In der Linguistik ist unbestritten, dass die Sprachen der Welt ihre jeweilige individuelle Argumentstruktur auf unterschiedliche Art abbilden können. Die konkrete Realisierung und die Anzahl der Argumente wie auch die Möglichkeiten der Argumentveränderung hängen dabei im hohen Maße von den Wesenseigenschaften der betreffenden Sprache ab. So werden Argumente in Sprachen, die tendenziell eher isolierend sind, normalerweise eher nicht mit morphologischen Mitteln realisiert, während polysynthetische Sprachen verstärkt auf die Morphologie zurückgreifen, um Argumente auszudrücken. In dieser Hausarbeit wird am Beispiel des Irokesischen eine Gruppe von polysynthetischen Sprachen im Hinblick darauf untersucht, welche Argumente es dort gibt, wie sie realisiert werden und wie viele Argumente die Argumentstruktur eines Verbs maximal besitzen kann. Außerdem gehe ich auch auf die im Irokesischen bestehenden Möglichkeiten an valenzverändernden Prozessen ein.
Unter dem Irokesischen versteht man eine Gruppe nordamerikanischer Indianersprachen, die heute noch im amerikanisch-kanadischen Grenzgebiet in der Nähe des Erie- und Ontariosees im amerikanischen Bundesstaat New York beziehungsweise im kanadischen Bundesstaat Ontario gesprochen werden und zum großen Teil vom Aussterben bedroht sind. Traditionell wird zwischen Nord- und Südirokesisch unterschieden, wobei das Nordirokesische heute noch sechs Sprachen umfasst (Mohawk, Cayuga, Seneca, Oneida, Onondaga und Tuscarora), wäh-rend das Südirokesische allein durch das Cherokee gebildet wird. Im Rahmen dieser Hausarbeit beschränke ich mich größtenteils auf das Mohawk und das Cayuga, da ich bei diesen beiden Sprachen auf einschlägige wissenschaftliche Arbeiten zurückgreifen kann, denen ich auch die notwendigen Sprachbeispiele entnehme. Die Verben im Irokesischen besitzen nach übereinstimmender Meinung der Irokesisten grundsätzlich immer zwei Argumente, die nach weitverbreiteter Ansicht durch pronominale Präfixe am Verb realisiert werden. Besondere Aufmerksamkeit widme ich auch dem Phänomen der Nominalinkorporation, wobei auch die Theorie, dass im Irokesischen keine Unterscheidung zwischen Nomina und Verben möglich sei, berücksichtigt wird. Zudem wird gezeigt, was für valenzverändernde Prozesse es im Irokesischen gibt und welche Auswirkungen diese auf die Argumentstruktur haben. Den Schluss der Arbeit bildet eine kurze Untersuchung der Frage, wie es sich im Irokesischen mit Reflexiv- und Mediumverben verhält.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Argumentstruktur des irokesischen Verbs
3. Der Status der Pronominalpräfixe
4. Die Rolle der Inkorporation
4.1. Die Frage nach der Existenz von Nomina im Irokesischen
4.2. Die „Nominalinkorporation“
5. Andere valenzverändernde Prozesse
5.1. Passiv
5.2. Applikative
5.3. Kausative
6. Semireflexiv und Reflexiv
7. Schlussfolgerungen
1. Einleitung
In der Linguistik ist unbestritten, dass die Sprachen der Welt ihre jeweilige individuelle Argu-mentstruktur auf unterschiedliche Art und Weise abbilden können. Die konkrete Realisierung und die Anzahl der Argumente wie auch die Möglichkeiten der Argumentveränderung hängen dabei im hohen Maße von den Wesenseigenschaften der betreffenden Sprache ab. So werden Argumente in Sprachen, die tendenziell eher isolierend sind, normalerweise eher nicht mit morphologischen Mitteln realisiert, während polysynthetische Sprachen verstärkt auf die Morphologie zurückgreifen, um Argumente auszudrücken. In dieser Hausarbeit soll nun am Beispiel des Irokesischen eine Gruppe von polysynthetischen Sprachen im Hinblick darauf untersucht werden, welche Argumente es dort gibt, wie sie realisiert werden und wie viele Ar-gumente die Argumentstruktur eines Verbs maximal besitzen kann. Außerdem wird auch auf die im Irokesischen bestehenden Möglichkeiten an valenzverändernden Prozessen einzugehen sein.
