„Das Fernsehen hat eine Macht, die größer ist, als es je in der Geschichte eine Macht gegeben hat, wenn sie verwendet wird.“ Auffällig bei dieser These von Popper ist der Zusammenhang der Worte Fernsehen, Macht und dem Verb verwenden. Diese soll in dieser Hausarbeit am Beispiel des Fernsehens in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) untersucht werden und dabei die Mechanismen und Möglichkeiten aufzeigt werden, die das Medium Fernsehen ermöglicht. Dabei soll außerdem ein Augenmerk auf die Einbindung und Rolle des Fernsehens im Alltag der DDR und der von der SED vorgegebenen Aufgabe bei der Staatssicherung und Führung der Republik gelegt werden. Um diese Entwicklungen darzustellen, ist es notwendig, die gesamte Entwicklung vom Beginn bis zum Ende der DDR und die des staatlichen Fernsehens chronologisch zu betrachten. Den Zusammenhang zwischen DDR und Fernsehen kann man deshalb nur als Verzahnung von Mediengeschichte und Herrschaftsgeschichte rekonstruieren. Das komplexe Gebilde DDR muss hierbei in seiner ideologischen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verflochtenheit betrachtet werden, da eine innere Abgrenzung einzelner Forschungsgebiete über die DDR schwierig, wenn nicht sogar unmöglich ist und Handlungsbereiche nicht isoliert betrachtet und verstanden werden können. Eine unabhängige Forschung war erst mit dem Fall der Mauer 1989 und den dadurch erleichterten Zugängen zu Ost-Archiven gewährleistet und nicht mehr durch politische Einflüsse geprägt. Die vor dieser Zeit entstandenen Werke können allendhalber als Zeitzeugnisse gewertet und verwendet werden. Aus heutigem Forschungsstand kann auf eine Vielzahl von Monographien, Aufsätzen, Zeitzeugenberichten und Archivunterlagen zurückgegriffen werden, die einen detaillierten Einblick in Mechanismen und Abläufe geben.
Bei der Untersuchung der These am Beispiel des DDR-Fernsehen stellen sich zusätzlich zwei Fragen. Ist das Fernsehen der DDR ein Massenmedium mit einem starken Einfluss auf die Bevölkerung gewesen und in wie weit wurde es von der SED als Machtmittel indoktriniert und benutzt, um die Interessen des Staates durchzusetzen und die Bürger zu beeinflussen? Diese Fragen gilt es mit der chronologischen Darstellung in dieser Arbeit zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entwicklung des Fernsehens in der DDR
- Von den Anfängen bis zur ersten Sendung
- Die Gründungs- und Testphase des Fernsehens in der DDR: Das Fernsehzentrum in Berlin Adlershof (1952-1955): Ein neues Medium entsteht
- Der Deutsche Fernsehfunk (DFF) (1956 – 1971)
- Der Weg vom Versuchsprogramm zum Massenmedium (1956 – 1960)
- Der Aufbau des Sozialismus mit Hilfe des Fernsehens als etabliertes Massenmedium (1961 - 1970)
- Das Fernsehen der DDR (1971 - 1989)
- Das Ende der Langeweile!? Das 2. Programm sucht neue Wege (1971 – 1979)
- Stagnation und Anpassungsversuche an internationale Standards (1980 - 1989)
- Wendezeit und Übernahme (1989 - 1991)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Macht des Fernsehens in der DDR und seine Rolle in der Staatssicherung und -führung. Sie analysiert die Mechanismen und Möglichkeiten des Mediums und dessen Einbindung in den DDR-Alltag. Die chronologische Betrachtung der Entwicklung vom Beginn bis zum Ende der DDR soll den Zusammenhang zwischen Mediengeschichte und Herrschaftsgeschichte aufzeigen.
- Die Entwicklung des Fernsehens in der DDR von den Anfängen bis zur Wende.
- Die Rolle des Fernsehens als Propagandainstrument der SED.
- Der Einfluss des Fernsehens auf die Bevölkerung der DDR.
- Die technischen und organisatorischen Herausforderungen beim Aufbau des DDR-Fernsehens.
