Im Fokus der Untersuchung wird der Vergleich der Schlussszene in der Inszenierung von Thalheimer mit der in Lessings Drama stehen. Dabei soll konkret der Fragen nachgegangen werden, welche Deutung Thalheimer vornimmt und warum er Emilia nicht sterben lässt.
Um diese Frage zu beantworten, wird sich der Inszenierung zunächst methodisch genähert, indem der Fragenkatalog von Patrice Pavic herangezogen wird. Nach diesem Schema wird folglich eine Analyse des Schlusses der Inszenierung erfolgen. Hierbei werden regelmäßig Rückbezüge zum Drama getätigt, um einen Vergleich der einzelnen Komponenten vornehmen zu können.
Darauf aufbauend wird eine Gesamtdeutung der Inszenierung vorgenommen, zu welcher ausgewählte Forschungspositionen zu Emilia Galotti vergleichend hinzugezogen werden. Durch den begrenzten Rahmen dieser Arbeit wird sich der Vergleich auf die politische, religiöse und psychologische Deutung beschränken.
Abschließend werden die wichtigsten Ergebnisse in einem Fazit dargestellt und exemplarische Anknüpfungspunkte für den Literaturunterricht aufgezeigt.
Emilia Galotti kann als einer der wichtigsten deutschen Klassiker betrachtet werden und wird daher seit vielen Jahren im Literaturunterricht behandelt. Lessings bürgerliches Trauerspiel bietet eine Bandbreite an Diskussionspotenzial. Besonders die Frage nach Emilias Tod wirft viele weitere Fragen auf und wird in der Forschung mithilfe verschiedener Ansätze gedeutet. Durch diese Komplexität kann der Zugang für Schüler*innen erschwert werden.
Besonders Emilias Tod ist für viele nicht leicht nachzuvollziehen. Schon zu Entstehungszeiten waren viele Rezipienten irritiert vom Schluss des Dramas.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse des Schlusses der Inszenierung von Thalheimer
- Inszenierungsanalyse
- Bühnenbild und Requisiten
- Die Rollen und ihre Spielweise
- Musik
- Kameraführung
- Der Text
- Die Thalheimer Inszenierung im Spiegel von Emilia Galotti-Rezeptionen
- Fachwissenschaftliche Deutungsansätze zum Tod Emilias
- Politische Deutung
- Religiöse Deutung
- Psychologische Deutung
- Thalheimers Deutung der Emilia Galotti
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Schluss der Inszenierung von Michael Thalheimers "Emilia Galotti" und untersucht, welche Deutung Thalheimer vornimmt und warum er Emilia nicht sterben lässt. Die Arbeit setzt sich mit der Inszenierung von Thalheimer auseinander und bezieht sich auf die Forschung zu "Emilia Galotti" sowie auf das moderne Theater.
- Die Interpretation des Schlusses der Inszenierung im Vergleich zum Drama
- Die Analyse der Inszenierung anhand des Fragebogens von Patrice Pavis
- Die Deutung von Thalheimers Inszenierung im Spiegel der "Emilia Galotti"-Rezeptionen
- Die Rolle des modernen Theaters in der Interpretation der Inszenierung
- Die didaktischen Möglichkeiten der Inszenierung im Literaturunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Relevanz der Inszenierung von Thalheimer für den Literaturunterricht. Sie stellt den Forschungsstand zu "Emilia Galotti" und zu Thalheimers Inszenierung dar.
Das zweite Kapitel analysiert den Schluss der Inszenierung anhand des Fragebogens von Patrice Pavis. Dabei werden die einzelnen Aspekte der Inszenierung wie Bühnenbild, Requisiten, Spielweise, Musik und Kameraführung betrachtet. Der Vergleich zum Originaltext von Lessing wird dabei als Vergleichsmaßstab herangezogen.
Im dritten Kapitel wird die Deutung von Thalheimers Inszenierung im Spiegel der "Emilia Galotti"-Rezeptionen analysiert. Dabei werden die politischen, religiösen und psychologischen Deutungsansätze zum Tod Emilias betrachtet und mit Thalheimers Inszenierung verglichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen "Emilia Galotti", "Michael Thalheimer", "Inszenierungsanalyse", "Moderne Theater", "Didaktik", "Literaturunterricht", "Interpretation", "Deutungsansätze", "Schlussszene" und "Tod Emilias".
- Citar trabajo
- Katharina Clasen (Autor), 2022, Kommunikations- und Beziehungsdefizite als zentrales Motiv der Emilia Galotti-Inszenierung von Thalheimer, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1452633