Unter dem Irokesischen versteht man eine Gruppe nordamerikanischer Indianersprachen, die heute noch im amerikanisch-kanadischen Grenzgebiet in der Nähe des Erie- und Ontariosees im amerikanischen Bundesstaat New York beziehungsweise im kanadischen Bundesstaat On-tario gesprochen werden und zum großen Teil vom Aussterben bedroht sind. Traditionell wird zwischen Nord- und Südirokesisch unterschieden, wobei das Nordirokesische heute noch sechs Sprachen umfasst (Mohawk, Cayuga, Seneca, Oneida, Onondaga und Tuscarora), wäh-rend das Südirokesische allein durch das Cherokee gebildet wird. Im Rahmen dieser Hausar-beit werde ich mich größtenteils auf das Mohawk und das Cayuga[1] beschränken, da ich bei diesen beiden Sprachen auf die einschlägigen wissenschaftlichen Arbeiten von Marianne Mithun (1991, 2006), Hans-Jürgen Sasse (1988, 1993, o.J.), Mark Baker (1996) und Michael Barrie (2003) zurückgreifen kann, denen ich auch die notwendigen Sprachbeispiele[2] entneh-men werde. Es wird zu zeigen sein, dass die Verben im Irokesischen nach übereinstimmender Meinung aller Irokesisten grundsätzlich immer zwei Argumente besitzen, die nach weitver-breiteter Ansicht durch pronominale Präfixe am Verb realisiert werden (so etwa Sasse 1988:187; Mithun 1991:528f.). Allerdings werde ich auch auf die Theorie von Baker (1996) eingehen, der davon ausgeht, dass die Präfixe nicht die Argumente des Verbs ausdrücken, sondern lediglich der Kongruenz mit den wirklichen Argumenten dienen. Besondere Auf-merksamkeit wird auch dem Phänomen der Nominalinkorporation gewidmet werden, wobei auch die Theorie Sasses (1988, 1993), dass im Irokesischen keine Unterscheidung zwischen Nomina und Verben möglich sei, berücksichtigt werden wird. Zudem wird gezeigt werden, was für valenzverändernde Prozesse es im Irokesischen gibt und welche Auswirkungen diese auf die Argumentstruktur haben. Den Schluss der Arbeit wird dann eine kurze Untersuchung der Frage bilden, wie es sich im Irokesischen mit Reflexiv- und Mediumverben verhält.
2. Die Argumentstruktur des irokesischen Verbs
Es besteht ein breiter Konsens unter den Irokesisten, dass die Argumentstruktur des Verbs im Irokesischen durch zwei Hauptargumente gesättigt wird, die obligatorisch in Form pronomi-naler Präfixe am Hauptprädikat markiert werden. In der traditionellen Irokesistik wurden die beiden Argumente zunächst als ‚Subjekt’ und ‚Objekt’ bezeichnet, während man heute meist von ‚Agens’ und ‚Patiens’ spricht. Sasse (o.J.:37) führt jedoch an, dass das erste Argument semantisch sowohl ein Agens als auch einen Experiencer, einen Stimulus, eine Source, einen „Positioner“, ein Possessum oder das Subjekt einer intransitiven Eigenschaft oder eines in-transitiven Zustands ausdrücken kann. Das zweite Argument hingegen bezeichne oft ein Theme oder Patiens, könne aber ebenso auch Stimulus, Source, Goal oder Rezipient sein und zudem durch zusätzliche Applikativaffixe als Instrument, Benefizient oder Lokativ reinterpre-tiert werden. Aufgrund der Vielzahl von Interpretationsmöglichkeiten der beiden Argumente ist Sasse (o.J.:37) beizupflichten, dass diese eher semantische ‚Makro-Rollen’ (Actor und Un-dergoer) bezeichnen als syntaktische Relationen wie Subjekt und Objekt. Daher ist es viel-leicht am besten, einfach vom primären und vom sekundären Argument zu sprechen.[3] Die zweistellige Einteilung in eine aktive (Actor) und eine inaktive (Undergoer) Rolle scheint grundsätzlich für alle Prädikate im Irokesischen zu gelten (Sasse 1988:200). Wenn es sich um ein einstelliges Verb zu handeln scheint, so kann man davon ausgehen, dass es ein mitverstan-denes ‚Objekt’ gibt, das automatisch leer ausgeht, wie z.B. bei ka-hnih 'es (Tier) bellt' (Oneida, nach Sasse 1988:181).
