Der Mainzer Torwart Heinz Müller hatte nach einem Streit mit seinem Trainer auf entgangene Prämienzahlungen sowie einen unbefristeten Arbeitsvertrag geklagt. Der Rechtsstreit ging bis vor das Bundesarbeitsgericht. In dieser Arbeit werden die ersten beiden Urteile sachlich und fachlich untersucht und analysiert.
Der Berufssport hat sich zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt, der in der Verwaltung und Organisation Platz für Arbeitnehmer der "klassischen" Definition bietet, der aber ohne Berufssportler, bei denen die Frage zu klären ist, ob sie in den Bereich der Arbeitnehmer der "klassischen" Definition fallen, nicht existieren kann.
Der Berufssportler geht seiner Tätigkeit hauptberuflich und in Vollzeit nach, wozu er vertraglich verpflichtet ist, und wird für seinen Einsatz durch seinen Arbeitgeber bezahlt. Per Definition ist er also auf den ersten Blick einem klassischen Arbeitnehmer gleichzustellen. Allerdings muss ein besonderes Augenmerk auf die Eigenart seiner Tätigkeit gerichtet werden.
Ziel dieser Arbeit ist demnach die Klärung der Anwendbarkeit der Arbeitsgesetze auf den Berufssportler, und inwieweit eine Anwendung der Arbeitsgesetze auf den Berufssportler - insbesondere den Berufsfußballspieler - unter Umständen nicht mit der speziellen Eigenart der Tätigkeit in Einklang zu bringen ist.
Um die arbeitsrechtlichen Besonderheiten des Berufssportlers gegenüber dem klassischen Arbeitnehmerverhältnis verdeutlichen zu können, wird zunächst das Arbeitsrecht als solches vorgestellt und definiert. Der Dienstvertrag wird untersucht, und vorgreifend erörtert, ob es sich bei dem Arbeitsvertrag eines Berufsfußballspielers um einen Dienstvertrag handelt. Weiterhin wird die Weisungsbefugnis des Arbeitgebers analysiert, und auch hier vorgreifend analysiert, inwiefern der Arbeitgeber des Berufsfußballspielers diesem gegenüber weisungsbefugt ist. Anschließend stehen die sozialen Rechte der klassischen Arbeitnehmer im Mittelpunkt, um herausstellen zu können, ob Berufsfußballspielern möglicherweise ähnliche oder gleiche Rechte zustehen könnten. Ein Exkurs wird in diesem Abschnitt auch auf dem Arbeitsrecht auf internationaler Ebene liegen, um im weiteren Verlauf auf Vereinswechsel von Berufsfußballspielern innerhalb der EU Bezug nehmen zu können und um hier Parallelen oder gegebenenfalls Differenzierungen zum klassischen Arbeitnehmer bilden zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Einleitung und Problemstellung der Arbeit
- Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
- Allgemeine Grundstrukturen des Arbeitsrechtes
- Der Dienstvertrag im Arbeitsecht
- Die definierende Fremdbestimmung
- Soziale Rechte des Arbeitnehmers
- Internationales Arbeitsrecht
- Das Arbeitsrecht innerhalb der EU
- Das Arbeitsrecht außerhalb der EU
- Allgemeine Aspekte des Berufssports
- Historische Entwicklung des Sports
- Internationale Entwicklung des (Berufs-)Fußballs
- Die Geschichte des Fußballs
- Geschichte und Struktur der relevanten Fußballorganisationen
- Der Individualarbeitsvertrag des Berufsfußballspielers
- Grundstrukturen
- Besonderheiten des Arbeitsvertrages des Berufsfußballspielers
- Der Berufsfußballspieler als Arbeitnehmer in der EU
- Allgemeine Aspekte
- Der Fall Bosman
- Probleme des Arbeitsvertrages des Berufsfußballspielers
- (vorübergehende) Berufsunfähigkeit
- Aspekte der zeitlich begrenzten Ausübung der Tätigkeit
- Grundsätzliche Befristung des Profi-Arbeitsvertrags
- Der Fall Heinz Müller
- Das Urteil in erster Instanz
- Das Urteil in zweiter Instanz
- Mögliche Auswirkungen des Falls Müller auf den Berufsfußball
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die arbeitsrechtlichen Problemstellungen im Berufssport, insbesondere im Fußball. Ziel ist die Klärung der Anwendbarkeit von Arbeitsgesetzen auf Berufssportler und die Herausarbeitung möglicher Konflikte zwischen diesen Gesetzen und der spezifischen Natur der Tätigkeit. Die Arbeit analysiert die Übertragbarkeit des klassischen Arbeitnehmerverständnisses auf Berufssportler.
