Körpersprache. Non verbale Kommunikation zwischen den Geschlechtern, wie stellen sich Frauen in Medien dar und wie Männer: Die Darstellung eines Vergleichs oder die Bedienung von Stereotypen?
Die Körpersprache von Frauen und Männern im Vergleich
Wir suchen im Umgang mit einander vor allem im Gesicht der anderen nach Hinweisen auf ihr Seelenleben, ihren emotionalen Zustand.
Die Körpersprache der Männer
- Der männliche Gesichtsausdruck ermöglicht keinen unmittelbaren Einblick in das emotionale Innenleben seines Trägers. Selten zeigt er eigene Gefühle noch reflektiert er die Gefühle anderer. Das typische männliche Gesicht wirkt ausdruckslos, ungerührt, teilnahmslos. Daher empfinden wir den Ausdruck oft als abweisend oder nicht entgegenkommend.
- Die männliche Mimik wird primär als Machtmittel zur Strukturierung von Beziehungen eingesetzt. Sie demonstriert Überlegenheit oder Dominanz.
- Häufig zusammengekniffene Augen, die stets gerade aus, starr und scharf fokussieren. Niemals staunend naiv oder gar ängstlich.
Der Blick richtet sich entschlossen auf sein Objekt. Er blickt ihm direkt unverschämt, bedrohlich, lauernd, herausfordernd, angriffslustig, überheblich oder angewidert ins Visier.
- Richtige Männer lächeln selten und wenn, dann selbstbewusst, siegessicher, voller Zufriedenheit über sich und ihre Leistungen
- Männer lachen aus vollem Hals heraus.
Die Körpersprache der Frauen
- Frauen stellen durch ihre Mimik ihr Seelenleben eher dar. Ihre Gefühlen scheinbar vorbehaltlos und ohne Hintergedanken zu Schau. Dieses Lächeln wirkt zumeinst naiv und eher erstaunt und unsicher als amüsiert.
- Der typisch weibliche Gesichtsausdruck wird im Vergleich zu den männlichen lebendig, vor allem wegen des obligatorischen freundlich-verbindlichen Lächelns.
- Er ist nie abweisend, sondern entgegenkommend, mitfühlend und förmlich einladend.
- Sie schauen lasziv-verführerisch die Lieder über verschleiertem Blick gesenkt oder gar einen neckisch verschämte Blicke aus den Augenwinkeln werfend.
- Das direkte, ausdruckslose oder dominante Starren ist für Frauen tabu, wenn Frauen ihren Blick direkt auf ihren Gegenüber richten, dann tun sie dies daher mit entwaffnender strahlend fröhlicher Naivität, die ihre Harmlosigkeit zum Ausdruck bringt und dem Blick alles Konfrontative nimmt.
- Ihr Lächeln wirkt zumeist naiv und eher erstaunt und unsicher als amüsiert
- Ihr Lachen ist meist leise oder sie lacht hinter vorgehaltener Hand
Die Körpersprache in den Medien und Frauenrituale:
Die Mimik: ♀
Die Frau wird dargestellt mit emotional verhangenem und unfokussiertem, von lasziv gesenkten Lidern halbverdeckten Blick mit leicht geöffneten Lippen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Sie soll vielversprechend wirken. Es soll dem Adressaten das Gefühl vermitteln, wenn nicht ganz Ursache, so doch Teil des zum Ausdruck gebrachten emotionalen Zustandes emotionaler Aufruhrs und der daraus resultierenden Bereitschaft zur sexuellen Hingabe zu sein.
Körperhaltung/Blick/Schulterblick:
Frauen werden oft auf dem Boden liegen und sich rekelnd fotografiert oder gefilmt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Das signalisiert die Aspekte von Unterwürfigkeit, Hingabebereitschaft und Verfügbarkeit.
Der oft abgesenkte Blick oder schief gehaltene Kopf signalisieren:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
kindlich-naive Neugier oder Unsicherheit. Blickt Frau einmal stehend über die Schulter so ist ihr Blick meist neckisch, kokett oder sie blickt . Gönnerhafte, verächtliche oder gar abwertende Blicke sind für Frauen tabu.
Augen:
Frauen werden oft mit geschlossenen Augen und hingebungsvoller Miene abgebildet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Ein Merkmal für die absolute Unterwerfung der gegebenen Situation.
Stellt ein Mann auf einer Abbildung einen vergleichbaren emotionalen Zustand in dieser Haltung dar, ist er offensichtlich kein richtiger Mann, er wird meist zusätzlich per Bildkontext als Homosexueller gekennzeichnet.