Die pronominalen Präfixe bilden einen obligatorischen Bestandteil der Verbform und spezifi-zieren die Hauptargumente des Verbs, wobei es keine Rolle spielt, ob zusätzlich auch noch unabhängige Nominalphrasen vorhanden sind (Mithun und Corbett 1999:59). Bei den Prä-fixen handelt es sich zum großen Teil um Portmanteau-Morpheme, die Person, Numerus und Genus sowohl vom Actor als auch vom Undergoer ausdrücken (Sasse o.J.:37). Traditionell wird zwischen agentivischen, patientivischen und transitiven bzw. interaktiven Präfixen, die sowohl Agens als auch Patiens einer Handlung ausdrücken, unterschieden. Dabei hängt die Auswahl der Präfixe nicht vom individuellen Sprecher ab, sondern wird mit der Verbform mitgelernt. ‚Agens’-Präfixe sind historisch und synchron-morphologisch einstellig und kön-nen sowohl intransitiv als auch transitiv gelesen werden:
(1)[4] a. Intransitive Lesart: ke -kówanęh 'I am big'
b. Transitive Lesart: ke -ká:nyahs 'I bite it' (C, nach Sasse o.J.:38)
Auch ‚Patiens’-Präfixe können eine intransitive und eine transitive Lesart haben. Historisch gesehen handelt es sich bei ihnen jedoch um zweistellige Präfixe, die eine Beziehung zwi-schen einem Agens der 3. Person Singular Neutrum und einem Patiens bezeichnen. Daher wird die intransitive Lesart als untergründig impersonale Konstruktion interpretiert, bei der das kontrollierende Element von einem impersonalen neutralen ‚es’ vertreten wird:
(2) a. Intrans. Lesart: ak -í:tá’s 'I am sleeping' (lit. 'it sleeps me')
b. Trans. Lesart: aké -kanyahs 'it (e.g. animal) bites me'
(C, nach Sasse o.J.:38)
Interaktive Präfixe schließlich bezeichnen Agens-/Patiensbeziehungen, bei denen das Patiens maskulin oder feminin ist:
(3) a. he - ká:nyahs 'I bite him'
b. khe - ká:nyahs 'I bite her' (C, nach Sasse o.J.:38f.)
Bei einem neutralen Patiens werden hingegen die Agens-Präfixe benutzt (vgl. [1b]).
Zwischen der jeweiligen Lesart einer Verbform und der Art der Präfixe lässt sich in jedem Fall ein Zusammenhang ausfindig machen. So können etwa streng intransitive Verben (wie 'groß sein') nur intransitive Agens-Präfixe annehmen, die dann als Subjekt interpretiert wer-den, so wie in (1a). Bei transitiven Verben dagegen hängt die Präfixwahl davon ab, ob sie ein belebtes Patiens erlauben oder nicht. Wenn nur ein neutrales Patiens möglich ist, wird das Agens-Präfix obligatorisch als transitiv interpretiert und das neutrale Patiens mitverstanden, so wie z.B. bei dem Verbstamm -k- 'eat sth.' in Formen wie í-ke:s 'I eat it' (C, nach Sasse o.J.:40).[5] Wenn ein transitives Verb jedoch ein belebtes Patiens erlaubt, so können alle inter-aktiven Präfixe benutzt werden. Einen Sonderfall hinsichtlich der Interpretation stellen die so-genannten „ambitransitiven“ Verben dar, die je nach Kontext entweder transitiv oder intransi-tiv gelesen werden können. So erlauben im Gegensatz zu -k- 'eat sth.' die meisten Verben mit neutralem Patiens sowohl eine transitive Lesart als auch eine intransitive, bei der kein spezifi-sches Objekt verstanden wird. Eine solche intransitive Lesart ist z.B. bei progressiven Vor-gängen wie bei ha-yę:thwahs möglich, dass sowohl 'he is planting it' als auch 'he is planting, is a planter' bedeuten kann (C, nach Sasse o.J.:40). Obligatorisch mit Patiens-Präfixen erschei- nen schließlich impersonale Verben, die laut Sasse (o.J.:40) vor allem vorkommen, wenn das Subjekt von einem Zustand oder Vorgang betroffen ist, diesen aber nicht selbst kontrolliert, wie bei Emotionen, Körperfunktionen, Krankheiten oder ähnlichem.
