Das Ziel der Arbeit ist es, eine interne Rückverfolgbarkeit von Einzelprodukten auf Basis der Prüfergebnisse der CoP-P-Dokumentationen im Bereich der Qualitätssicherung bei einem führenden deutschen Automobilzulieferer zu konzipieren. Die abgeleitete Forschungsfrage, fokussiert auf die Erweiterung der Rückverfolgbarkeit im Kontext von Offline-Qualitätsprüfungen, wird durch Experteninterviews und eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring vertieft beleuchtet. Die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen bieten praxisnahe Ansätze. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der prototypischen Implementierung des Konzepts. Dieser Schritt manifestiert nicht nur eine konsequente Umsetzung gesetzlicher Vorgaben und Zertifizierungsstandards, sondern repräsentiert auch einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit in einem komplexen Marktumfeld.
Im jährlichen Marküberwachungsbericht des Kraftfahrt-Bundesamtes werden sicherheitsrelevante Produktmängel in der Automobilindustrie behandelt, die zu Rückrufaktionen oder Schäden führen können. Automobilhersteller und deren Zulieferer müssen gemäß dem Produktsicherheitsgesetz fehlerhafte Produkte zurückrufen und kennzeichnen. Zusätzlich müssen sie gemäß den Normen ISO 9001:2015 und IATF 16949:2016 Prozesse und Produkte prüfen, dokumentieren und geeignet archivieren, um die Einhaltung der Produktkonformität sicherzustellen, sowie stets vorzeigen zu können. Durch eine lückenlose Rückverfolgbarkeit können nicht nur potenzielle Sicherheitsprobleme effektiv identifiziert und behoben, sondern auch die Prozess- und Produkttransparenz verbessert sowie Vertrauen bei Endverbrauchern gestärkt werden.
Die Arbeit bietet nicht nur wertvolle Einblicke in ein hochaktuelles Thema, sondern liefert auch konkrete Lösungsansätze für die Herausforderungen, mit denen die Automobilindustrie konfrontiert ist. Sie richtet sich an Fachleute, Entscheidungsträger und Forscher, die sich für Innovationen im Bereich der Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit in der Automobilbranche interessieren, und lädt dazu ein, die Zukunft der Mobilität aktiv mitzugestalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Relevanz des Themas
- Problem- und Zielstellung
- Forschungslücke
- Vorstellung der Saint-Gobain Sekurit Deutschland GmbH
- Theoretische Grundlagen
- Grundlagen der Automobilverglasung
- Definition der verschiedenen Glasarten
- Bedeutung der verschiedenen Sicherheitsgläser am Automobil
- Grundlagen der Qualitätsprüfung in der Automobilverglasung
- Besondere Merkmale
- Arten von Qualitätsprüfungen
- Nachweis und Archivierung von CoP-P-Dokumenten
- Rückverfolgbarkeit in der Automobilindustrie
- Definition von Rückverfolgbarkeit
- Notwendigkeit für eine Rückverfolgbarkeit
- Einsatzproblematik eines Rückverfolgbarkeitssystems
- Identifikation von Produkten (Coding)
- Kennzeichnung von Produkten (Marking)
- Optische Identifikationssysteme (Reading)
- Digitaler Zwilling
- Entwicklung von Grundannahmen und Forschungsrahmen
- Methodisches Vorgehen
- Rechtfertigung der Forschungsrichtung
- Wahl des Erhebungsinstruments
- Festlegung des Materials – Expertenauswahl
- Erstellung des halbstrukturierten Interviewleitfadens
- Methode der Datenauswertung
- Formale Charakteristika des Materials
- Richtung der Analyse – Fragestellung
- Theoretische Differenzierung der Fragestellung
- Bestimmung der Analysetechnik und des Ablaufmodells
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Konzeption einer internen Rückverfolgbarkeit von Einzelprodukten für Qualitätsprüfungen in der Automobilglasherstellung am Beispiel der Saint-Gobain Sekurit Deutschland GmbH. Ziel ist es, die Rückverfolgbarkeit von Einzelprodukten auf Offline-Qualitätsprüfungen und deren Dokumentation zu erweitern und im untersuchten Unternehmen umzusetzen.
- Analyse der aktuellen Praxis der Qualitätsprüfung in der Automobilglasherstellung
- Entwicklung eines Konzepts für eine interne Rückverfolgbarkeit von Einzelprodukten
- Identifizierung von Handlungsempfehlungen für die Implementierung des Konzepts
- Evaluation der Machbarkeit und des Nutzens der entwickelten Lösung
- Diskussion von Herausforderungen und Zukunftsperspektiven für die Rückverfolgbarkeit in der Automobilindustrie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Relevanz des Themas wird durch die wachsende Bedeutung von Qualitätssicherung in der Automobilindustrie sowie die Notwendigkeit zur Rückverfolgbarkeit von Produkten im Falle von Mängeln und Rückrufen aufgezeigt. Die Arbeit stellt die Problem- und Zielstellung sowie die Forschungslücke vor und gibt einen Überblick über das Unternehmen Saint-Gobain Sekurit Deutschland GmbH.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel behandelt die Grundlagen der Automobilverglasung, inklusive der verschiedenen Glasarten und Sicherheitsgläser. Des Weiteren werden die Grundlagen der Qualitätsprüfung in der Automobilverglasung, inklusive der verschiedenen Prüfarten und der Nachweis- und Archivierungsprozesse von CoP-P-Dokumenten, erläutert. Darüber hinaus werden die Definition, Notwendigkeit und Einsatzproblematik von Rückverfolgbarkeitssystemen in der Automobilindustrie diskutiert.
- Methodisches Vorgehen: Das Kapitel erläutert die methodische Vorgehensweise der Masterarbeit, inklusive der Rechtfertigung der Forschungsrichtung, der Wahl des Erhebungsinstruments und der Methode der Datenauswertung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themengebieten Qualitätsprüfung, Rückverfolgbarkeit, Automobilverglasung, Produktionsmanagement, Datenmanagement, Industrie 4.0, Saint-Gobain Sekurit Deutschland GmbH, Experteninterviews, Qualitative Inhaltsanalyse.
- Quote paper
- Falko Müller (Author), 2023, Konzeption einer internen Rückverfolgbarkeit von Einzelprodukten für Qualitätsprüfungen in der Automobilglasherstellung am Beispiel der Saint-Gobain Sekurit Deutschland GmbH, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1449221