1. Einleitung
Die Hausarbeit des Seminars „Unterrichtsplanung und Unterrichtsdurchführung“ im Fach Erziehungswissenschaften stellt einen Unterrichtsentwurf zur Thematik „Filmanalyse am Beispiel des Film Kick it like Beckham“ aus Sicht des bildungstheoretischen Ansatzes von Wolfgang Klafki dar. Während des Seminars wurde bereits ein Unterrichtsentwurf zur gleichen Thematik auf der Basis des handlungs- und entwicklungsorientierten Ansatzes von Tulodziecki und Herzig entworfen und umgesetzt. Dieser soll nun in der folgenden Hausarbeit auf den Ansatz von Klafki übertragen werden. Abschließend erfolgt ein Vergleich der beiden Ansätze.
Diese Arbeit beginnt mit einer kurzen Darstellung des bildungstheoretischen Ansatzes des Didaktikers Wolfgang Klafki, der sich die Erläuterung der didaktischen Analyse und der methodischen Planung, die die wesentlichen Bestandteile einer Unterrichtsplanung nach Klafkis bildungstheoretischem Ansatz darstellen, anschließt. Danach folgt die Applikation der didaktischen Analyse auf den bereits durchgeführten Unterrichtsentwurf zur Thematik „Filmanalyse am Beispiel des Films Kick it like Beckham“. Hierbei wird auf die exemplarische, die Gegenwarts- und die Zukunftsbedeutung der Thematik für die Lernenden sowie die Struktur des Inhalts und seine Zugänglichkeit und Begrifflichkeit eingegangen. In einem zweiten Schritt wird die methodische Planung für die Unterrichtsstunde vorgestellt. Diese setzt sich aus den verschiedenen Abschnitten, Phasen oder Stufen des Unterrichts, der Wahl der Unterrichts-, Arbeits-, Spiel-, Übungs- und Wiederholungsformen, dem Einsatz von Hilfsmitteln (Lehr- und Arbeitsmittel) sowie der Sicherung der organisatorischen Voraussetzungen zusammen. Abschließend folgt ein kurzes Resümee, indem anhand von einigen ausgewählten Punkten der handlungs- und entwicklungsorientierte Ansatz mit dem von Klafki begründeten Ansatz, auf der Grundlage der Unterrichtsstunde zur Thematik Filmanalyse, verglichen wird.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der bildungstheoretische Ansatz nach Wolfgang Klafki
2.1 Die didaktische Analyse
2.2 Die methodische Planung
3. Die Applikation der didaktischen Analyse auf den Unterrichtsentwurf „Filmanalyse am Beispiel des Films Kick it like Beckham“
3.1 Die exemplarische Bedeutung der Thematik
3.2 Die Gegenwartsbedeutung der Thematik für die Lernenden
3.3 Die Zukunftsbedeutung der Thematik für die Lernenden
3.4 Die Struktur des Inhalts
3.5 Die Zugänglichkeit und Begrifflichkeit der Struktur des Inhalts
4. Die methodische Planung der Unterrichtsstunde zum Thema „Filmanalyse am Beispiel des Films Kick it like Beckham“
4.1 Die Gliederung des Unterrichts in einzelne Abschnitte, Phasen oder Stufen
4.2 Die Wahl der Unterrichts-, Arbeits-, Spiel-, Übungs- und Wiederholungsformen
4.3 Der Einsatz von Hilfsmitteln (Lehr- und Arbeitsmittel)
4.4 Die Sicherung der organisatorischen Voraussetzungen
des Unterrichts
5. Schlussbetrachtung und Vergleich des handlungs- und entwicklungsorientierten Ansatzes mit dem bildungstheoretischen Ansatz von Klafki
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Hausarbeit des Seminars „Unterrichtsplanung und Unterrichtsdurchführung“ im Fach Erziehungswissenschaften stellt einen Unterrichtsentwurf zur Thematik „Filmanalyse am Beispiel des Film Kick it like Beckham“ aus Sicht des bildungstheoretischen Ansatzes von Wolfgang Klafki dar. Während des Seminars wurde bereits ein Unterrichtsentwurf zur gleichen Thematik auf der Basis des handlungs- und entwicklungsorientierten Ansatzes von Tulodziecki und Herzig entworfen und umgesetzt. Dieser soll nun in der folgenden Hausarbeit auf den Ansatz von Klafki übertragen werden. Abschließend erfolgt ein Vergleich der beiden Ansätze.
