Ziel dieser Masterarbeit ist es, ein Stimmungsbild zu erhalten, wie der Anspruch hinsichtlich einer wissenschaftlichen Kompetenzentwicklung in der generalistischen Pflegeausbildung von Auszubildenden, Lehrenden und Praxisanleitenden eingeschätzt wird und einen möglichen Unterstützungsbedarf im Umgang mit wissenschaftlichen Inhalten abzuleiten.
Das Berufsbild der professionellen Pflege hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich geändert. Von einer traditionell geprägten Vorstellung des aufopferungsvollen und selbstlosen Dienens entwickelte sich die Pflege zu einem modernen Dienstleistungsberuf mit zahlreichen Perspektiven. In der Öffentlichkeit genießt der Pflegeberuf ein hohes Ansehen. Trotzdem persistiert in vielen Köpfen ein veraltetes Bild über diesen traditionsreichen Beruf.
Dabei stehen professionell Pflegende in der heutigen Zeit einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber, die durch medizinische, organisatorische und gesellschaftliche Faktoren hervorgerufen werden. Der medizinische Fortschritt, eine steigende Lebenserwartung mit einer Zunahme an Multimorbidität und chronischen Krankheitsbildern sowie kürzere Verweildauern in Krankenhäusern führen zu komplexen Pflegesituationen. Das Pflegeverständnis richtet sich verstärkt auf den Erhalt und die Wiederherstellung der Eigenständigkeit der zu pflegenden Personen. Der gesamte Pflegeprozess muss unter Berücksichtigung einer multidisziplinären Arbeitsteilung gestaltet werden. Zudem wächst der Abstimmungsbedarf mit weiteren betreuenden und assistierenden Berufsgruppen. Das alles fordert vom Pflegepersonal ein hohes Maß an medizinisch-pflegerischen Kompetenzen, aber auch an Kommunikations- und Koordinationsfähigkeiten.
Um unter diesen Herausforderungen eine qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten ist es unabdingbar, eine wissenschaftliche Erkenntnisbasis zu schaffen und Forschungsergebnisse im beruflichen Handlungskontext zu nutzen. Pflegeinterventionen benötigen eine wissenschaftliche Legitimation, so wie auch alle anderen Maßnahmen in der Gesundheitsversorgung. Um das pflegerische Handeln auf eine wissenschaftliche Basis zu stellen, müssen in der Ausbildung die entsprechenden Kompetenzen angebahnt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hintergrund und Problembeschreibung
- 3. Fragestellung und Zielsetzung
- 4. Theoretischer Rahmen
- 4.1 Pflegekompetenz
- 4.1.1 Kompetenzstufen nach Patricia Benner
- 4.1.2 Pflegekompetenzmodell nach Christa Olbrich
- 4.2 Pflegekompetenz und Evidence based Nursing
- 4.3 Kompetenzentwicklung in der generalistischen Pflegeausbildung
- 4.4 Der Deutsche Qualifikationsrahmen und die verschiedenen Kompetenzniveaus
- 4.1 Pflegekompetenz
- 5. Methodische Vorgehensweise
- 6. Forschungsergebnisse
- 6.1 Ergebnisse der Befragung Auszubildender
- 6.2 Ergebnisse der Befragung Lehrender
- 6.3 Ergebnisse der Befragung Praxisanleitender
- 7. Zusammenfassung
- 8. Diskussion
- 9. Schlussfolgerung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit dem wissenschaftlichen Anspruch in der generalistischen Pflegeausbildung. Ziel ist es, ein Stimmungsbild zu erhalten, wie Auszubildende, Lehrende und Praxisanleitende den Anspruch auf eine wissenschaftliche Kompetenzentwicklung einschätzen. Im Fokus steht die Forderung im Rahmencurriculum, dass Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner pflege- und bezugswissenschaftliche Forschungsergebnisse erschließen und bewerten können.
- Bewertung des wissenschaftlichen Anspruchs in der generalistischen Pflegeausbildung
- Kompetenzentwicklung und Evidence based Nursing in der Pflege
- Differenzierung der wissenschaftlichen Kompetenzentwicklung nach Qualifikation
- Förderung des Interesses an pflegewissenschaftlichen Themen bei Auszubildenden
- Unterstützung von Lehrenden und Praxisanleitenden bei der Vermittlung pflegewissenschaftlicher Inhalte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund und die Relevanz des Themas beleuchtet. Kapitel 2 erläutert die Herausforderungen, die die professionelle Pflege im aktuellen Kontext zu bewältigen hat und betont die Notwendigkeit von pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen für eine qualitativ hochwertige Versorgung. Kapitel 3 formuliert die Forschungsfrage und die Zielsetzung der Arbeit.
Kapitel 4 befasst sich mit dem theoretischen Rahmen. Es wird die Bedeutung von Pflegekompetenz in den verschiedenen Kompetenzstufen nach Benner und dem Modell von Olbrich dargestellt. Der Zusammenhang zwischen Pflegekompetenz und Evidence based Nursing wird ebenfalls beleuchtet. Kapitel 4 widmet sich außerdem der Kompetenzentwicklung in der generalistischen Pflegeausbildung und dem Deutschen Qualifikationsrahmen.
Kapitel 5 erläutert die methodische Vorgehensweise der Forschungsarbeit. Es werden der quantitative Forschungsansatz, die Datenerhebung durch eine schriftliche Befragung sowie die Methoden der deskriptiven Statistik für die Auswertung beschrieben.
Kapitel 6 präsentiert die Forschungsergebnisse. Hier werden die Ergebnisse der Befragungen von Auszubildenden, Lehrenden und Praxisanleitenden dargestellt. Die Ergebnisse geben Hinweise darauf, wie der Anspruch auf eine wissenschaftliche Kompetenzentwicklung in der generalistischen Pflegeausbildung von den verschiedenen Berufsgruppen eingeschätzt wird.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen generalistische Pflegeausbildung, Pflegewissenschaft, evidenzbasierte Pflege und Pflegekompetenz. Die Arbeit beleuchtet den Zusammenhang zwischen wissenschaftlicher Kompetenzentwicklung in der Pflegeausbildung und der qualitativ hochwertigen Versorgung. Die Ergebnisse der Arbeit können dazu beitragen, die Ausbildung von Pflegefachkräften zu verbessern und die Qualität der Pflege weiterzuentwickeln.
- Quote paper
- Gabriele Werner (Author), 2023, Die generalistische Pflegeausbildung. Ergebnisse einer Meinungsumfrage unter Auszubildenden, Lehrenden und Praxisanleitenden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1458844