- Anwendbarkeit des Arbeitsrechts auf Berufssportler
- Der Dienstvertrag im Kontext des Berufsfußballs
- Soziale Rechte von Berufssportlern im Vergleich zu klassischen Arbeitnehmern
- Internationales Arbeitsrecht und seine Relevanz für den Berufssport
- Fallstudien zur Illustration arbeitsrechtlicher Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einleitung stellt die Problemstellung dar: Berufssportler sind zwar hauptberuflich tätig und werden bezahlt, ihre Tätigkeit unterscheidet sich jedoch von klassischen Arbeitnehmerverhältnissen. Die Arbeit untersucht deshalb die Anwendbarkeit des Arbeitsrechts auf Berufssportler und mögliche Konflikte damit.
Allgemeine Grundstrukturen des Arbeitsrechtes: Dieses Kapitel definiert den Dienstvertrag und analysiert die Weisungsbefugnis des Arbeitgebers im Kontext des Arbeitsrechts. Es werden soziale Rechte klassischer Arbeitnehmer beleuchtet und der Einfluss des internationalen Arbeitsrechts auf die Situation von Berufssportlern untersucht.
Allgemeine Aspekte des Berufssports: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Sports und insbesondere des Fußballs, um die Entwicklung des Berufssports zu einem wichtigen Wirtschaftszweig mit hohen Einkommen darzustellen und den Kontext für die arbeitsrechtliche Betrachtung zu schaffen.
Der Individualarbeitsvertrag des Berufsfußballspielers: Dieses Kapitel analysiert den Arbeitsvertrag eines Berufsfußballspielers, seine Besonderheiten und die Stellung des Spielers als Arbeitnehmer innerhalb der EU. Es beleuchtet dabei wichtige Fallstudien wie den Fall Bosman und den Fall Heinz Müller, um die arbeitsrechtlichen Herausforderungen im Detail zu veranschaulichen. Die Kapitel befasst sich mit Problemen wie (vorübergehender) Berufsunfähigkeit, zeitlich begrenzter Tätigkeit und der grundsätzlichen Befristung von Profi-Verträgen.
Schlüsselwörter
Arbeitsrecht, Berufssport, Fußball, Dienstvertrag, Weisungsbefugnis, Soziale Rechte, Internationales Arbeitsrecht, EU-Recht, Fall Bosman, Fall Heinz Müller, Berufsunfähigkeit, Befristung, Arbeitnehmerstatus.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Arbeitsrechtliche Aspekte im Berufssport
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die arbeitsrechtlichen Herausforderungen im Berufssport, insbesondere im Fußball. Sie analysiert die Anwendbarkeit von Arbeitsgesetzen auf Berufssportler und die möglichen Konflikte zwischen diesen Gesetzen und der spezifischen Natur der Tätigkeit von Profisportlern.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Anwendbarkeit des Arbeitsrechts auf Berufssportler, den Dienstvertrag im Kontext des Berufsfußballs, die sozialen Rechte von Berufssportlern im Vergleich zu klassischen Arbeitnehmern, das internationale Arbeitsrecht und seine Relevanz für den Berufssport, sowie Fallstudien (z.B. Fall Bosman, Fall Heinz Müller) zur Illustration arbeitsrechtlicher Herausforderungen. Sie beleuchtet auch Aspekte wie Berufsunfähigkeit und die Befristung von Verträgen im Profisport.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den allgemeinen Grundstrukturen des Arbeitsrechts, ein Kapitel zu den allgemeinen Aspekten des Berufssports, ein Kapitel zum Individualarbeitsvertrag des Berufsfußballspielers (einschließlich der Fallstudien Bosman und Heinz Müller) und abschließend eine Zusammenfassung und einen Ausblick.
Welche zentralen Fragestellungen werden untersucht?
Zentrale Fragestellungen sind die Übertragbarkeit des klassischen Arbeitnehmerverständnisses auf Berufssportler, die Anwendbarkeit des deutschen und internationalen Arbeitsrechts auf die spezifische Situation von Profifußballern und die Herausarbeitung möglicher Konflikte zwischen Arbeitsrecht und den Besonderheiten des Berufsfußballs (z.B. Befristung der Verträge, Berufsunfähigkeit).
Welche Fallstudien werden in der Arbeit analysiert?
Die Arbeit analysiert den "Fall Bosman" und den "Fall Heinz Müller" um die arbeitsrechtlichen Herausforderungen im Detail zu veranschaulichen und die Auswirkungen von Gerichtsentscheidungen auf die Praxis im Berufssport zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Arbeitsrecht, Berufssport, Fußball, Dienstvertrag, Weisungsbefugnis, Soziale Rechte, Internationales Arbeitsrecht, EU-Recht, Fall Bosman, Fall Heinz Müller, Berufsunfähigkeit, Befristung, Arbeitnehmerstatus.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist die Klärung der Anwendbarkeit von Arbeitsgesetzen auf Berufssportler und die Herausarbeitung möglicher Konflikte zwischen diesen Gesetzen und der spezifischen Natur der Tätigkeit. Die Arbeit analysiert die Übertragbarkeit des klassischen Arbeitnehmerverständnisses auf Berufssportler.
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- Uli Cochius (Author), 2018, Arbeitsrechtliche Problemstellungen im Berufssport. Das Beispiel Fußball, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1453405