Diese Arbeit untersucht anhand von Zeitungstexten in einer diachronen Korpusuntersuchung im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache und im Deutschen Referenzkorpus den flexionsmorphologischen Zweifelsfall der Verben mit zweisilbigem Stamm und auslautendem Liquid. Im Flexionsparadigma können diese Verben an verschiedenen Stellen variieren, indem sie durch Synkopen oder Apokopen drei konkurrierende Formen realisieren (wechsele, wechsle, wechsel). Die Verbformen werden im Hinblick auf die Frage nach der phonologischen Drift des Gegenwartsdeutschen in Bezug auf silben- und wortsprachliche Merkmale analysiert und diskutiert. Von Interesse sind dabei mögliche Steuerungsfaktoren, die zur Dominanz einer der drei Formenvarianten führen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Variation im Verbparadigma bei Verben mit zweisilbigem Stamm
- Bildung finiter Verbformen im Präsens und Präteritum
- Distribution schwahaltiger und schwaloser Formen in der Verbflexion
- Verben mit zweisilbigem Stamm und Liquid
- Variation bei Verben mit zweisilbigem Stamm
- Typologischer Wandel: Diachrone Synkopierungsprozesse bei Verben mit zweisilbigem Stamm
- Silbenaufbau
- Silbenstrukturgesetze
- Silben- und Morphemgrenzen
- Silben- und Wortsprachen im Vergleich
- Wortphonologischer Wandel des Deutschen
- Diachrone Entwicklung von Verben mit zweisilbigem Stamm
- Die Drift des Gegenwartsdeutschen
- Silben- und wortsprachliche Tendenzen im Flexionsparadigma
- Untersuchungsgegenstand und methodisches Vorgehen bei der Korpusuntersuchung
- Fragestellung und Hypothesen
- Untersuchungsmethode
- Wahl der Korpora
- Suchanfragen in den Korpora
- Bereinigung der Daten und Annotation
- Eingrenzung und Auswahl der zu untersuchenden Verben
- Annotationsebenen
- Ergebnisse der Korpusuntersuchung
- Ergebnisse des Verbauswahlprozesses
- Analyse der Silbenstruktur der ausgewählten Verben
- Qualitative und quantitative Analyse
- Stammauslaut: Frequenzunterschiede zwischen den Liquidae
- Präferierte Silbenkontakte: Dreisilbige Formen am frequentesten
- Komplexität der Silbenanfangsränder: Diachrone Dominanz einfacher Anfangsränder
- Areale Frequenzunterschiede: Vergleich von Nord, Süd und West
- Formenvariation diachron: Zunahme der relativen Häufigkeit der vollen Form ab 1990
- Verbmodus und Person: Dreisilbige Form im Konjunktiv, Synkopen im Indikativ am frequentesten
- Verbparadigma
- Diskussion: silben- und wortsprachliche Tendenzen oder freie Variation im
- Methodenkritik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der diachronen Untersuchung von Verben mit zweisilbigem Stamm und auslautendem Liquid, deren Flexionsformen durch Synkope oder Apokope zu drei konkurrierenden Formen führen können. Im Fokus der Untersuchung stehen die phonologische Drift des Gegenwartsdeutschen in Bezug auf silben- und wortsprachliche Merkmale sowie die Identifizierung von Steuerungsfaktoren, die die Dominanz einer Formvariante bewirken.
- Die diachrone Entwicklung von Verben mit zweisilbigem Stamm und auslautendem Liquid
- Die Analyse der Silbenstruktur und der Einfluss auf die Formenvariation
- Die Identifizierung von Steuerungsfaktoren, die die Dominanz einer Formvariante beeinflussen
- Die Untersuchung der phonologischen Drift des Gegenwartsdeutschen in Bezug auf silben- und wortsprachliche Merkmale
- Die Analyse der Frequenzunterschiede der Formenvarianten in verschiedenen Zeiträumen und Regionen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Masterarbeit vor, skizziert die Forschungsfrage und die Forschungsmethodik sowie den Aufbau der Arbeit.
- Forschungsstand: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die bisherige Forschung zu den Themen Synkope, Verbparadigma und phonologische Drift im Deutschen.
- Variation im Verbparadigma bei Verben mit zweisilbigem Stamm: Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Formenvarianten von Verben mit zweisilbigem Stamm und auslautendem Liquid, sowie die Bildung finiter Verbformen im Präsens und Präteritum.
- Typologischer Wandel: Diachrone Synkopierungsprozesse bei Verben mit zweisilbigem Stamm: Dieses Kapitel analysiert die diachrone Entwicklung von Synkope und Apokope in der deutschen Sprache, betrachtet die Silbenstrukturgesetze und stellt die Entwicklung von Verben mit zweisilbigem Stamm im Kontext des Wortphonologischen Wandels des Deutschen dar.
- Untersuchungsgegenstand und methodisches Vorgehen bei der Korpusuntersuchung: In diesem Kapitel werden die Fragestellungen und Hypothesen der Arbeit definiert. Zudem wird die Wahl der Korpora (Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache und Deutsches Referenzkorpus) und die methodische Vorgehensweise bei der Korpusanalyse beschrieben.
- Ergebnisse der Korpusuntersuchung: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Korpusanalyse und untersucht die Frequenzunterschiede der Formenvarianten in Bezug auf Stammauslaut, Silbenkontakte, Silbenanfangsränder, Areale und Zeiträume sowie den Verbmodus und die Person.
- Diskussion: silben- und wortsprachliche Tendenzen oder freie Variation im: Dieses Kapitel diskutiert die Ergebnisse der Korpusuntersuchung und setzt diese in Bezug zu den theoretischen Überlegungen der vorherigen Kapitel.
- Methodenkritik: In diesem Kapitel werden die Stärken und Schwächen der gewählten Forschungsmethode kritisch beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit den Themen Verben, Phonologie, Morphologie, Formenvariation, Verbparadigma, Synkope, Apokope, diachrone Entwicklung, phonologische Drift, silben- und wortsprachliche Merkmale, Korpusuntersuchung, Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, Deutsches Referenzkorpus.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2023, Variation im Verbparadigma. Synkopierungsprozesse bei Verben mit zweisilbigem Stamm, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1457219