Ziel dieser Studienarbeit ist die Untersuchung von Interferenzen, die negative Übertragung eines Sprachsystems, in der Zweitsprache. Es soll ermittelt werden, ob und inwiefern solche Interferenzen in der Zweitsprache auftreten. Da Französisch meine Erstsprache ist und ich Deutsch als Zweitsprache im Alter von drei bis vier Jahren während der kritischen Phase erlernt habe, werde ich Interferenzen des Französischen ins Deutsche anhand eigener Texte untersuchen. Zunächst werden in dieser Arbeit relevante Definitionen und Hypothesen bezüglich des Erst- und Zweitspracherwerbs erläutert und diskutiert. Dabei werden auch die Grammatik und der Erstspracherwerb des Französischen und Deutschen einzeln betrachtet und verglichen, um spezifische Interferenzen in meinen Texten besser zu erkennen. Diese Befunde dienen anschliessend als Grundlage für die Diskussion, ob sich darin muttersprachspezifische Interferenzen zeigen oder nicht. Der Schwerpunkt liegt dabei v. a. auf der Syntaxbildung. Daraus ergibt sich folgende Fragestellung: Inwiefern beeinflusst die Erstsprache die sukzessive Zweitsprache in der Syntaxbildung?
Das Erlernen einer neuen Sprache ist heute ein alltägliches Phänomen. In der Schweiz lernt jedes dritte Kind zu Hause zuerst eine andere Sprache als die, die in der Schule gesprochen wird. Der Erwerb einer Zweitsprache ist ein komplexer Prozess, der von diversen Faktoren beeinflusst wird. Zusätzlich zum Erwerbskontext und den lernerspezifischen Faktoren wie dem Alter und der Begabung spielt auch die Erstsprache eine Rolle beim Verlauf des Zweitspracherwerbs. Dabei erkennt das Kind strukturelle Ähnlichkeiten zwischen der Erst- und der Zielsprache und integriert diese in sein sprachliches Wissen. Inwiefern die Erstsprache die Zweitsprache beeinflusst, ist ein kontrovers diskutiertes Thema und es gibt keine eindeutige Antwort. Es steht jedoch fest, dass kaum jemand, der sich mit dem Zweitspracherwerb beschäftigt, das Transferphänomen ignorieren kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erstspracherwerb
- Spracherwerbsphase
- Säuglingsalter
- Phase der Einwortäusserungen
- Phase der Zwei- und Mehrwortäusserungen
- Spracherwerbstheorien
- Chomsky und der nativistische Ansatz
- Spracherwerbsphase
- Phasen des deutschen Grammatikerwerbs
- Phase II/III
- Phase IV
- Phase V
- Phasen des französischen Grammatikerwerbs
- Der Zweitspracherwerb
- Grundlegendes zum Zweitspracherwerb
- Theorien des Zweitspracherwerbs
- Die Interlanguagehypothese
- Die Interdependenz- und Schwellenniveauhypothese
- Grammatik der französischen und deutschen Sprache im Vergleich
- Morphologie
- Genus
- Kasus
- Syntax
- Der Aussagesatz
- Der Relativsatz
- Morphologie
- Syntaktische Analyse
- Vermutung
- Analyse
- Text I
- Text II
- Text III, Jugendzeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Interferenzen, also die negative Übertragung des französischen Sprachsystems, im deutschen Zweitspracherwerb der Autorin. Es wird analysiert, ob und wie solche Interferenzen in der Syntaxbildung auftreten. Die Autorin, deren Erstsprache Französisch ist und Deutsch als Zweitsprache in der kritischen Phase erlernt hat, nutzt eigene Texte zur Untersuchung. Die Arbeit beleuchtet Theorien des Erst- und Zweitspracherwerbs und vergleicht die Grammatik beider Sprachen.
- Interferenzen im Zweitspracherwerb
- Einfluss der Erstsprache auf die Syntaxbildung
- Vergleich der Grammatik von Französisch und Deutsch
- Theorien des Erst- und Zweitspracherwerbs
- Analyse von Textbeispielen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des Zweitspracherwerbs ein und hebt die Bedeutung der Erstsprache als Einflussfaktor hervor. Sie stellt die Fragestellung der Arbeit vor: Inwiefern beeinflusst die Erstsprache die sukzessive Zweitsprache in der Syntaxbildung? Die Autorin erläutert ihre Methodik, die auf der Analyse eigener Texte beruht, da sie Französisch als Erstsprache und Deutsch als Zweitsprache in der kritischen Phase erlernt hat. Der Fokus liegt auf der Identifizierung muttersprachlicher Interferenzen in der Syntax.
Erstspracherwerb: Dieses Kapitel beschreibt die Phasen des Spracherwerbs, beginnend im Säuglingsalter mit der Wahrnehmung von Lauten bis hin zur Phase der Zwei- und Mehrwortäusserungen. Es werden verschiedene Spracherwerbstheorien angesprochen, insbesondere der nativistische Ansatz Chomskys. Der Abschnitt beleuchtet den Prozess der Sprachentwicklung, die ersten sprachlichen Äußerungen und die zunehmende Komplexität des Sprachgebrauchs. Dieser Abschnitt liefert einen wichtigen theoretischen Hintergrund für das Verständnis des späteren Zweitspracherwerbs.
Phasen des deutschen Grammatikerwerbs: Dieses Kapitel behandelt die Entwicklung der deutschen Grammatik im Kindesalter. Es werden die Phasen II, III, IV und V des Grammatikerwerbs beschrieben, die unterschiedliche Entwicklungsstadien der Syntax und Morphologie aufzeigen. Die detaillierte Beschreibung dieser Phasen dient als Vergleichsbasis für die Analyse von Interferenzen im Zweitspracherwerb.
