Was, wenn die tiefsten Geheimnisse unseres Geistes nicht in den Formeln der Naturwissenschaft, sondern in den verschlungenen Pfaden der Philosophie verborgen liegen? Diese Frage durchzieht die vorliegende Untersuchung wie ein roter Faden, während sie sich den ungelösten Rätseln des Bewusstseins nähert. Begeben Sie sich auf eine fesselnde Reise durch die Geisteswelten bedeutender Denker des 19. und 20. Jahrhunderts, von Kant, dessen Erbe kritisch hinterfragt wird, bis hin zu Bergson, der die Bedeutung der "inneren Dauer" für unser Verständnis des Selbst betont. Entdecken Sie, wie Emil Du Bois-Reymond trotz seines materialistischen Weltbildes die Grenzen der naturwissenschaftlichen Erklärbarkeit des Bewusstseins erkannte, während Wilhelm Wundt, der Pionier der wissenschaftlichen Psychologie, nach einer eigenständigen Wissenschaft des Geistes strebte. Ergründen Sie William James' pragmatische Sichtweise, die das Bewusstsein nicht als starres Gebilde, sondern als dynamischen Prozess der Anpassung an die Umwelt begreift, und tauchen Sie ein in Franz Brentanos Kritik an Kant, der das "Ding an sich" durch innere Wahrnehmung zugänglich sieht. Folgen Sie Edmund Husserl auf seinem Weg zu den "Sachen selbst" und erleben Sie, wie er mit Begriffen wie Intuition, Epoché und Wesenserschauung eine neue Wissenschaft des Bewusstseins entwirft. Dieses Buch ist eine Einladung, die Grenzen unseres Wissens zu überschreiten und sich den fundamentalen Fragen nach dem Wesen des menschlichen Geistes zu stellen, ein Muss für alle, die sich für Philosophie, Psychologie und die Geheimnisse des Bewusstseins interessieren. Lassen Sie sich von der brillanten Analyse und den überraschenden Einsichten inspirieren und entdecken Sie, wie die großen Denker der Vergangenheit uns helfen können, die Herausforderungen der Gegenwart besser zu verstehen. Ein tiefgründiges Werk, das zum Nachdenken anregt und neue Perspektiven auf das menschliche Bewusstsein eröffnet. Tauchen Sie ein in die Welt der Ideen und erweitern Sie Ihren Horizont!
Inhaltsverzeichnis
- Zu Kant (1724-1804)
- Zu Emil Du Bois-Reymond (1818-96)
- Zu Wilhelm Wundt (1832-1920)
- Zu William James (1842-1910)
- Zu Franz Brentano (1838-1917)
- Zu Edmund Husserl (1859-1938)
- Zu Henri Bergson (1852-1941)
- Schluss. Die zwei >Enden< einer Wissenschaft des Bewusstseins
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Schwierigkeiten der naturwissenschaftlichen Erklärung des Bewusstseins und analysiert die Konzepte verschiedener Philosophen des 19. und 20. Jahrhunderts zu diesem Thema. Sie beleuchtet die Kritik an Kant's Einfluss auf den vermeintlichen Niedergang der Philosophie und die Entwicklung alternativer Ansätze zur Bewusstseinsphilosophie.
- Naturwissenschaftliche Unerklärbarkeit des Bewusstseins
- Kritik an Kant und dessen Einfluss auf die Philosophie des 19. Jahrhunderts
- Entwicklung der wissenschaftlichen Psychologie und ihre Grenzen
- Konzepte des Bewusstseins bei verschiedenen Philosophen
- Pragmatismus und Empirismus in der Bewusstseinsphilosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Zu Kant (1724-1804): Engel untersucht nicht Kants gesamte Philosophie, sondern dessen Rezeption im späten 19. Jahrhundert, die zu einer neuen Metaphysik führte. Er argumentiert, dass die zunehmende Technik-Bewunderung, der Positivismus, Pragmatismus und Konventionalismus dazu beitrugen, dass Kants Philosophie als überholt galt, da die technischen Wissenschaften psychische und physische Prozesse vorhersagen und manipulieren konnten, ohne ihre Erkenntnisse gründlich zu prüfen. Die verbreitete Meinung, Kant habe den Kontakt zur Wahrheit und zum Leben verloren, wird im Kontext dieser Entwicklungen beleuchtet.
