Die Anwendung der Regelpoetik auf ein Gelegenheitsgedicht
- Die Analyse der Inventio, Dispositio und Elocutio in Flemings Stammbucheintrag
- Die Bedeutung von Talent und Fleiß in der poetischen Praxis
- Der Einfluss von Vorbildern und Mustergedichten auf Flemings Werk
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort erläutert die These, dass Flemings Stammbucheintrag ein hochkonstruiertes und ausgereiftes Werk ist, das nach den Regeln der Kunst geschaffen wurde. Es werden die Untersuchungsteile des Textes vorgestellt.
- Das Kapitel über Regelpoetik diskutiert den Konflikt zwischen Regeln und dichterischem Können im 17. Jahrhundert und erläutert die Bedeutung von Talent und Fleiß für die poetische Praxis. Es werden die Regelwerke von Heinz Entner und Wulf Segebrecht vorgestellt.
- Das Kapitel "Gedichtanalyse" analysiert Flemings Stammbucheintrag anhand der Inventio, Dispositio und Elocutio. Im Teil "Inventio" werden die "Umstände" und das "System der Loci" als wichtige Bestandteile der Erfindung des Stoffes vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Regelpoetik, Barock, Paul Fleming, Gelegenheitsgedicht, Inventio, Dispositio, Elocutio, "Umstände", "System der Loci", Talent, Fleiß, Mustergedicht, Biografie.
- Quote paper
- Katrin Schubert (Author), 2007, Paul Fleming, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146075