Menschliche Wahrnehmungen innerhalb interkultureller Situationen im eigenen kulturellen Kontext zu deuten ist nicht ganz einfach. Zu verstehen, warum das andere Individuum in einer Weise handelt, die dem Anderen zunächst vielleicht fremd erscheint, erfordert sowohl Fachwissen als auch die Kenntnis von Interessen der anderen Kultur. Hinzu kommt, dass auch die Wahrnehmungen jedes Individuum subjektiv stattfinden. Sie hängen von den Erfahrungen ab, die im Laufe des Lebens gesammelt worden sind und von den Denkschemata, die im Laufe eines Lebens aufgebaut werden. Bei wenig verschiedenen Erfahrungen sind die Denkmuster recht starr und in interkulturellen Interaktionen kann meist weniger flexibel reagiert werden. Unter Umständen werden in dieser ethnozentrischen Position Vorurteile und Stereotypen gebildet. Der Ideenansatz der Eigenkultur wird als richtig und gewöhnlich wahrgenommen. Dahinter verbirgt sich ein großes Konfliktpotenzial, da Angehörige einer anderen Kultur nicht als gleichwertig betrachtet werden. Treffen Menschen unterschiedlicher Kulturen aufeinander, müssen sie sich abstimmen. Im Folgenden wird der Begriff der interkulturellen Kompetenz erläutert. Anschließend erfolgt ein Einblick in das interkulturelle Coaching mit Ausführungen zum Einzelcoaching und Gruppencoaching in Berufssituationen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Interkulturelle Kompetenz
3. Interkulturelles Lernen
4. Interkulturelles Coaching
5. Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Gerade im Berufsleben ist es jedoch heutzutage Gang und Gäbe interkulturell mitei- nander zu arbeiten. Sei es durch das Aussenden des Personals für eine gewisse Zeit oder dem Personaltausch (Barmeyer 2005, S. 241). Durch unterschiedliche Grundan- nahmen- und Voraussetzungen können sich daraus Konflikte ergeben, wenn anders- artiges Verhalten bei Fremden erkannt wird Die eigene Kultur wird von den Men- schen meist als die richtige oder normale angesehen. Doch auch die Menschen, die als Fremdkultur betrachtet werden, halten ihre eigenen Sicht- und Verhaltensweisen für korrekt und angemessen (Barmeyer 2005, S. 252). Um einander besser zu verstehen und Konflikte zu lösen wurde das interkulturelle Coaching entwickelt. Es geht dabei um die „personenbezogene Einzelberatung von Menschen in der Arbeitswelt.“ Im Fol- genden Kapitel 2 soll es um interkulturelle Kompetenz gehen, anschließend widmet sich Kapitel 3 dem interkulturellen Lernen mit verschieden Methoden. Kapitel 4 um- fasst das interkulturelle Coaching und die Vorgehensweise beim Einzelcoaching. Die Schlussbetrachtung schließt den Essay ab.
2. Interkulturelle Kompetenz
Interkulturelle Kompetenz erleichtert Menschen die Bewegung in anderen Kulturen und gilt bereits als Schlüsselqualifikation wie beispielsweise die Teamfähigkeit (Straub 2007, S. 35). Bei der interkulturellen Kompetenz gibt es drei Ebenen: die af- fektive, die kognitive und die verhaltensbezogene Ebene. Bei der affektiven Ebene geht es um soziale Kompetenzen wie Aufgeschlossenheit oder Toleranz. Die kognitive Ebene betrifft die Kenntnisse wie das landeskundliche Wissen und beispielsweise Kenntnisse der kulturellen Systeme. Die verhaltensbezogene Ebene bezieht sich auf die Umsetzung der affektiven und kognitiven Ebene (Barmeyer 2005, S. 254/ 255). Während des interkulturellen Coaching und dem interkulturellen Lernen ist es das Ziel, interkulturelle Kompetenz zu steigern.
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- Elisa Minossi (Author), 2009, Interkulturelles Coaching im Beruf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144911
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