Bislang besteht weder national noch international eine einheitliche Vorgehensweise für die Durchführung und Interpretation der Ausdauerleistungsdiagnostik im Tennissport. Als Testverfahren in der Praxis werden zumeist stufenförmig ansteigende, lineare Testverfahren angewandt. Hierbei variieren jedoch die Umgebungsbedingungen des jeweiligen Laborversuchs oder Feldtests, die Eingangsstufe und die Stufenhöhe (0,4 m/s bis 0,56 m/s, entsprechend 2 km/h), die Stufendauer (2 bis 10 min) sowie die primär berücksichtigten, submaximalen (z.B. Leistung in Beziehung zur Blutlaktatkonzentration) und maximalen Leistungsparameter (z.B. Leistung in Sauerstoffaufnahme VO2 max). Grundsätzlich stellt sich hier die Frage, inwieweit ein eindimensionaler, linear durchgeführter Lauftest mit ausreichender Validität dem spezifischen Anforderungs-profil des Tennissports gerecht werden kann. In einer Pilotstudio konnten bereits erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Schlagökonomie festgestellt werden (Voß, 2006). Auch bei einem linearen, stufenförmigen, nicht tennisspezifischen Ausdauertest bleiben wesentliche Einflussgrößen wie Körpermasse und Körperlänge, Koordination der tennisspezifischen Beinarbeit und die Ausdauerleistung der tennisspezifischen Arbeitsmuskulatur weitgehend unberücksichtigt. Aufgrund dessen ist es nicht verwun-derlich, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten bereits Versuche unternommen worden sind, dieser Problematik durch die Entwicklung eines tennisspezifischen und Ballwurfmaschinen gestützten Ausdauertests gerecht zu werden (Weber, 1987). Diese Ausdauertests fanden jedoch aufgrund der fehlenden Vergleichbarkeit der publizierten Belastungsprotokolle, der unzureichenden Testökonomie sowie der Vielzahl an unkontrollierbaren Freiheitsgraden (z.B. Schlaghärte und Fortbewegungsart) bis heute keine flächendeckende Anwendung in der Praxis. Die hier nur anfänglich skizzierte Forschungslage zeigt an, dass es bisher im Tennissport keinen mit einem linearen Testverfahren vergleichbaren, in der Praxis bewährten Ausdauertest für Tennisspieler gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literaturbesprechung
- Begriffsbestimmung Ausdauer
- Ausdauerleistungsdiagnostik
- Aerobe Ausdauerleistungsdiagnostik
- Anaerobe Ausdauerleistungsdiagnostik
- Tennisspezifische Ausdauerleistungsdiagnostik
- Testgütekriterien
- Methodik
- Voruntersuchungen
- Entwicklung eines vorläufigen Testprofils
- Tendenz der Test-Retest Reliabilität
- Testung mit Randomisierten Zwischenansagen
- Hauptuntersuchung
- Untersuchungsgut
- Untersuchungsgang
- Untersuchungsverfahren und Apparaturbesprechung
- Software zur Programmierung der Audio -CD
- Spirometer
- Laktatmessung
- Herzfrequenzmessung
- RPE-Skala
- Level und Schlaganzahl
- Kriterien der Ausbelastung beim Hit & Turn Test (Testabbruchkriterien)
- Schlagvorrichtung
- Befragungsinstrument
- Statistik
- Arithmetisches Mittel X
- Standardabweichung S
- Voruntersuchungen
- Ergebnisse
- Ergebnisse der Voruntersuchungen
- Voruntersuchungen zur Entwicklung des Tests
- Ergebnisse der Tendenz der Test-Retest Reliabilität
- Ergebnisse der Testung mit randomisierten Zwischenansagen
- Ergebnisse der Hauptuntersuchungen
- Aktive Probanden (Herren)
- U-14 Probanden (Junioren)
- Befragungsinstrument
- Ergebnisse der Voruntersuchungen
- Diskussion
- Praktikabilität des Tests
- Testergebnisse im Vergleich
- Hauptuntersuchung
- Tendenz der Test Retest Reiabilität
- Testung mit Randomisierten Zwischenansagen
- Schlussfolgerungen für die Praxis
- Methodenkritik
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit zielt darauf ab, einen neuen, tennisspezifischen Ausdauertest zu entwickeln und zu validieren, der die Schwächen bestehender Tests in der Praxis adressiert. Der Test soll die spezifischen Anforderungen des Tennissports, wie die Beinarbeit, die Laufstrecken und die komplexe Schlagtechnik, besser berücksichtigen.
- Entwicklung und Validierung eines tennisspezifischen Ausdauertests
- Bewertung der Praktikabilität und Reliabilität des Tests
- Vergleich der Testergebnisse mit bestehenden Ausdauertests
- Analyse der spezifischen Anforderungen des Tennissports in Bezug auf Ausdauer
- Bewertung der Eignung des entwickelten Tests für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der bestehenden Ausdauerdiagnostik im Tennissport dar und erläutert die Notwendigkeit eines tennisspezifischen Tests. Kapitel 2 befasst sich mit der Literaturrecherche zu den Begriffen "Ausdauer" und "Ausdauerleistungsdiagnostik" sowie zu den Testgütekriterien. Kapitel 3 beschreibt die Methodik der Studie, einschließlich der Voruntersuchungen und der Hauptuntersuchung, sowie die eingesetzten Untersuchungsverfahren. Die Ergebnisse der Voruntersuchungen und der Hauptuntersuchungen werden in Kapitel 4 präsentiert, wobei die Ergebnisse für verschiedene Probandengruppen separat betrachtet werden. Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse hinsichtlich der Praktikabilität und Reliabilität des Tests sowie im Vergleich zu anderen Tests. Die Schlussfolgerungen für die Praxis werden in Kapitel 6 präsentiert, während Kapitel 7 eine Methodenkritik des Tests bietet. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse.
Schlüsselwörter
Tennisspezifische Ausdauer, Ausdauerleistungsdiagnostik, Testentwicklung, Validierung, Praktikabilität, Reliabilität, Aktive Probanden, Junioren, Schlagökonomie, Beinarbeit, Test-Retest Reliabilität, Audio-CD, Spirometer, Laktatmessung, Herzfrequenzmessung, RPE-Skala, Level und Schlaganzahl.
- Quote paper
- Steffen Gieraths (Author), 2007, Entwicklung und Validierung eines akustisch gestützten tennisspezifischen Ausdauertests, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145131