Diese Arbeit beginnt mit einer kurzen Darstellung des bildungstheoretischen Ansatzes des Didaktikers Wolfgang Klafki, der sich die Erläuterung der didaktischen Analyse und der methodischen Planung, die die wesentlichen Bestandteile einer Unterrichtsplanung nach Klafkis bildungstheoretischem Ansatz darstellen, anschließt. Danach folgt die Applikation der didaktischen Analyse auf den bereits durchgeführten Unterrichtsentwurf zur Thematik „Filmanalyse am Beispiel des Films Kick it like Beckham“. Hierbei wird auf die exemplarische, die Gegenwarts- und die Zukunftsbedeutung der Thematik für die Lernenden sowie die Struktur des Inhalts und seine Zugänglichkeit und Begrifflichkeit eingegangen. In einem zweiten Schritt wird die methodische Planung für die Unterrichtsstunde vorgestellt. Diese setzt sich aus den verschiedenen Abschnitten, Phasen oder Stufen des Unterrichts, der Wahl der Unterrichts-, Arbeits-, Spiel-, Übungs- und Wiederholungsformen, dem Einsatz von Hilfsmitteln (Lehr- und Arbeitsmittel) sowie der Sicherung der organisatorischen Voraussetzungen zusammen. Abschließend folgt ein kurzes Resümee, indem anhand von einigen ausgewählten Punkten der handlungs- und entwicklungsorientierte Ansatz mit dem von Klafki begründeten Ansatz, auf der Grundlage der Unterrichtsstunde zur Thematik Filmanalyse, verglichen wird.
2. Der bildungstheoretische Ansatz von Wolfgang Klafki
Der am 1. September 1927 in Angerburg in Ostpreußen geborene Wolfgang Klafki[1] hat seinen bildungstheoretischen Ansatz Ende der fünfziger und Anfang der sechziger Jahre auf der Basis der geisteswissenschaftlichen Lehrplantheorie von Weniger formuliert und zählt zu den wenigen deutschen Didaktikern, die auch internationalen Einfluss gewonnen haben.[2]
In Klafkis didaktischem Ansatz gilt der Begriff der Bildung als zentraler Bezugspunkt für alle unterrichtlichen Überlegungen. Klafki hat seinen Bildungsbegriff aus einer Kritik überkommener Bildungstheorien entwickelt. Dabei unterscheidet er zwei Grundpositionen. Die erste bildet die objektbezogene Position, die verdeutlicht, dass Bildung durch die Verfügung über bestimmte Inhalte gekennzeichnet ist. Der gebildete Mensch lässt sich dadurch charakterisieren, dass er wichtige Inhalte beherrscht, welche die Kultur, in der er lebt, bestimmen. Die Inhalte können dabei der Kunst, der Religion, der Wissenschaft oder anderen Kulturbereichen entstammen. Sie werden auch als objektive oder klassische Inhalte bezeichnet und zählen zur materiellen Bildungstheorie. Die zweite Grundposition bildet die subjektbezogene Position, die auch als formale Bildungstheorie bezeichnet wird. Sie umfasst bestimmte Fähigkeiten des Individuums. Diese können als körperliche, seelische und geistige Kräfte im Sinne der funktionalen Bildung oder auch als Beherrschung von Denkweisen, Gefühlskategorien und Wertmaßstäben im Sinne der methodischen Bildung aufgefasst werden. Durch die Synthese dieser beiden Bildungstheorien kam Klafki auf den Begriff der kategorialen Bildung.[3]
