Vor knapp zwei Jahrzehnten machten italienische Neurophysiologen eine bahnbrechende Entdeckung: die sog. Spiegelneuronen. Sie werden so bezeichnet, da sie Tiere wie Menschen dazu befähigen, das Verhalten anderer zu spiegeln, d.h. das Verhalten gedanklich nachzuvollziehen. Diese Spiegelung ist für das Lernen durch Nachahmen verantwortlich, bspw. für die Erlernung der Sprache beim Menschen. Kürzlich erst entdeckten sie, dass nicht nur das Verhalten, sondern auch Empfindungen gespiegelt werden. Dieses Vermögen wird von ihnen als Empathie oder Einfühlungsvermögen bezeichnet. Das bedeutet aber nicht, dass man die Gefühle des Gegenübers auf gleiche Weise fühlt. Wenn es aber zu einem gemeinsamen Gefühl kommt, bezeichnen sie es als Mitgefühl.
Der schottische Philosoph Adam Smith hat bereits im 18. Jahrhundert dieses Vermögen des Menschen und die enorme Auswirkung desselben auf unser Verhalten erkannt. Er entfaltete auf Basis dieses Vermögens eine Theorie, die erklären soll, nach welchen Prinzipien sich der Mensch naturgemäß Urteile über Verhalten und Charakter seiner Mitmenschen und seiner selbst bildet. Für das Mitgefühl verwendet Smith den Begriff der Sympathie. Dieses Essay soll erläutern, worin die Ursprünge des Sympathieprinzips bei Adam Smith liegen, wie er aus diesem seine Theorie entwickelt und zuletzt, welche Bedeutung es für seine Moraltheorie insgesamt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Ursprung des Sympathieprinzips
- 2. Funktionsweise des Sympathieprinzips
- 2.1. Grundsätzliches über die Sympathie
- 2.2. Über die „sympathetische“ Urteilsbildung
- 2.2.1. Grundsätzliches über die „sympathetische“ Urteilsbildung
- 2.2.2. Die Beurteilung von einem Handelnden und einem Betroffenen
- 2.2.3. Über die Selbstliebe und die Selbstbeurteilung
- 3. Bedeutung des Sympathieprinzips für Smiths Moraltheorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Essay befasst sich mit dem Sympathieprinzip bei Adam Smith. Es soll der Ursprung des Prinzips erläutert, sowie dessen Funktionsweise und Bedeutung für Smiths Moraltheorie dargestellt werden.
- Der Ursprung des Sympathieprinzips bei Adam Smith
- Die Funktionsweise des Sympathieprinzips
- Die Bedeutung des Sympathieprinzips für Smiths Moraltheorie
- Die Rolle von Empathie und Mitgefühl in Smiths Theorie
- Die Verbindung zwischen Sympathie und moralischer Urteilsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt das Sympathieprinzip von Adam Smith im Kontext der damaligen und heutigen Forschung vor. Kapitel 1 beleuchtet den Ursprung des Sympathieprinzips bei Adam Smith und setzt es in Bezug zu den Theorien seiner Vorgänger, wie Shaftesbury, Hume und Hutcheson. Kapitel 2 befasst sich mit der Funktionsweise des Sympathieprinzips, wobei die Rolle der „sympathetischen“ Urteilsbildung und die Bedeutung von Selbstbeherrschung und Einfühlungsvermögen für das Mitschwingen von Affekten im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Sympathieprinzip, Adam Smith, Moraltheorie, Empathie, Mitgefühl, Urteilsbildung, Selbstbeherrschung, Einfühlungsvermögen, Shaftesbury, Hume, Hutcheson.
- Quote paper
- Niels von Wardenburg (Author), 2009, Erläuterung des Ursprungs und der Funktionsweise des Sympathieprinzips bei Adam Smith, sowie dessen systematische Bedeutung für seine Moraltheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145983
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