- Der Vergleich zwischen dem DDR-Fernsehen und dem westdeutschen Fernsehen.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die These von Karl Popper über die Macht des Fernsehens vor und formuliert die Forschungsfragen der Arbeit. Es wird die Notwendigkeit einer chronologischen Betrachtung der Fernsehentwicklung in der DDR betont, um den Zusammenhang zwischen Mediengeschichte und Herrschaftsgeschichte aufzuzeigen. Die Arbeit will untersuchen, inwieweit das DDR-Fernsehen als Massenmedium die Bevölkerung beeinflusste und als Machtmittel der SED diente.
Die Entwicklung des Fernsehens in der DDR: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte des Fernsehens in der DDR, beginnend mit den Anfängen nach 1949 bis hin zur Wende 1989. Es beschreibt die frühen Planungen, den Aufbau des Fernsehzentrums in Adlershof, die Gründung des DFF und die Entwicklung des Programms über die Jahrzehnte. Der Fokus liegt auf der staatlichen Kontrolle und der Nutzung des Fernsehens als Propagandainstrument. Es werden die unterschiedlichen Phasen der Entwicklung, gekennzeichnet durch verschiedene Programmstrategien und Herausforderungen, analysiert. Die zunehmende Bedeutung des Fernsehens als Massenmedium im Kontext des sozialistischen Aufbaus wird ausführlich behandelt.
Schlüsselwörter
DDR-Fernsehen, Massenmedium, Propaganda, SED, Staatssicherung, Mediengeschichte, Herrschaftsgeschichte, Politisierung, Sozialismus, Macht, Einfluss, Entwicklung, Technik, Programmgestaltung.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: "Die Entwicklung des Fernsehens in der DDR"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Fernsehens in der DDR von seinen Anfängen bis zum Ende der DDR im Jahr 1989. Der Fokus liegt auf der Rolle des Fernsehens als Propagandainstrument der SED und dessen Einfluss auf die Bevölkerung. Die Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen Mediengeschichte und Herrschaftsgeschichte.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Hauptkapitel zur Entwicklung des Fernsehens in der DDR (unterteilt in verschiedene Phasen), und ein Fazit. Das Hauptkapitel beschreibt detailliert die verschiedenen Etappen der Fernsehgeschichte in der DDR, von den ersten Sendungen bis zur Übernahme nach der Wende.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des Fernsehens in der DDR, der Rolle des Fernsehens als Propagandainstrument der SED, dem Einfluss des Fernsehens auf die Bevölkerung, den technischen und organisatorischen Herausforderungen beim Aufbau des DDR-Fernsehens und einem Vergleich mit dem westdeutschen Fernsehen.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine chronologische Betrachtung der Fernsehentwicklung in der DDR, um den Zusammenhang zwischen Mediengeschichte und Herrschaftsgeschichte aufzuzeigen. Es wird analysiert, inwieweit das DDR-Fernsehen als Massenmedium die Bevölkerung beeinflusste und als Machtmittel der SED diente.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter umfassen DDR-Fernsehen, Massenmedium, Propaganda, SED, Staatssicherung, Mediengeschichte, Herrschaftsgeschichte, Politisierung, Sozialismus, Macht, Einfluss, Entwicklung, Technik und Programmgestaltung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Diese Struktur ermöglicht einen schnellen Überblick über den Inhalt und die Forschungsfragen der Arbeit.
Welche These wird in der Einleitung aufgestellt?
Die Einleitung stellt die These (implizit oder explizit, basierend auf Karl Popper) vor, dass das Fernsehen eine erhebliche Macht ausübt und im Kontext der DDR eine zentrale Rolle in der Staatssicherung und -führung spielte. Die Forschungsfrage konzentriert sich darauf, diese These anhand der historischen Entwicklung des DDR-Fernsehens zu belegen.
Welche Quellen wurden wahrscheinlich verwendet?
Die genaue Quellenangabe fehlt im vorliegenden Auszug. Es ist aber anzunehmen, dass die Arbeit auf archivalischen Materialien, Zeitungsartikeln, Programmheften des DDR-Fernsehens, sowie Fachliteratur zur Mediengeschichte und DDR-Geschichte zurückgreift.
- Quote paper
- Stephan Lembke (Author), 2010, Das Fernsehen in der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145255