In Deutschland würde wohl kaum jemand anzweifeln, dass deutsch und Komödie kein Widerspruch ist, zumindest nicht, was Kino betrifft. Für US-Amerikaner scheint diese Verbindung allerdings nicht vorhanden zu sein. So fügt die Redaktion einer Online-Datenbank für Komödien in der Ankündigung des Films Alles auf Zucker! als witzige, ungewöhnliche deutsche Komödie, hinzu: „No, that is not an oxymoron“ (THESERIOUS-COMEDYSITE.COM). Inwieweit dieser Film in seiner englisch untertitelten Fassung Go for Zucker dieses Image korrigieren könnte, ist Ausgangsfrage dieser Arbeit. Damit die Rezeption diesbezüglich erfolgreich verläuft, müssen folgende Fragen beantwortet werden: Erstens muss geklärt werden, ob die Untertitel den Handlungsbezug zur deutschen Herkunftskultur präsent halten können und zweitens ist zu untersuchen, ob der spezifische Humor des Films, der durch die Konfrontation der orthodox jüdischen mit einer sehr weltlichen Umgebung entsteht (vgl. BÜHLER 2004: 9), auch durch die Übersetzung transportiert werden kann.
Hierzu wird im ersten Kapitel zunächst gefragt, was Produzenten überhaupt dazu be-wegt, sich entweder für die Untertitelung oder für die Synchronisation von Filmen zu entscheiden, die ins Ausland verkauft werden sollen. Anschließend wird die diesbezügliche Entscheidung für Go for Zucker nachvollzogen. Daraufhin werden im zweiten Kapitel die verschiedenen Ebenen sprachlicher Äußerungen vorgestellt und jeweils hinsicht-lich ihrer Veränderung im Untertitel erläutert. Dies geschieht mit Hilfe von konkreten Beispielen aus dem Film. Im Sinne der Fragestellung liegt der Fokus hierbei auf Themen, die die Übersetzung von Kulturbezügen und Humor betreffen, wie die Frage nach kulturspezifischen Begriffen oder die Übertragung von Akzent und Dialekt. Im Fazit werden auf Grundlage der Arbeitsergebnisse die Presse- und Publikumsreaktionen auf Go for Zucker nachvollzogen. Außerdem soll geprüft werden, inwieweit diese Erkenntnisse für die Fremdsprachendidaktik bedeutsam sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Vorbemerkungen und Filmauswahl
- 2 Entscheidung für Untertitel
- 2.1 Diskussion: Synchronisierung versus Untertitel
- 2.2 Beispiel: Alles auf Zucker!
- 3 Kommunikationssituationen im Untertitel: allgemein und am Beispiel
- 3.1 Verbale Ebene
- 3.1.1 Kürzungen und Schriftlichkeit
- 3.1.2 Kulturelle Bezüge
- 3.1.3 Wortwitz im Untertitel
- 3.2 Paraverbale Ebene
- 3.2.1 Problematik im Untertitel
- 3.2.2 Dialekt und Akzent als paraverbaler Kulturverweis
- 3.3 Nonverbale Ebene
- 3.4 Extraverbale Ebene
- 3.5 Humor als Zusammenspiel von Ebenen
- 4 Fazit
- 4.1 Filmkritik als Spiegel der Untersuchungsergebnisse
- 4.2 Perspektiven für die Sprachdidaktik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Herausforderungen bei der Untertitelung des deutschen Films "Alles auf Zucker!" in seiner englischen Version "Go for Zucker". Das Hauptziel ist es, zu analysieren, inwieweit die Untertitel den kulturellen Kontext und den spezifischen Humor des Films, der aus der Konfrontation unterschiedlicher Milieus entsteht, für ein englischsprachiges Publikum vermitteln können. Dies beinhaltet die Untersuchung der Effektivität der Übersetzung in Bezug auf kulturelle Bezüge und humoristische Elemente.
- Die Wahl zwischen Synchronisation und Untertitelung im Kontext der Filmübersetzung
- Die Darstellung verschiedener Kommunikationsebenen (verbal, paraverbal, nonverbal, extraverbal) im Untertitel
- Die Übersetzbarkeit von kulturspezifischen Begriffen und humoristischen Elementen
- Die Auswirkungen von Kürzungen und der Schriftlichkeit auf die Rezeption
- Die Bedeutung der Untersuchungsergebnisse für die Fremdsprachendidaktik
Zusammenfassung der Kapitel
1 Vorbemerkungen und Filmauswahl: Die Einleitung stellt die Ausgangshypothese auf, dass die englisch untertitelte Version von "Alles auf Zucker!", "Go for Zucker", das Image deutscher Komödien im Ausland beeinflussen könnte. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die Untertitel den Bezug zur deutschen Kultur und den spezifischen Humor des Films effektiv vermitteln. Die Arbeit untersucht, ob die Untertitel den Handlungsbezug zur deutschen Herkunftskultur bewahren und ob der spezifische Humor des Films, der aus der Konfrontation der orthodox jüdischen mit einer sehr weltlichen Umgebung entsteht, übersetzt werden kann. Dies wird durch die Analyse der Übersetzungsentscheidungen und deren Auswirkungen auf die Rezeption des Films untersucht.