Zu Emil Du Bois-Reymond (1818-96): Trotz seines materialistischen Ansatzes erklärt Du Bois-Reymond das Bewusstsein als „unbegreiflich“, selbst mit einer umfassenden mathematischen Weltformel. Engel hebt hervor, dass eine mechanistische Naturerkenntnis den Geist nicht aus Materie erklären kann. Dieser scheinbare Widerspruch innerhalb des naturwissenschaftlichen Denkens wird als zentraler Punkt präsentiert.
Zu Wilhelm Wundt (1832-1920): Engel beschreibt Wundt als Mitbegründer der wissenschaftlichen Psychologie, der dennoch eine naturwissenschaftliche Reduktion des Bewusstseins für unmöglich hält. Wundts Streben nach einer eigenständigen Wissenschaft des Geistes, seine Ablehnung des psychophysischen Parallelismus und seine Betonung der „Einheit des Erlebnisses“ werden ausführlich dargestellt. Wundts experimentelle Psychologie, die das Unbewusste als metaphysische Hypothese betrachtet, steht im Mittelpunkt der Analyse. Der Autor hebt hervor, dass Wundt weniger über das Bewusstsein selbst als über dessen „Tatsachen“ schrieb, was die Grenzen seiner Perspektive aufzeigt.
Zu William James (1842-1910): James interessiert sich weniger für das Wesen als für das Tun des Bewusstseins. Seine pragmatische Herangehensweise, die Selbstbeobachtung und die sprachlichen Bedingungen des Psychischen werden erläutert. James' Ziel ist eine neue Psychologie, die zur moralischen Bildung und Selbstverwirklichung beiträgt. Sein nicht-reduktiver evolutionsbiologischer Ansatz berücksichtigt die Interaktion des Bewusstseins mit der Umwelt und vermeidet einen Dualismus zwischen Subjekt und Objekt. Die kontinuierlichen Übergänge kognitiver Fähigkeiten als Transformationen des Erfahrungsstoffes werden als zentraler Aspekt seiner Theorie hervorgehoben.
Zu Franz Brentano (1838-1917): Brentano kritisiert Kant und sieht das „Ding an sich“ als teilweise unmittelbar erkennbar durch innere Wahrnehmung. Er glaubt, dass empirische Psychologie die essentiellen Strukturen des Bewusstseins aufdecken kann. Obwohl er Experimente nicht ausschließt, vertraut er auf die intuitiv ermittelten Wesensstrukturen. Seine weitreichenden Zielsetzungen, die Entwicklung einer allgemeinen Wissenschaft zur Grundlage der Gesellschaft, werden dargestellt. Brentanos frühe Arbeiten und seine Betonung der naturwissenschaftlichen Methode werden in diesem Kontext eingeordnet.
Zu Edmund Husserl (1859-1938): Husserl knüpft an Brentanos Empirismus an, geht aber philosophisch weiter. Seine Kritik an Kant und seine Hinwendung zu den „Sachen selbst“ werden erläutert. Die zentralen Begriffe Intuition, Epoché und Wesenserschauung werden definiert und ihre Bedeutung für Husserls Verständnis des Bewusstseins erklärt. Husserls Fokus auf die Lebenswelt und die reflexive Wandlung des Bewusstseins werden hervorgehoben, sowie seine Konzeption einer transzendentalen Erfahrung, die die wechselseitigen Beziehungen von Welt und Bewusstsein betont. Seine neue Wissenschaft des Bewusstseins, die das Kantisch-Transzendentale in anschauliche Begriffe übersetzt, bildet den Abschluss dieser Kapitelzusammenfassung.
Zu Henri Bergson (1852-1941): Bergson betont die reale Erfahrung und die Bedeutung der „inneren Dauer“ für das Verständnis des Bewusstseins. Seine Analyse der Intensität und Dauer, sowie die Unterscheidung zwischen sinnlichen Empfindungen und tiefen Gefühlen werden erläutert. Die gegenseitige Durchdringung der unmittelbaren Gegebenheiten des Bewusstseins und die daraus resultierenden vielfältigen psychischen Qualitäten werden hervorgehoben. Bergsons Prozessualität und die Betonung der „durée“ als zeitliche Dauer werden im Kontext seiner Kritik an Kants Raum-Zeit-Konzeption dargestellt. Die „diskontinuierliche Mannigfaltigkeit“ des Bewusstseins und die Rolle des Raumes als Prinzip der Differenzierung werden als zentrale Aspekte seiner Philosophie präsentiert.
