Der Sportunterricht an der Institution Schule ist Bestandteil des Bildungssystems, die mit bestimmten Zielen und Lehrplänen verbunden sind. Auf der anderen Seite bestehen einige Problem im Sportunterricht, die sich im Verhältnis zu der Schule herausbilden. Auf diese institutionellen Probleme wird in dieser Hausarbeit eingegangen.
1. Einleitung
In der Einleitung meiner Hausarbeit möchte ich mit etwas beginnen, das jeder von uns kennt und mit dem jeder von uns täglich zu tun hat. Es handelt sich um den Begriff “Problem”. Im Alltag stehen wir vielen Problemen gegenüber, die wir ständig zu bewältigen versuchen. Probleme entstehen, wenn man ein erwünschtes Ziel, aufgrund des Defizits an Wissen, nicht erreichen kann. Somit besteht ein Spannungsfeld zwischen dem Ziel eines Individuums und dem Ausgangsniveau, das vom Ziel abweicht. Das Spannungsfeld kann auch zwischen mehreren Personen bestehen. Ein gutes Beispiel für das Spannungsfeld, das zwischen mehreren Personen entsteht, sind Lehrer-Schüler-Probleme in der Schule. Obwohl die Richtlinien und Rahmenbedingungen der Schulen ständig von zuständigen Pädagogen, Politikern und Ministerien verändert bzw. erneuert werden, hat man es noch nicht geschafft, eine konfliktfreie Schulform zu schaffen. Da die Lehrepersonen in Schulen als die eigentlichen Verantwortlichen gesehen werden, sind auch sie die meist Leidtragenden, die ständig mit neuen Konflikten ringen müssen. Ein wesentliches Problem der Lehrpersonen ist die richtige Durchführung vom perfekten Unterricht. Bei der Gestaltung ihres Unterrichts haben sie oft mit der Auswahl von Inhaltsthemen zu würfeln. Es scheint ihnen sehr schwer zufallen, Unterrichtsthemen zu wählen, bei denen die Unterrichtsbeteiligung der Schüler in wünschenswerten Maßen gefördert wird. So ist es auch bei der Integration vom Tanzen im Sportunterricht.
Obwohl Tanzen mit der Zeit zu den festgeschriebenen Lehrplänen von Schule und Hochschule gehört und das tänzerische Engagement der Kinder und Jugendlichen außerschulisch nur so boomt, stehen Lehrpersonen immer noch vor einem Motivationsproblem. Das Motivationsproblem der Schüler und Schülerinnen lässt sich durch schlechte Beteiligung, kein Interesse und/oder das einfache Fernbleiben vom Sportunterricht kennzeichnen. Dieses Motivationsproblem findet man u. a. im Zentrum dieser Hausarbeit wieder. Insbesondere interessieren hier folgenden Fragen:
1.) Wo liegen die Unterschiede zwischen dem Tanzunterricht und dem außerschulischen Tanzen?
2.) Wie können Lehrperson ihre Schüler zum Tanzen in Schulen motivieren?
2. Begriffsdefintion
2.1 „Tanzunterricht“
Mit dem Begriff „ Tanzunterricht “ ist das Tanzen gemeint, welches in Form von Unterricht stattfindet. Es handelt sich also um das Tanzen im Sportunterricht. Der Sportunterricht weist auf die Institution Schule, welche durch festgelegte Rahmenbedingungen gekennzeichnet ist. Da der Tanzunterricht ein Bestandteil der Schule ist, finden sich somit auch im Sportunterricht bestimmte Rahmenbedingungen und Vorgaben wieder, welche das Tanzen in der Schule durch unterschiedliche Blickperspektiven erscheinen lassen.
Ein wesentliches Merkmal vom Tanzunterricht ist die Lehrer-Schüler- Beziehung, die im Tanzunterricht immer gegeben sein muss. Primär geht es im Tanzunterricht um das nötige Können. D.h, dass es immer Personen gibt, die versuchen, etwas zu vermitteln und Personen, die etwas lernen sollen.