2 Entscheidung für Untertitel: Dieses Kapitel vergleicht die zwei Hauptmethoden der Filmübersetzung: Synchronisation und Untertitelung. Es diskutiert die Vor- und Nachteile beider Verfahren, wobei die kulturellen Präferenzen und ökonomischen Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Es wird gezeigt, dass die Entscheidung oft von landesspezifischen Gewohnheiten abhängt, aber auch Faktoren wie die Alphabetisierungsrate und die Kosten eine entscheidende Rolle spielen. Das Kapitel analysiert am Beispiel von "Go for Zucker", warum sich die Produzenten für Untertitel statt Synchronisation entschieden haben, wobei der ökonomische Aspekt im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Filmübersetzung, Untertitelung, Synchronisation, Kulturübertragung, Humor, "Alles auf Zucker!", "Go for Zucker", Komödie, Sprachdidaktik, kulturelle Bezüge, Übersetzungsprobleme.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Alles auf Zucker!": Eine Analyse der englischen Untertitelung ("Go for Zucker")
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Herausforderungen bei der Untertitelung des deutschen Films "Alles auf Zucker!" in seiner englischen Fassung "Go for Zucker". Im Fokus steht die Untersuchung, wie effektiv die Untertitel den kulturellen Kontext und den spezifischen Humor des Films für ein englischsprachiges Publikum vermitteln.
Welche Methoden der Filmübersetzung werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht die beiden Hauptmethoden der Filmübersetzung: Synchronisation und Untertitelung. Es werden die Vor- und Nachteile beider Verfahren im Hinblick auf kulturelle Präferenzen, ökonomische Faktoren und landesspezifische Gewohnheiten diskutiert.
Warum wurde für "Go for Zucker" die Untertitelung und nicht die Synchronisation gewählt?
Das Kapitel "Entscheidung für Untertitel" beleuchtet die Gründe für die Wahl der Untertitelung bei "Go for Zucker". Ein entscheidender Faktor ist der ökonomische Aspekt.
Welche Kommunikationsebenen werden in der Analyse berücksichtigt?
Die Analyse berücksichtigt verschiedene Kommunikationsebenen: die verbale Ebene (einschließlich Kürzungen, kultureller Bezüge und Wortwitz), die paraverbale Ebene (Dialekt, Akzent), die nonverbale und extraverbale Ebene. Der Humor wird als Zusammenspiel dieser Ebenen betrachtet.
Welche kulturellen Aspekte spielen eine Rolle in der Analyse?
Die Arbeit untersucht, inwieweit die Untertitel kulturelle Bezüge und kulturspezifische Bezüge, insbesondere den Humor, der aus der Konfrontation unterschiedlicher Milieus (orthodox jüdisch und weltlich) entsteht, für ein englischsprachiges Publikum vermitteln können.
Welche Probleme der Übersetzung werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Übersetzungsprobleme im Zusammenhang mit der Übersetzbarkeit von kulturspezifischen Begriffen und humoristischen Elementen sowie die Auswirkungen von Kürzungen und der Schriftlichkeit auf die Rezeption.
Welche Bedeutung haben die Ergebnisse für die Sprachdidaktik?
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Untersuchungsergebnisse für die Fremdsprachendidaktik und gibt Perspektiven für den Unterricht auf.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Vorbemerkungen und Filmauswahl, Entscheidung für Untertitel (inkl. Diskussion Synchronisation vs. Untertitel und Beispiel "Alles auf Zucker!"), Kommunikationssituationen im Untertitel (inkl. verbaler, paraverbaler, nonverbaler und extraverbaler Ebene), und Fazit (inkl. Filmkritik und Perspektiven für die Sprachdidaktik).
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Filmübersetzung, Untertitelung, Synchronisation, Kulturübertragung, Humor, "Alles auf Zucker!", "Go for Zucker", Komödie, Sprachdidaktik, kulturelle Bezüge, Übersetzungsprobleme.
Welche Hypothese wird in der Arbeit aufgestellt?
Die Ausgangshypothese lautet, dass die englisch untertitelte Version von "Alles auf Zucker!", "Go for Zucker", das Image deutscher Komödien im Ausland beeinflussen könnte. Es wird untersucht, ob die Untertitel den Bezug zur deutschen Kultur und den spezifischen Humor des Films effektiv vermitteln.
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- Felix Block (Author), 2009, Untertitel im Film, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145278