Schlüsselwörter
Bewusstsein, Naturwissenschaft, Philosophie, Psychologie, Metaphysik, Kant, Du Bois-Reymond, Wundt, James, Brentano, Husserl, Bergson, Empirismus, Pragmatismus, Introspektion, Intuition, Epoché, Wesenserschauung, innere Dauer, Intensität, Durée.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in diesem Text?
Dieser Text ist eine Sprachvorschau, die einen Überblick über die naturwissenschaftliche Erklärbarkeit des Bewusstseins gibt. Er befasst sich mit der Kritik an Kant und dessen Einfluss auf die Philosophie des 19. Jahrhunderts, der Entwicklung der wissenschaftlichen Psychologie und ihren Grenzen, sowie Konzepten des Bewusstseins bei verschiedenen Philosophen (Kant, Du Bois-Reymond, Wundt, James, Brentano, Husserl, Bergson). Es werden Pragmatismus und Empirismus in der Bewusstseinsphilosophie betrachtet.
Welche Philosophen werden in dem Text behandelt?
Der Text behandelt die Konzepte von Immanuel Kant, Emil Du Bois-Reymond, Wilhelm Wundt, William James, Franz Brentano, Edmund Husserl und Henri Bergson.
Welche zentralen Themen werden im Text untersucht?
Die zentralen Themen umfassen die naturwissenschaftliche Unerklärbarkeit des Bewusstseins, die Kritik an Kant und seinem Einfluss, die Entwicklung der wissenschaftlichen Psychologie, verschiedene Bewusstseinskonzepte und die Rolle von Pragmatismus und Empirismus.
Was wird über Kant in dem Text gesagt?
Der Text untersucht Kants Rezeption im späten 19. Jahrhundert und argumentiert, dass Technik-Bewunderung, Positivismus, Pragmatismus und Konventionalismus dazu beitrugen, dass Kants Philosophie als überholt galt.
Wie wird Du Bois-Reymonds Position zum Bewusstsein dargestellt?
Du Bois-Reymond wird als jemand dargestellt, der trotz seines materialistischen Ansatzes das Bewusstsein als "unbegreiflich" erklärt, selbst mit einer umfassenden mathematischen Weltformel.
Was ist Wundts Beitrag zur Psychologie laut dem Text?
Wundt wird als Mitbegründer der wissenschaftlichen Psychologie beschrieben, der jedoch eine naturwissenschaftliche Reduktion des Bewusstseins für unmöglich hielt. Er strebte nach einer eigenständigen Wissenschaft des Geistes.
Welchen Ansatz verfolgte William James in Bezug auf das Bewusstsein?
James interessierte sich weniger für das Wesen als für das Tun des Bewusstseins. Sein pragmatischer Ansatz, die Selbstbeobachtung und die sprachlichen Bedingungen des Psychischen werden erläutert. Sein Ziel war eine neue Psychologie, die zur moralischen Bildung beiträgt.
Wie unterscheidet sich Brentanos Sichtweise von der Kants?
Brentano kritisiert Kant und sieht das "Ding an sich" als teilweise unmittelbar erkennbar durch innere Wahrnehmung. Er glaubt, dass empirische Psychologie die essentiellen Strukturen des Bewusstseins aufdecken kann.
Was sind die Schlüsselbegriffe in Husserls Philosophie des Bewusstseins, die in dem Text erläutert werden?
Die Schlüsselbegriffe Intuition, Epoché und Wesenserschauung werden definiert und ihre Bedeutung für Husserls Verständnis des Bewusstseins erklärt.
Was betont Bergson in seiner Analyse des Bewusstseins?
Bergson betont die reale Erfahrung und die Bedeutung der "inneren Dauer" für das Verständnis des Bewusstseins. Die gegenseitige Durchdringung der unmittelbaren Gegebenheiten des Bewusstseins und die daraus resultierenden vielfältigen psychischen Qualitäten werden hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter sind in dem Text enthalten?
Die Schlüsselwörter umfassen Bewusstsein, Naturwissenschaft, Philosophie, Psychologie, Metaphysik, Kant, Du Bois-Reymond, Wundt, James, Brentano, Husserl, Bergson, Empirismus, Pragmatismus, Introspektion, Intuition, Epoché, Wesenserschauung, innere Dauer und Intensität.
- Arbeit zitieren
- Klaus Robra (Autor:in), Konzepte des Bewusstseins von Philipp Engel zwischen Psychologie und Metaphysik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1457251