Phasen des französischen Grammatikerwerbs: Ähnlich dem vorherigen Kapitel werden hier die Phasen des französischen Grammatikerwerbs dargestellt, um einen detaillierten Vergleich mit dem deutschen Grammatikerwerb zu ermöglichen. Die Darstellung der jeweiligen Entwicklungsstufen im Französischen schafft die Grundlage für die spätere Identifizierung möglicher Interferenzen.
Der Zweitspracherwerb: Dieses Kapitel befasst sich mit den Grundlagen des Zweitspracherwerbs und verschiedenen Theorien dazu, wie der Interlanguagehypothese und der Interdependenz- und Schwellenniveauhypothese. Es analysiert die komplexen Prozesse und Faktoren, die den Erwerb einer Zweitsprache beeinflussen. Das Verständnis dieser Theorien ist essentiell für die Interpretation der Ergebnisse der eigenen Textanalyse.
Grammatik der französischen und deutschen Sprache im Vergleich: Der Vergleich der Grammatik von Französisch und Deutsch konzentriert sich auf Morphologie (Genus und Kasus) und Syntax (Aussagesatz und Relativsatz). Die Gegenüberstellung der sprachlichen Strukturen beider Sprachen identifiziert potentielle Bereiche, in denen Interferenzen auftreten könnten. Dieser Vergleich liefert den analytischen Rahmen für die Untersuchung der eigenen Texte.
Syntaktische Analyse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Analyse der eigenen Texte mit dem Fokus auf syntaktische Strukturen. Es wird eine Vermutung über mögliche Interferenzen aufgestellt und diese anhand der Analyse der Texte überprüft. Die detaillierte Analyse von Textbeispielen dient als empirische Basis für die Schlussfolgerungen der Arbeit.
Schlüsselwörter
Zweitspracherwerb, Erstspracheninterferenz, Syntaxbildung, Französisch, Deutsch, Grammatikvergleich, Morphologie, Syntax, Interlanguagehypothese, kritische Phase, Spracherwerbstheorien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Analyse von Interferenzen im deutschen Zweitspracherwerb
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Interferenzen der französischen Erstsprache im deutschen Zweitspracherwerb der Autorin. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse syntaktischer Strukturen und der Frage, wie die Erstsprache die Syntaxbildung in der Zweitsprache beeinflusst.
Welche Methodik wird verwendet?
Die Autorin verwendet eine qualitative Methode, indem sie ihre eigenen Texte, die sie als französischsprachige Person mit Deutsch als Zweitsprache verfasst hat, analysiert. Dies ermöglicht eine direkte Untersuchung der eigenen Sprachproduktion und der auftretenden Interferenzen.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Erstspracherwerb (inkl. Spracherwerbstheorien wie Chomsky's Nativismus), Phasen des deutschen und französischen Grammatikerwerbs, Theorien des Zweitspracherwerbs (Interlanguagehypothese, Interdependenz- und Schwellenniveauhypothese), ein Vergleich der Grammatik von Französisch und Deutsch (Morphologie und Syntax), und eine syntaktische Analyse eigener Textbeispiele der Autorin.
Welche Aspekte der Grammatik werden verglichen?
Der Grammatikvergleich konzentriert sich auf die Morphologie (Genus und Kasus) und die Syntax (Aussagesatz und Relativsatz) des Französischen und Deutschen. Dieser Vergleich dient als Grundlage zur Identifizierung potentieller Interferenzen.
Welche Phasen des Grammatikerwerbs werden beschrieben?
Die Arbeit beschreibt die Phasen des deutschen Grammatikerwerbs (Phase II-V) und die entsprechenden Phasen des französischen Grammatikerwerbs. Dieser Vergleich ermöglicht es, die Entwicklung der Grammatik in beiden Sprachen zu analysieren und so Interferenzen besser zu verstehen.
Welche Theorien des Zweitspracherwerbs werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert die Interlanguagehypothese und die Interdependenz- und Schwellenniveauhypothese, um die Prozesse und Faktoren im Zweitspracherwerb zu erklären und die Ergebnisse der Textanalyse zu interpretieren.
Wie ist der Aufbau des Dokuments?
Das Dokument ist wie folgt aufgebaut: Einleitung, Erstspracherwerb, Phasen des deutschen und französischen Grammatikerwerbs, Zweitspracherwerb, Grammatikvergleich (Französisch/Deutsch), Syntaktische Analyse eigener Texte und Fazit. Es enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das Dokument?
Schlüsselwörter sind: Zweitspracherwerb, Erstspracheninterferenz, Syntaxbildung, Französisch, Deutsch, Grammatikvergleich, Morphologie, Syntax, Interlanguagehypothese, kritische Phase, Spracherwerbstheorien.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument ist für akademische Zwecke bestimmt und richtet sich an Personen, die sich für Zweitspracherwerb, insbesondere für Interferenzen im Deutschen als Zweitsprache bei französischsprachigen Lerner*innen, interessieren. Es ist insbesondere für die Analyse von sprachlichen Themen gedacht.
Wo finde ich die Ergebnisse der syntaktischen Analyse?
Die Ergebnisse der syntaktischen Analyse befinden sich im Kapitel "Syntaktische Analyse", wo die Autorin ihre eigenen Texte detailliert untersucht und mögliche Interferenzen aufzeigt.
- Citar trabajo
- Olivia Moeri (Autor), 2023, Interferenzen im deutschen Zweitspracherwerb, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1452851