In dieser Magisterarbeit soll nach Ansätzen gesucht werden, die einen asymptotischen Vergleich zweier Meeresgöttinnen aus zwei unterschiedlichen Kulturen ermöglichen.
Vorangestellt seien zunächst die Hauptfragestellungen. Gibt es fundamentale Gemeinsamkeiten zwischen der afrobrasilianischen Meeresgöttin Iemanjá und Sedna, der Meeresgöttin der Inuit, obwohl sie aus so unterschiedlichen kulturellen und religiösen Kontexten stammen? Wenn ja, wie ließe sich dies erklären? „Ritual ist mehrdimensional.“ Verglichen werden soll sowohl auf der Mikro-, als auch auf der Makroebene. Auf der Mikroebene werden spieltheoretische Ansätze eines Vergleiches angedacht, auf der Makroebene werden Turners Ritualtheorie und C.G. Jungs Archetypentheorie verwendet. Auf diesem Wege sollen über einen spieltheoretischen Ansatz im Kleinen die zwei Meeresgöttinnen in ihren Ritualen verglichen werden.
Über die Makroebene wird dann ein größerer Radius gezogen, um sowohl den Bedeutungsgehalt der Meeresgöttinnen für die Gläubigen, als auch die allgemeine Struktur der Meeresgöttin an sich herauszuarbeiten. Bei der Betrachtung und dem Vergleich beider Rituale werden diese als restringierte Codes betrachtet. „Jede Gruppe, deren Angehörige sich hinreichend gut kennen – Kricketmannschaften, Wissenschaftlerteams, Angehörige einer kommunalen Selbstverwaltungskörperschaft – pflegt einen restringierten Code zu entwickeln, der den Ablauf der Kommunikationsprozesse durch Präcodierung verdichteter Ausdrucksformen beschleunigt. Außerdem trägt der Code dazu bei, ein bestimmtes Wertesystem innerhalb der Gruppe durchzusetzen, und befähigt ihre Angehörigen, im Vollzug der Interaktion die Struktur und die Normen der Gruppe zu internalisieren.“
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hauptteil
- A. Ein kurzer Einblick in die Mythen um lemanjá und Sedna
- B. Theoretische Grundlagen
- 1. Ein kurzer Überblick über die Spieltheorie
- 2. Die symbolische Ethnologie nach Victor Witter Turner
- 3. Der Begriff der Archetypen nach C.G. Jung
- C. Der Vergleich der beiden Meeresgöttinnen
- D. Ein Vergleich der Hauptsymbole beider Meeresgöttinnen
- E. Das ethnologische Spiel
- III. Schluß
- IV. Anhang
- V. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht Gemeinsamkeiten zwischen der afrobrasilianischen Meeresgöttin Iemanjá und der Inuit-Göttin Sedna, trotz unterschiedlicher kultureller und religiöser Hintergründe. Sie nutzt spieltheoretische Ansätze und die Theorien von Victor Turner und C.G. Jung, um einen Vergleich auf Mikro- und Makroebene durchzuführen. Die Arbeit zielt darauf ab, fundamentale Gemeinsamkeiten aufzuzeigen und diese zu erklären.
- Vergleich der Mythen von Iemanjá und Sedna
- Anwendung spieltheoretischer Ansätze auf den Vergleich ritueller Praktiken
- Verwendung der symbolischen Ethnologie nach Turner und der Archetypentheorie Jungs
- Analyse der Hauptsymbole beider Göttinnen
- Entwicklung eines "ethnologischen Spiels" als Methode des Vergleichs
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach fundamentalen Gemeinsamkeiten zwischen Iemanjá und Sedna und skizziert die methodischen Ansätze. Spieltheoretische und ethnologische Perspektiven (Turner, Jung) werden vorgestellt, um einen Vergleich auf Mikro- und Makroebene zu ermöglichen. Die Grenzen des Vergleichs aufgrund unterschiedlicher kultureller Kontexte werden angesprochen und die Vorgehensweise zur Interpretation der Symbole erläutert. Die Arbeit betont die Bedeutung der Interpretation durch die "Spielteilnehmer" selbst, gleichzeitig aber die Möglichkeit einer Interpretation durch Außenstehende mit ethnologischem Hintergrundwissen.
