Meine Bachelorarbeit soll einen Überblick über SOS-Care geben, Hintergründe wissenschaftlich beleuchten und aufzeigen, was Case Management (CM) als Instrument oder als Handlungskonzept zur Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung in der ambulanten Nachsorge von Schlaganfallpatienten beitragen kann. Außerdem werde ich in dieser Bachelorarbeit zeigen, wie die Versorgung von Schlaganfallpatienten durch SOS-Care positiv beeinflusst wird. Die Frage, ob CM zur Senkung der Rezidivquote und der stationären Pflegebedürftigkeit und somit aktiv zur Kostenreduzierung im Gesundheitssystem beitragen kann, soll in dieser Arbeit beantwortet werden.
SOS-Care, die Kurzform für „Schlaganfallversorgung Ost Sachsen - strukturiertes Case Management nach einem Schlaganfall“, wurde 2011 als Ergänzung zum „Schlaganfallversorgung Ostsachsen Netzwerk“ (SOS-NET) implementiert. Der Schlaganfall ist eine volkswirtschaftlich relevante Erkrankung. Die Diagnose Schlaganfall gehört in Sachsen zu den 15 häufigsten im Krankenhaus behandelten Erkrankungen. In Deutschland ist sie die häufigste Ursache für eine dauerhafte Behinderung im Erwachsenenalter und die vierthäufigste Todesursache. Durch die Behandlung auf einer zertifizierten Stroke Unit (Zertifikat der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft) mit gezieltem Einsatz spezifischer Therapien wie der Lysetherapie und endovaskulären Kathetertechniken können dauerhafte Behinderungen relevant vermindert werden. Im Regierungsbezirk Dresden war der Zugang zu diesen spezialisierten Therapien bis 2007 auf zwei Krankenhäuser limitiert und wurde durch das 2007 initiierte SOS-NET deutlich verbessert. Inzwischen gehören zu dem vom UKD geleiteten Netzwerk ein Nebenzentrum und 13 Partnerkrankenhäuser in Ostsachsen. Allerdings gab es bisher in der ambulanten Nachsorge keine standardisierte Versorgung. Es wird angenommen, dass durch eine bessere, standardisierte Nachsorge stationäre Pflegefälle und Rezidive vermieden werden können. Die wesentlichen Inhalte bzw. Ziele von SOS-Care sind eine individuelle Patienten- und Angehörigeninformation, Stärkung von Eigenverantwortung durch Edukation, Reduktion von Risikofaktoren, die frühzeitige Erkennung von Depressionen nach Schlaganfall, Vermeidung von stationärer Pflegebedürftigkeit, Steigerung der Patientenzufriedenheit und der Lebensqualität, Vermeidung von Rezidiven.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Abstract
- Hintergrund/ Begriffsbestimmung
- Definition Schlaganfall/TIA
- Inzidenz Schlaganfall
- Rezidivrate
- Problem Adhärenz und Therapie-bzw. Medikamententreue
- Kosten des Schlaganfalls individuell und gesamtgesellschaftlich
- Die Idee „SOS-Care-Hilfe nach Schlaganfall“
- Case Management- Definition und Handlungskonzept
- Case Management Regelkreis
- Das Konzept SOS-Care
- Qualitätssicherung in SOS-Care
- Qualitätsindikatoren in SOS-Care
- Notwendige Interventionen durch den Case Manager
- Ergebnisse
- Zeitraum Oktober 2016-September 2018
- Telefonbefragung 2013
- Erste Publikationen 2016
- Übersicht aller verfügbaren 1-Jahres-Datensätze SOS-Care
- Ergebnisse aus Chemnitz
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Kostenrechnung/-analyse
- Diskussion, kritische Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem Einsatz von Case Management in der ambulanten Nachsorge von Schlaganfallpatienten am Beispiel des Programms „SOS-Care-Hilfe nach Schlaganfall“. Die Arbeit untersucht die Bedeutung von Case Management als Instrument zur Qualitätssicherung und -steigerung in diesem Bereich. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von SOS-Care auf die Versorgung von Schlaganfallpatienten und die Frage, ob Case Management zur Senkung der Rezidivrate und der stationären Pflegebedürftigkeit beitragen kann, analysiert.
- Die Bedeutung von Case Management als Instrument zur Qualitätssicherung und -steigerung in der ambulanten Nachsorge von Schlaganfallpatienten.
- Die Auswirkungen von SOS-Care auf die Versorgung von Schlaganfallpatienten.
- Die Rolle von Case Management bei der Senkung der Rezidivrate und der stationären Pflegebedürftigkeit.
- Die Kosten von Schlaganfall und die potenziellen Kosteneinsparungen durch den Einsatz von Case Management.
- Der Einsatz von Datenanalyse und Literaturrecherche zur Beantwortung der Forschungsfragen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Motivation für die Arbeit und die Forschungsfrage erläutert werden. Anschließend wird in Kapitel 3 der Hintergrund des Themas Schlaganfall beleuchtet, einschließlich Definition, Inzidenz, Rezidivrate, Adhärenzproblemen und den Kosten des Schlaganfalls. In Kapitel 4 wird die Idee „SOS-Care-Hilfe nach Schlaganfall“ vorgestellt, wobei Case Management definiert und das Handlungskonzept näher erläutert wird. Des Weiteren werden der Case Management Regelkreis und die Qualitätsaspekte von SOS-Care dargestellt.
Die Ergebnisse der Analyse der Daten aus SOS-Care werden in Kapitel 4.3 vorgestellt. Kapitel 5 beschäftigt sich mit der Kostenrechnung und -analyse im Kontext von SOS-Care. Kapitel 6 widmet sich der Diskussion der Ergebnisse und bietet eine kritische Reflexion der Arbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Schlaganfall, Stroke, Rezidiv, Case Management, Kosten, Qualität, Qualitätssicherung, ambulante Nachsorge, SOS-Care, SOS-NET, Adhärenz, Therapie- und Medikamententreue, Datenanalyse, Literaturrecherche und Gesundheitssystem.
- Quote paper
- Uwe Helbig (Author), 2019, Case Management als Instrument zur Qualitätssicherung und Qualitätssteigerung in der ambulanten Nachsorge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1448999