Kleidung:
Mini, maxi, Dekolleté frei, hochhakig, tailliert, einblickend und figurbetonend
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei der Frauenbekleidung sollen die Aspekte der Attraktivität (nach männlichen Maßstäben) unterstrichen werden
Die Körpersprache in den Medien und Männerrituale:
Mimik/Falten: ♂
Zum männlichen Gebrauch der Mimik gehört unbedingt die Zurschaustellung der Stirnfalten.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Männer demonstrieren damit ihren Status. Falten gelten als besonders männlich, weil sie Elemente des natürlichen Ausdrucks von Wut, Unbeugsamkeit und Entschlossenheit sind. Von auch von kritischer Überprüfung und der damit verbundenen Potenz zur Be-und Abwertung.
An Frauen hingegen mögen „Männer“ keine Falten. Durch die Vorgabe des
Ideals der natürlichen Faltenfreiheit und mit Hilfe kosmetischer Industrie wird für die Frau sichergestellt , dass die Ausbildung von Falten unterbleibt oder lange nicht in Erscheinung tritt.
Lachen:
Männer grinsen- sind amüsiert, ironisch, spöttisch, gönnerhaft, laut heraus oder abwertend.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Damit soll weniger ein Gefühl, sondern ihre Überlegenheit und Dominanz zum Ausdruck gebracht werden.
Körperhaltung/Arme/Hände:
In vielen Abbildungen sind Männer mit vor der Brust verschränkten Armen abgebildet. Die werden meist frontal aufgenommen, blicken wütend, verächtlich oder ausdruckslos. Ihre gesamte Körperhaltung wirkt gelassen. Sie stehen fest und breitbeinig auf dem Boden oder stehen lässig angelehnt.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Männer grenzen sich selbstbewusst und demonstrativ von anderen ab. Sie machen mit ihrem Gesichtsausdruck unmissverständlich klar, das sie sich nicht zu verstecken brauchen, sondern respektvoll behandelt werden wollen.
Männer zeigen oft Ellenbogen, stemmen ihre Hände herausfordernd in die Hüften und verschrägen die Hände selbstbewusst und zufrieden hinter dem Kopf.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Arme und Hände sind hier wie Werkzeuge oder werden symbolisch wie Waffen verwendet. Mit dem Zweck, andere zu beeindrucken, zu dominieren und zu überwältigen. Sie verschaffen sich damit Platz und Respekt.
Kleidung:
Männer tragen meist bequeme, sportliche, markenbewusste und funktionale Kleidung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Kleidung ist für Männer eine Frage der Persönlichkeit und des Statutes.
Beziehungszeichen
Die Vielzahl von Ausdrucksweisen macht deutlich, das eine Beziehung zwischen den Menschen besteht und informiert gleichzeitig über die Art und Qualität dieser Beziehung, ebenso in welchem persönlichen oder sozialen Verhältnis die beteiligten zueinander stehen.
Körpersprache in Männerfreundschaften
- Heterosexuelle Männer bringen persönliche Beziehungen untereinander weniger durch Gefühlsdarstellungen zum Ausdruck, sondern nach symmetrischen1 Verhaltensmustern.
- Keine direkten Berührungen, wenn dann Beschränkung auf die Hände, Schultern und dem Rücken. Zu große Nähe wird im Männerkontext leicht als Angriff missverstanden.
- Freunde und Kumpels geben sich durch symmetrische Schulterumarmungen zu erkennen. Alters- oder Größenunterschiede spielen bei Männern keine Rolle.
Körpersprache in Frauenfreundschaften
- Im Weiblichkeitskontext lassen sich persönliche Beziehungen differenzierter ausdrücken. Sie drücken sich je nach Bedarf macht- und gefühlsgeladener aus und nutzen ein ganzes Spektrum emotionaler Ausdrucksformen.
- Im Gegensatz zu den Männern tangiert es Frauen weniger, wenn sie als untergeordnete Partnerin wahrgenommen werden. Dieser Umgang beschränkt sich allerdings auf den Umgang mit anderen Frauen.
Körpersprache von Frauen und Männer in Beziehung zueinander
Einen völlig anderen Eindruck vermitteln die Darstellungen privater Beziehungen zwischen den Geschlechtern. Einseitige unumkehrbare asymmetrische2 Verhaltensweisen charakterisieren überwiegend das Verhältnis das sehr hierarchisch geprägt ist. Am Beispiel des
[...]
1 Gleich und Ausgewogen, dem Spiegelbild entsprechend
2 Ungleichgewicht, ungleichmäßig
- Quote paper
- Diana Gehling (Author), 2006, Körpersprache von Männern und Frauen im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145978
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