Thomas Samuel Kuhn, der im XII. Kapitel seines Essays „Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen“ die Loslösung von einem und die damit einhergehende Hinwendung zu einem anderen Paradigma im Zuge einer wissenschaftlichen Revolution beschreibt, gibt entgegen der weitläufigen Meinung, dass mit einem Paradigmenwandel ein kumulativer Fortschritt der Wissenschaft und somit eine Annährung an eine endgültige Wahrheit geschieht, eine ganz andere Auffassung wieder, die nicht auf die Falsifizierbarkeit oder Verifikation vorhandener Daten abzielt, sondern andere Gründe für die Hinwendung zu einem neuen Paradigma als entscheidend betrachtet.
Wie eine solche wissenschaftlich etablierte Erklärung des Wechsels von einer bisher vorherrschenden Theorie zu einer anderen von Poppers Position der Fortschrittsentwicklung durch Falsifikation aussieht, soll an nächster Stelle erläutert werden, sowie zwei Einwände Kuhns, die er gegen diese Position anführt, kritisch beleuchtet werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
- I
- II
- III
- IV
- V
- VI
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay untersucht die Konzepte wissenschaftlicher Revolutionen und Paradigmenwechsel anhand der Theorien von Thomas Samuel Kuhn und Karl Popper. Der Text analysiert die Kritikpunkte Kuhns an Poppers Falsifikationstheorie und stellt seine eigene Sichtweise auf die wissenschaftliche Entwicklung dar.
- Paradigmenwechsel und wissenschaftliche Revolutionen
- Falsifikationstheorie und ihre Grenzen
- Kuhns Inkommensurabilität von Theorien
- Rolle der Vernunft und des Glaubens im wissenschaftlichen Fortschritt
- Alternative Erklärungen für die Hinwendung zu neuen Paradigmen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I: Das Kapitel führt in die Problematik der wissenschaftlichen Revolutionen und Paradigmenwechsel ein. Kuhn argumentiert, dass ein Paradigmenwandel nicht auf die Falsifizierbarkeit von Daten basiert, sondern andere Gründe hat.
Kapitel II: Hier wird Poppers Falsifikationstheorie als ein Versuch, wissenschaftliche Theorien durch Widerlegungsversuche zu prüfen, erläutert. Das Kapitel geht auch auf die Rolle der Vernunft und die Grenzen der Falsifizierbarkeit ein.
Kapitel III: Kuhn kritisiert Poppers Falsifikationstheorie und argumentiert, dass die Nichtübereinstimmung von Theorie und Daten kein hinreichendes Kriterium für die Verwerfung einer Theorie ist. Er stellt die Inkommensurabilität von Theorien in den Vordergrund.
Kapitel IV: Kuhn erörtert, wie ein neues Paradigma an Bedeutung gewinnt und sich etabliert. Er stellt fest, dass die Hinwendung zu einem neuen Paradigma nicht ausschließlich rational erfolgt, sondern auch von anderen Faktoren beeinflusst wird.
Kapitel V: Kuhn beschreibt, dass die Entscheidung für ein neues Paradigma nicht unbedingt auf rationalen Argumenten basiert, sondern auch von persönlichen Charakteristika der Forscher, der Ästhetik der Theorie und dem Glauben an sie beeinflusst sein kann.
Kapitel VI: Abschließend wird Kuhns Argumentation zusammengefasst und seine Kritik an Poppers Falsifikationstheorie sowie seine eigene Sichtweise auf die wissenschaftliche Entwicklung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Der Essay konzentriert sich auf die wissenschaftliche Revolution, das Paradigma, die Falsifikationstheorie, die Inkommensurabilität von Theorien, die Vernunft, der Glaube und die Rolle der Wissenschaft im historischen Kontext.
- Quote paper
- Susanne von Pappritz (Author), 2007, Thomas S. Kuhn "Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen" - XII. Kapitel. Kritischer philosophischer Essay, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1453740