2.2 „Außerschulisches Tanzen“
Mit dem Begriff „ au ß erschulisches Tanzen “ ist hier das Tanzen abseits von der Schule, Familie und Sportverein gemeint. Es handelt sich also um das Tanzen an Zeiten und Orten, welche in der Freizeit genutzt werden. Hier steht das Tanzen in Verbindung mit dem Spaßfaktor im Vordergrund. Charakterisieren lässt sich das außerschulische Tanzen durch Merkmale, die sich ohne jegliche Festlegungen oder Vorgaben beschreiben lassen.
3. Was bewirkt das Tanzen?
3.1 Zusammenspiel von Musik und Bewegung
Um den Sinn vom Tanzen überhaupt verstehen zu können, muss man tief in die historischen Ereignisse und Erkenntnisse zurückblicken. Damit man auch den Zusammenhang von Tanzen und Entwicklung versteht, muss man ebenfalls in der Vergangenheit recherchieren, denn Musik und Bewegung stellen ein natürliches Phänomen dar, das ich im Verlauf dieses Abschnittes näher erläutern werde, dar.
Wenn man heute das Wort Musik hört, dann assoziiert man damit oft Bewegung und Tanzen. Manchmal bewegen wir automatisch unsere Körperzentren zur Musik, ohne dass es uns auffällt.
Musik und Bewegung wurden jedoch nicht schon von Beginn ihrer Entstehung als ein zusammenhängendes Teil anerkannt. Es dauerte erst einige Jahre, bis man durch die Musik und die Bewegung zu einer Bewegungserziehung kam. Nach und nach bekam das Zusammenspiel von Musik und Bewegung eine immer wichtigere Rolle. Insbesondere für die musische Erziehung rückte das Zusammenspiel immer weiter in den Vordergrund. Anschließend kam es so weit, dass Musik und Bewegungs- erziehung ein eigenständiges Ausbildungsfach und Berufsfeld bezeichneten. Aus dem Zusammenwirken von Musik und Bewegung entstand der Begriff „Rhythmik“. Wird der Körper bzw. die Körperzentren (Kopf, Schulter, Brustkorb, Arme und/oder Beine) zu verschiedenen Zeiten der Musik bewegt, so spricht man vom Bewegen in der Rhythmik. Das Individuum analysiert somit die Musik, wobei bestimmte Merkmale (verschiedene Takte usw.) durch körperliche Bewegung sichtbar gemacht werden.
Für die ersten Anstöße der Entwicklung von Rhythmik in der musischen Erziehung lieferte der Harmonielehrer am Genfer Konservatorium E. Jacques Dalcorze. 1921 erschien in Basel sein Buch „Rhythmus, Musik und Erziehung“. Darin erfasste er unter anderem Texte, wobei er von eigenen Erfahrungen während seiner Lehrerzeit berichtet, in denen das Zusammen- spiel von Musik und Bewegung deutlich wurde. Dalcorze entwickelte in Hellerau eine eigene Schule, wo er mit seinen Schülern ständig zusammengearbeitet hat. Die Lehrer-Schüler-Beziehung ohne persönlichen
Kontakt zueinander lehnte Dalcorze grundsätzlich ab. Denn während seiner Zeit als Lehrer sah er sich nicht nur als Vermittler bestimmter Fähigkeiten oder Fertigkeiten, wo Theorie, Wissenschaft oder Erkenntnisse nur in Form von Abspeichern gelernt werden sollten. Besonders wichtig schien ihm das Verhalten und die Reaktionen seiner Schüler auf bestimmte Sachverhalte zu sein. Er versuchte als Lehrperson, nicht nur die Fehler seiner Schüler aufzudecken und sie ewtl. durch Korrekturen zu beheben. Viel wichtiger schien es ihm zu sein, sich mit seinen Schülern zu befassen und nach den Ursachen für das Nicht-Lernen zu suchen.