In der Irokesistik ist versucht worden, Regeln abzuleiten, mit deren Hilfe sich erklären lässt, warum bestimmte Präfixe bei bestimmten Verben erscheinen und bei anderen nicht. So sieht Mithun (1991:532f.) beispielsweise einen Zusammenhang der Präfixwahl mit dem Aspekt, in dem sich das Verb jeweils befindet. Während Verben im Habituell- oder im Punktuell-As-pekt[6] obligatorisch mit Agens-Präfixen erschienen, nähmen Verben im Stativ-Aspekt Patiens-Präfixe an:
(4) a. k aht ʌ tye’s ' I (agent case) often go away' (HAB)
b. ʌ k aht ʌ :ti’ ' I (agent case) will go away' (PUNC)
c. wak aht ʌ tyų ' I (patient case) have gone away' (STAT)
(M, nach Mithun 1991:533)
Das bietet eine Erklärung dafür, dass Verben, die semantisch eindeutig agentivische Vorgän-ge bezeichnen (wie 'weggehen', 'baden', 'telefonieren' usw.), im Irokesischen mit einem Pa-tiens-Präfix erscheinen können. Dies ist Mithun (1991:532f.) zufolge immer dann nicht nur erlaubt, sondern sogar erforderlich, wenn das Verb einen Zustand als Ergebnis eines früheren Ereignisses ausdrücken soll. In den betreffenden Fällen könne man davon ausgehen, dass eine im Stativaspekt stehende Verbform grammatikalisiert worden sei. Allerdings reiche eine as-pektuelle Unterscheidung von Tätigkeits- und Zustandsverben nicht aus, um die Wahl der Präfixe in jedem Fall zu erklären. So erschienen Agens-Präfixe zwar bei Verben, die Tätigkei-ten ausdrücken, wie z.B. k atá:w ʌs ' I swim', aber auch bei Verben, die Zustände bezeichnen, wie z.B. k e’nikų:rara’ ' I ’m careful'. Patiens-Präfixe dagegen erschienen erwartungsgemäß häufig bei Zustandsverben wie etwa wak áhtų ' I ’m full, satiated', ebenso aber auch bei Tätig-keitsverben wie wa’te wak o’tsísko’ ' I slipped' (M, nach Mithun 1991:529f.). Mithuns (1991:530) Schlussfolgerung ist daher, dass Agentivität eine bessere Erklärung für die Kasus-wahl darstelle: Je nachdem, ob die Partizipanten einen Vorgang kontrollieren oder nicht, neh-me das Verb ein Agens- oder Patiens-Präfix an. Auch die Agentivität vermag aber nicht jede Präfixwahl bei Zustandsverben zu erklären. Die meisten von ihnen nehmen nach dem Muster von wak áhtų ' I ’m full, satiated' (s.o.) Patiens-Präfixe an, weil ihre Partizipanten den jeweili-gen Vorgang nicht kontrollieren können. Bei Zuständen, die inhärente Eigenschaften bezeich-nen, die man nicht kontrollieren kann, von denen man aber auch nur in geringem Maße be-troffen ist, erscheinen im Irokesischen jedoch Agens-Präfixe, wie z.B. bei k hn’ ʌ:yes’ ' I ’m tall' (M, nach Mithun 1991:531). Auch bei Verben, die nur mit unbelebten Argumenten erschei-nen, lässt sich die Wahl der Präfixe durch das Kriterium der Betroffenheit erklären. Hier findet sich bei Verben, die inhärente Eigenschaften bezeichnen wie z.B. t ka yé:ri ' It ’s right, correct' (M, nach Mithun 1991:532) wiederum eine Agens-Markierung, bei Verben, die er-gebnisorientierte, eventuell nur kurzfristig bestehende Verhältnisse ausdrücken wie yó hterų ' It ’s dangerous' (M, nach Mithun 1991:532) hingegen eine Patiens-Markierung.
