Aufgrund einiger massiver Erklärungsdefizite der neoklassischen Wachstumstheorie im Bezug auf das Wirtschaftswachstum ergab sich für einige Volkswirte etwa ab der Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung der bestehenden Modelle. Als großes Problem der neoklassischen Wachstumstheorie ergab sich zum Beispiel die als exogen bestimmte Größe des technologischen Fortschritts. Der technologische Fortschritt als bestimmender Faktor des Wirtschaftswachstums wird also nicht erklärt, sondern einfach angenommen bzw. festgelegt. Würde die neoklassische Wachstumstheorie einen befriedigenden Erklärungsgrad für das Wirtschaftswachstum bieten, müsste man eine für alle Länder gültige Produktionsfunktion und eine ebenso identische Fortschrittsrate beobachten können.
Da dies nicht der Fall ist und aufgrund weiterer Erklärungsdefizite, wurden von mehreren Autoren neue Ansätze entwickelt bzw. in die bestehenden Ansätze integriert. Zu erwähnen sind hier die Arbeiten von Romer (1986), Lucas (1988) und Rebelo (1991) sowie deren Weiterentwicklungen z. B. durch Romer (1990) selbst.
In der folgenden Arbeit werde ich nun das Modell von Romer, basierend auf seinem Artikel im Journal of Political Economy: „Endogenous Technological Change“ von 1990, als einen der Ansätze der endogenen Wachstumstheorie näher beleuchten. Nach einer verbalen Erklärung des Modells werde ich einige Kritikpunkte erläutern und auf die Anwendbarkeit eingehen. Das letzte Kapitel wird eine Schlussbetrachtung der Arbeit umfassen und eine kurze Darstellung der Wirkungen im Freistaat Thüringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Modellbeschreibung
- Entstehung Neue Wachstumstheorie
- Grundlagen des Romer Modells
- Grundvoraussetzungen
- Wirtschaftliches Wachstum durch technologischen Wandel
- Technologischer Wandel durch Marktanreize
- Verarbeitung von Rohstoffen versus Verarbeitung von Wirtschaftsgütern
- Modellstruktur
- Zwischenproduktsektor
- Inputfaktoren
- Die drei Sektoren des Modells
- Forschungs- und Entwicklungssektor
- Endproduktsektor
- Zwischenproduktsektor
- Entstehen von Wachstum
- Modellkritik
- Wirkungen technischen Fortschritts auf die Sektoren
- Empirische Kritik
- Anwendbarkeit des Modells
- Integration von Märkten
- Netzwerke – Technologiecluster
- Förderung von Investitionen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den regionalpolitischen Implikationen der Neuen Wachstumstheorie, insbesondere am Beispiel des Modells von Romer (1990). Ziel ist es, die Kernaussagen des Modells zu erläutern und dessen Anwendbarkeit auf regionale Wirtschaftsentwicklung zu untersuchen.
- Analyse der Neuen Wachstumstheorie und ihrer zentralen Elemente
- Erörterung des Modells von Romer (1990) und seiner Bedeutung für das Verständnis von Wirtschaftswachstum
- Bewertung der Kritikpunkte am Romer-Modell
- Untersuchung der Anwendbarkeit des Modells auf regionale Wirtschaftsentwicklung
- Diskussion der regionalpolitischen Implikationen der Neuen Wachstumstheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Neuen Wachstumstheorie ein und erläutert die Notwendigkeit ihrer Entwicklung im Kontext der neoklassischen Wachstumstheorie. Das zweite Kapitel beschreibt das Modell von Romer (1990) detailliert, einschließlich seiner Grundvoraussetzungen, der Modellstruktur und des Entstehens von Wachstum. Das dritte Kapitel widmet sich der Kritik am Romer-Modell, sowohl in Bezug auf die Wirkungen technischen Fortschritts auf die Sektoren als auch auf empirische Aspekte. Im vierten Kapitel wird die Anwendbarkeit des Modells auf regionale Wirtschaftsentwicklung untersucht, wobei insbesondere die Integration von Märkten, die Bedeutung von Netzwerken und die Förderung von Investitionen betrachtet werden. Die Schlussbetrachtung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Auswirkungen der Neuen Wachstumstheorie auf die regionale Wirtschaftsentwicklung.
Schlüsselwörter
Neue Wachstumstheorie, endogenes Wachstum, Romer-Modell, technologischer Fortschritt, regionale Wirtschaftsentwicklung, Technologiecluster, Investitionen, Marktanreize.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2009, Regionalpolitische Implikationen der Neuen Wachstumstheorie am Beispiel des Modells von Romer (1990), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144722