Nach Klafki besteht die Aufgabe von Unterricht darin, eine bildende Begegnung der Kinder mit geeigneten Inhalten zu ermöglichen. Dies bedeutet für Klafki, dass die Unterrichtsvorbereitung „[…] eine oder mehrere Möglichkeiten zu fruchtbarer Begegnung bestimmter Kinder mit bestimmten Bildungsinhalten“ (Klafki 1963, S. 127) ermöglicht. Die Bildungsinhalte für den Unterricht sind dabei durch die Lehrpläne vorgegeben. Bei der Unterrichtsvorbereitung geht es jedoch zunächst darum, in die Bildungsinhalte einzudringen. Das bedeutet, dass die Lehrperson, die in den Lehrplaninhalten verborgenen pädagogischen Vorentscheidungen gleichsam noch einmal nachvollziehen muss. Dieses Eindringen in den Bindungsinhalt darf jedoch nicht als Sachanalyse im fachwissenschaftlichen Sinne missverstanden werden. Bei der Auseinandersetzung mit dem Inhalt der Lehrpläne ist zum einen die Perspektive eines mündigen und mitverantwortlichen Mitglieds der Gesellschaft und zum anderen die Perspektive der Schülerinnen und Schüler mit ihren jeweiligen Interessen und Bildungsmöglichkeiten zu berücksichtigen. Bei der Unterrichtsvorbereitung soll der Bildungsgehalt des jeweiligen Bildungsinhalts aus der Perspektive des zukünftigen selbstverantwortlichen Mitglieds der Gesellschaft und aus der Perspektive des noch heranwachsenden jungen Menschen bestimmt werden. Diese Aufgabe soll bei der didaktischen Analyse, die im nächsten Abschnitt genauer vorgestellt wird, geleistet werden.[4]
2.1 Die didaktische Analyse
Die didaktische Analyse dient dazu, den Bildungsgehalt zu klären. Hierzu gibt Klafki fünf Teil- bzw. Grundfragen an. Die erste Frage ist die Frage nach der exemplarischen Bedeutung des Themas. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich nach dem größeren und allgemeinen Sinn- oder Sachzusammenhang, der durch den Inhalt erschlossen oder vertreten wird, zu fragen. Ebenso gilt es, das Urphänomen oder Grundprinzip, das Gesetz, Kriterium, Problem, die Methode, Technik oder Haltung, die sich in der Auseinandersetzung mit dem Inhalt exemplarisch erfassen lässt, zu ergründen. Dabei stellt sich die Frage nach der Gegenwartsbedeutung für die Lernenden, bei der es wichtig ist, die Bedeutung der betreffenden Inhalte bzw. die an diesem Thema zu gewinnende Erfahrung, Erkenntnis, Fähigkeit oder Fertigkeit zu klären. Die Frage nach der Zukunftsbedeutung der Thematik für die Lernenden wird in einem dritten Schritt aufgegriffen, dem sich die Erschließung der inhaltlichen Struktur anschließt. Hierbei sind die folgenden Fragen zu beachten: Welches sind die einzelnen Elemente des Inhalts als Sinnzusammenhang und in welchem Zusammenhang stehen die Momente? Hat der Inhalt Sinn- oder Bedeutungsschichten? Was könnte den Zugang zum Inhalt erschweren? Was sollte als Mindestwissen gelten? Im fünften und letzten Schritt wird die Zugänglichkeit bzw. die Darstellbarkeit des Inhalts geprüft. Dabei gilt es, die besonderen Fälle, Phänomene, Situationen, Versuche, Personen, Ereignisse und Formelemente in oder an denen die Struktur des jeweiligen Inhalts den Kindern der entsprechenden Bildungsstufe interessant, fragwürdig, zugänglich, begreiflich und anschaulich werden kann, herauszustellen.[5]
[...]
[1] Meyer, Meinert A. und Meyer, Hilbert: Wolfgang Klafki . Eine Didaktik für das 21. Jahrhundert? Weinheim , Basel: Beltz Verlag 2007, S. 15.
[2] Blömeke, Sigrid; Herzig, Bardo und Tulodziecki, Gerhard: Gestaltung von Unterricht. Eine Einführung in die Didaktik. Bad Heilbrunn: Kinkhardt 2004, S. 199.
[3] Klafki, Wolfgang: Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Weinheim, Basel: Beltz 1963,33ff.
[4] Klafki 1963, S. 126-130.
[5] Klafki 1963, S. 135-142.
- Arbeit zitieren
- Sophie Grünewald (Autor:in), 2009, Unterrichtsentwurf aus der Sicht des bildungstheoretischen Ansatzes nach Wolfgang Klafki, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145105
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