„ Bei einer gewissen Anzahl Sch ü ler, deren Gehör sich in normaler Weise entwickelte, schien mir die musikalische Bildung zu leiden unter ihrem Unvermögen, die Töne gleichm äß ig zu messen und Tonfolgen von ungleicher Dauer rhythmisch zu bew ä ltigen Ich schlo ß daraus, dass nicht alles, was in der Musik motorischer und dynamischer Natur ist, allein vom Gehör abhängt... “ (E. Dalroze, 1977, Nachdruck, S. X/XI, zitiert nach Quinckhardt, M und Steiner, U, 1984, S. 97).
Durch die Untersuchungen und Analysen seiner Schüler während des Unterrichts, kam er oft zu neuen Erkenntnissen. Beim Klavierspielen seiner Schüler merkte er z.B., dass sie neben dem Musizieren ständig mit dem Kopf und Rumpf schwankten oder ihre Körperteile dazu bewegten. Daraus folgte seine Erkenntnis, dass die musikalischen Empfindungen eng mit dem Spiel zwischen Muskeln und Nerven des gesamten Organismus zusammenhängen.
Dies war der Beginn der so genannten „Rhythmik“, denn Delcorze nahm diese Erkenntnis ernst und nutzte sie für die Erziehung seiner Schüler. Die Abstimmung vom Muskeln und Nerven aufeinander wurde zur Erziehung, wobei das Primärziel der Einklang von Körper und Geist war. Was bedeutet dies nun für die Entwicklung der Kinder? Was geschieht, wenn man versucht sich neben der Musik, oder besser ausgedrückt, zu den Rhythmen der Musik bewegt?
Es wird deutlich, dass der Mensch hier neben den auditiven Aufnahmefähigkeiten weiteres entwickelt, denn das Bewegen nach bestimmter Musik verlangt eine gewisse Technik an Körperbeherrschung.
Dabei entwickelt man sich zum einen in der Motorik und zum anderen auf einer kognitiven Ebene, denn Zeit-bzw. Taktgefühl wird dann nicht nur aufgenommen, sondern auch erfahren und entwickelt. Bewegungsabläufe können somit bewusst gestaltet, und im Tanzunterricht genutzt werden.
3.2. Entwicklung durch Gestaltung
Für den Begriff „Gestaltung“ gibt es in dem Bereich Tanz eine Reihe von Synonymen. Man spricht außerdem noch von Bewegungsgestaltung, Improvisation, Choreographie, Komposition, einem Stück usw.. Nach Vent, H. und Drefke, H. (1981) kann man im Tanzen durch zwei unterschiedliche Wege zur Gestaltung kommen. Man unterscheidet zwischen der Gestaltung als „Reproduktion einer festgelegten Bewegungsabfolge“ und „Gestaltung durch Improvisation“.
Bei der Gestaltung als „ Reproduktion einer festgelegten Bewegungsabfolge “ liegt der Schw]erpunkt im Nachgestalten der vorgegebenen Strukturen. Die Norm des Bewegungsablaufes wird somit vorgegeben. Das Ziel ist demzufolge der Könnens-Erwerb. Wird der Könnens-Erwerb verbessert und wird der Bewegungsablauf wiederholt geübt, so spricht man auch von der „Perfektionierung“. Die Perfektionierung ist somit die bestmögliche Einstudierung der Bewegungsabfolge. Die Bewegungsabfolge wird so gut durchgeführt, dass man sie immer wieder in derselben Reihenfolge durchführen kann.
Bei dieser Methode gestaltet man sozusagen eine vorprogrammierte Gestaltung nach. Jedoch gibt es die Möglichkeit, die Gestaltung in räumlicher, zeitlicher und/oder dynamischer Variationen zu verändern. Hier wird zwar der Charakter der Bewegung in einigen Aspekten verändert, die Grundstruktur bleibt jedoch erhalten. Dieser Weg wird auch als Komposition verstanden. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Tänzer eine fest fixierte Bewegungsnorm vorgegeben bekommt, die er nur noch nachzumachen hat. Er braucht sich keine Sorgen über den Anfang, Hauptteil und Ende der Bewegungsgestaltung zu machen, denn diese sind schon schriftlich vorgegeben.
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- Arbeit zitieren
- Kemal Akman (Autor:in), 2007, Tanz(Unterricht) - Zwischen Ablehnung und Begeisterung , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146022
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