Im Rahmen der Studientage, die unter dem Thema „Glaube in Vielfalt“ standen, entschied ich
mich, die Studienarbeit im Bereich Dogmatik zu schreiben.
Das übergeordnete Thema ist definitiv ein Schwammthema, innerhalb dessen es sich zu
entscheiden gilt. Deshalb war meine Intention dieser Arbeit, den christlichen Glauben, oder
zumindest die Begrifflichkeit dessen, aus verschiedenen theologischen Sichten zu betrachten. So
kann veranschaulicht werden, dass selbst der chris tliche Glaube, also eigentliche Gemeinsamkeit
der Christen, in seiner Definition unterschiedlich ist.
Bedeutende Theologen entwarfen in ihren systematisch-theologischen Gedankengängen
differenzierte und komplexe Konstrukte von Herkunft, Struktur und Charakteristika des
Glaubens. Exemplarisch werden die Glaubensbegriffe Thomas von Aquins, Philip Melanchthons
und Wolfhart Pannenbergs dargestellt, um jeweils einen Vertreter der Theologie des Mittelalters,
der Reformationszeit und der Neuzeit vorzustellen. Die Darstellung sollte möglichst so erfolgen,
dass sie auch für Laien verständlich wird.
Auch beschloss ich, im Rahmen der Beschäftigung mit den genannten Theorien, mich selbst an
einer solchen zu versuchen. Die von mir erdachte „Glaubenslehre“ ist jedoch reines
Gedankenkonstrukt. Ich sehe diese lediglich als eine Niederschrift meiner Gedanken zum
Glaubensbegriff und versuche damit eigene Überzeugungen wiederzuspiegeln.
Letztlich muss noch ein interdisziplinärer Bezug stattfinden. Dies soll über die Fragestellung
erfolgen, ob der Glaube als solcher lernbar sei, somit kann also die Brücke zur
Religionspädagogik geschlagen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Glaubenstheorien bedeutender Theologen
- Thomas de Aquino
- Der Gegenstand des Glaubens
- Ist der Gegenstand des Glaubens die vorderste Wahrheit?
- Ist der Gegenstand des Glaubens etwas aussageweise Zusammengesetztes?
- Kann dem Glauben Falsches unterliegen?
- Kann der Gegenstand des Glaubens etwas Geschautes sein?
- Kann, was des Glaubens ist, gewusst sein?
- Ist das Fürwahrliche in bestimmte Stücke zu schneiden?
- Das innere Wirkgeschehen des Glaubens
- Heißt Fürwahrhalten(credere = glauben) „mit Beipflichtung denken“?
- Werden die Wirkheiten des Glaubens richtig so unterschieden, dass es das Gottglauben, den Gottesglauben und die Gläubigkeit an Gott gibt?
- Ist es zum Heile notwendig, etwas über die natürliche Vernunft hinaus für wahr zu halten?
- Ist zu glauben notwendig, was mit der natürlichen Vernunft erwiesen werden kann?
- Ist bei etwas ausdrücklich der Mensch zum Glauben gehalten?
- Sind alle gleicherweise gehalten, einen einzelausgedrückten Glauben zu haben?
- Ist bei allen der ausdrückliche Glaube an das Geheimnis der Fleischwerdung Christi heilsnötig?
- Ist der ausdrückliche Glaube an die Dreifaltigkeit heilsnötig?
- Ist Glauben verdienstlich?
- Mindert die folgernde Vernunft bei Glaubenssachen das Glaubensverdienst? ..
- Die äußere Glaubenshandlung
- Ist das Bekennen eine Glaubenshandlung?
- Ist das Bekenntnis des Glaubens zum Heile notwendig?
- Die Tugend des Glaubens selbst
- Ist folgende Begriffsbestimmung des Glaubens richtig: „Glaube ist der Wesenskern der Dinge unserer Hoffnung, der Erweis für etwas, das man nicht sieht“ (Hebr. 11,1)? ..
- Gibt es den Glauben im Verstand als seinem Träger?
- Ist die Teuerliebe die Wesungsform des Glaubens?
- Kann unbewester Glaube ein bewester werden oder umgekehrt?
- Ist der Glaube eine Tugend?
- Ist der Glaube (eine Tugend) in der Einzahl?
- Ist der Glaube die erste unter den Tugenden?
- Ist der Glaube gewisssicherer als die Wissenschaft und die anderen verstandlichen Tugenden?