II. Hauptteil: Der Hauptteil bildet den Kern der Arbeit und vergleicht die Mythen und Rituale beider Göttinnen systematisch. Er beginnt mit einem Einblick in die jeweiligen Mythen, bevor er theoretische Grundlagen (Spieltheorie, symbolische Ethnologie, Archetypentheorie) einführt, die als analytisches Gerüst für den Vergleich dienen. Es folgt ein detaillierter Vergleich der Göttinnen anhand verschiedener Aspekte wie geographischer Bedingungen, Interpretation der Mythen, Symbole (Meer, Unterwelt, Fruchtbarkeit), und Tabubrüche. Die Arbeit gipfelt in der Entwicklung eines "ethnologischen Spiels" als Methode, um die Symbole und Rituale beider Göttinnen auf einer vergleichenden Ebene zu analysieren.
Schlüsselwörter
Iemanjá, Sedna, Meeresgöttinnen, Spieltheorie, symbolische Ethnologie, Victor Turner, C.G. Jung, Archetypen, afrobrasilianische Religion, Inuit-Mythologie, Rituale, Symbole, Vergleichende Religionswissenschaft, Kulturvergleich.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Vergleich der Meeresgöttinnen Iemanjá und Sedna
Was ist das Thema der Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit vergleicht die afrobrasilianische Meeresgöttin Iemanjá und die Inuit-Göttin Sedna. Trotz unterschiedlicher kultureller und religiöser Hintergründe untersucht sie Gemeinsamkeiten zwischen beiden Göttinnen auf Mikro- und Makroebene.
Welche Methoden werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit nutzt spieltheoretische Ansätze sowie die Theorien der symbolischen Ethnologie nach Victor Turner und der Archetypentheorie nach C.G. Jung. Ein eigens entwickeltes "ethnologisches Spiel" dient als Methode des Vergleichs der Symbole und Rituale.
Welche theoretischen Grundlagen werden angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Spieltheorie, die symbolische Ethnologie (Victor Turner) und die Archetypentheorie (C.G. Jung). Diese Theorien bilden das analytische Gerüst für den Vergleich der Mythen und Rituale von Iemanjá und Sedna.
Welche Aspekte der Göttinnen werden verglichen?
Der Vergleich umfasst die Mythen, Rituale, geographischen Bedingungen, Interpretation der Mythen, Symbole (Meer, Unterwelt, Fruchtbarkeit) und Tabubrüche der beiden Göttinnen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil, einen Schluss, einen Anhang und ein Literaturverzeichnis. Der Hauptteil vergleicht systematisch die Mythen und Rituale beider Göttinnen und gipfelt in der Entwicklung des "ethnologischen Spiels".
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, fundamentale Gemeinsamkeiten zwischen Iemanjá und Sedna aufzuzeigen und diese zu erklären. Sie will trotz der unterschiedlichen kulturellen Kontexte einen Vergleich ermöglichen und Gemeinsamkeiten aufdecken.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Iemanjá, Sedna, Meeresgöttinnen, Spieltheorie, symbolische Ethnologie, Victor Turner, C.G. Jung, Archetypen, afrobrasilianische Religion, Inuit-Mythologie, Rituale, Symbole, Vergleichende Religionswissenschaft, Kulturvergleich.
Wie wird der Vergleich angesichts unterschiedlicher kultureller Kontexte durchgeführt?
Die Arbeit berücksichtigt die Grenzen des Vergleichs aufgrund der unterschiedlichen kulturellen Kontexte. Sie betont die Bedeutung der Interpretation durch die "Spielteilnehmer" selbst, gleichzeitig aber auch die Möglichkeit einer Interpretation durch Außenstehende mit ethnologischem Hintergrundwissen.
Was ist das "ethnologische Spiel"?
Das "ethnologische Spiel" ist eine von der Autorin entwickelte Methode, um die Symbole und Rituale von Iemanjá und Sedna auf einer vergleichenden Ebene zu analysieren. Nähere Details zur Funktionsweise des Spiels finden sich im Hauptteil der Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Lisa Klotz (Autor:in), 2009, Iemanjá und Sedna. Ansätze eines asymptotischen Vergleichs zweier Meeresgöttinnen aus unterschiedlichen Kulturen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145300