Schließlich muss mit Mithun (1991:533-536) auch noch darauf hingewiesen werden, dass auch die Lexikalisierung zu einer scheinbar unmotivierten Präfixwahl führen kann. So er-scheint etwa das Verb mit der Bedeutung 'werfen' im Mohawk mit Patiens-Präfixen wie z.B. bei ye wak átye’s 'I [patient case] throw (it).' Dies liegt Mithun (1991:534) zufolge daran, dass der Verbstamm in einigen irokesischen Sprachen, darunter dem Mohawk, die zusätzliche Be-deutung 'verlieren' hat. Auch nach der semantischen Ausweitung zum ‚Werfen’ blieb die ur-sprüngliche Patiens-Markierung erhalten, so dass auch die Handlung des Werfens trotz dem ihr eigenen hohen Grad an Agentivität in diesen Sprachen patientivisch klassifiziert wird.
Letztendlich können jedoch auch mit Mithuns Ansatz nicht alle Fälle der Präfixwahl hinrei-chend erklärt werden. Daher lautet Mithuns (1991:537) Fazit, dass weder Agentivität noch Aspekt als Erklärung ausreichen, das Merkmal der Betroffenheit aber zumindest in der Lage sei, eine Brücke zwischen den beiden zu bilden.
Zu einem etwas anderen Ergebnis als Mithun kommt Barrie (2003). Ausgehend von Mithuns Ergebnissen kommt er zu dem Schluss, dass die Wahl der Pronominalpräfixe von den Merk-malen der Telizität und Gebundenheit abhängt. Seiner Ansicht nach erscheint eine Agens-Markierung bei Verben, die unabgeschlossene oder unabschließbare Vorgänge und Zustände benennen, also bei atelischen bzw. ungebundenen Prädikaten (Barrie 2003:7). Eine Patiens-Markierung dagegen tauche bei abgeschlossenen Vorgängen und Zuständen auf, oder bei sol-chen, die in jedem Fall auf ein Ende zulaufen, also bei telischen bzw. gebundenen Prädikaten (Barrie 2003:7). Würde man versuchen, die Ergebnisse von Mithun und Barrie zusammenzu-fassen, so könnte man als vorläufiges Fazit festhalten, dass Agens-Präfixe im Irokesischen be-vorzugt bei Verben auftreten, die einen atelischen/ungebundenen, kontrollierbaren Vorgang oder Zustand ausdrücken, von dem die Partizipanten nur in geringem Maße betroffen sind. Demgegenüber findet man Patiens-Präfixe vor allem bei Verben, die einen telischen/gebunde-nen, unkontrollierten Vorgang oder Zustand bezeichnen, von dem die Partizipanten in höhe-rem Maße betroffen sind.
Trotz der bemerkenswerten Ergebnisse der Arbeiten von Mithun und Barrie muss jedoch be-tont werden, dass ein beträchtlicher Teil des Lexikons sehr idiomatisch und die Motivation für die Präfixwahl bei vielen Verben unverständlich bleibt, selbst für Sprecher des Irokesischen (vgl. auch Mithun 1991:537). Daraus wird ersichtlich, dass es letztlich nicht besonders sinn-voll ist, semantisch an die irokesischen Verben heranzugehen, um dadurch Regeln für die Prä-fixwahl abzuleiten.
[...]
[1] Bei Sprachbeispielen zukünftig abgekürzt als: „M“ bzw. „C“.
[2] Die unterschiedliche Glossierung der Arbeiten wird in dieser Hausarbeit dazu führen, dass bei den übernomme-nen Sprachbeispielen unterschiedliche Begriffe und Abkürzungen verwendet werden, die grundsätzlich gleichbe-deutend sind. Ich verzichte, um die Sprachbeispiele so weit wie möglich originalgetreu zu übernehmen, auf eine Angleichung der Begriffe und werde lediglich im Abkürzungsverzeichnis darauf verweisen, wenn mehrere Ter-mini den gleichen Sachverhalt benennen.
[3] Diese Anregung verdanke ich einem Gespräch mit Herrn Prof. Dr. Sasse am 23.05.2007.
[4] Die jeweiligen pronominalen Präfixe erscheinen hier wie auch in späteren Beispielen in Fettdruck.
[5] Möchte man den intransitiven Vorgang des Essens ausdrücken, muss man auf ein anderes Verb zurückgreifen.
[6] Der Habituell wird auch als „Imperfektiv“, der Punktuell auch als „Perfektiv“ bezeichnet.
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