- Der Besitzer des Glaubens
- Hat der Engel oder der Mensch in seiner ersten Stellung den Glauben besessen?
- Gibt es in Dämonen den Glauben?
- Kann der Irrgläubige, der sich einem Glaubensartikel verweigert, den unbewesten Glauben von den anderen Artikeln haben?
- Kann der Glaube in einem größer sein, als im anderen?
- Die Ursache des Glaubens
- Ist der Glaube dem Menschen von Gott eingegossen?
- Ist der unbeweste Glaube ein Geschenk Gottes?
- Die Wirkungen des Glaubens
- Ist die Furcht eine Wirkung des Glaubens?
- Ist die Reinigung des Herzens Wirkung des Glaubens?
- Der Gegenstand des Glaubens
- Philip Melanchthon
- Der Glaubensbegriff in der Confessio Augustana
- Der Glaubensbegriff in der Apologie des Augsburger Bekenntnisses
- Was ist rechtfertigender Glaube?
- Dass der Glaube an Christus rechtfertigt
- Dass wir die Sündenvergebung allein durch den Glauben an Christus erlangen.
- Wolfhart Pannenberg
- Glaube und Wahrheit
- Glaube und Wissen
- Glaube als Vertrauen...
- Glaube und Kenntnisnahme
- Glaube und historisches Wissen
- Glaubensgrund und Glaubensgedanken..
- Eigener Entwurf einer Glaubenstheorie
- Herkunft des Glaubens oder Glauben und Denken..
- Das Wesen des Glaubens
- Die Wirkung des Glaubens
- Ist Glaube also lernbar?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem christlichen Glauben aus verschiedenen theologischen Perspektiven. Ziel ist es, zu zeigen, dass selbst der christliche Glaube, eine gemeinsame Basis für Christen, in seiner Definition variiert. Die Arbeit analysiert die Glaubenskonzepte bedeutender Theologen wie Thomas von Aquin, Philip Melanchthon und Wolfhart Pannenberg, um Vertreter des Mittelalters, der Reformationszeit und der Neuzeit zu präsentieren. Darüber hinaus entwickelt die Arbeit einen eigenen Entwurf einer Glaubenstheorie und untersucht die Lernbarkeit des Glaubens.
- Differenzierte Glaubensbegriffe in der Theologie
- Analyse der Glaubenskonzepte bedeutender Theologen
- Entwicklung eines eigenen Glaubenstheorie-Entwurfs
- Interdisziplinäre Verbindung zur Religionspädagogik
- Die Lernbarkeit des Glaubens
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den Kontext und die Intention dar, den christlichen Glauben aus verschiedenen theologischen Perspektiven zu betrachten.
- Glaubenstheorien bedeutender Theologen:
- Thomas de Aquino: Die Arbeit beleuchtet die Glaubenslehre des Thomas von Aquin, insbesondere den Gegenstand des Glaubens, das innere Wirkgeschehen, die äußere Glaubenshandlung, die Tugend des Glaubens selbst, den Besitzer des Glaubens, die Ursache des Glaubens und die Wirkungen des Glaubens.
- Philip Melanchthon: Die Arbeit analysiert den Glaubensbegriff in der Confessio Augustana und der Apologie des Augsburger Bekenntnisses.
- Wolfhart Pannenberg: Die Arbeit untersucht die Verbindung zwischen Glauben und Wahrheit, Wissen, Vertrauen, Kenntnisnahme, historischem Wissen und Glaubensgrund.
- Eigener Entwurf einer Glaubenstheorie: Die Arbeit präsentiert einen eigenen Entwurf einer Glaubenstheorie, der sich mit der Herkunft des Glaubens, dem Wesen des Glaubens und der Wirkung des Glaubens auseinandersetzt.
- Ist Glaube also lernbar?: Die Arbeit untersucht die Fragestellung, ob Glaube lernbar ist und stellt eine Verbindung zur Religionspädagogik her.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themenfelder dieser Arbeit sind der christliche Glaube, Glaubensbegriffe, Theologie, Thomas von Aquin, Philip Melanchthon, Wolfhart Pannenberg, Glaubenstheorie, Religionspädagogik und die Lernbarkeit des Glaubens. Die Arbeit fokussiert auf verschiedene theologische Perspektiven auf den christlichen Glauben und untersucht, wie diese Perspektiven die Definition des Glaubens beeinflussen.
- Thomas de Aquino
- Quote paper
- Thomas Schleicher (Author), 2003, Der Christliche Glaube, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14475