Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit der verhängnisvollen Liebe in Prosper Mérimée`s "Carmen". Im Fokus steht dabei vor allem die Frage nach der Verantwortung für das tragische Ende der Liebenden. War es die teuflische Verführungskraft der Carmen, die Jose in den Abgrund trieb? War es der soziale Kontext des Banditenmilieus, der Carmens Handeln bestimmte?
Oder war es eine Schwäche des Navarresen, der nicht mit einer so selbstbewussten Frau umgehen konnte?
Um diese Fragen zu beantworten, ist es wichtig, die einzelnen Puzzlestücke der Novelle einzeln zu betrachten. Dazu werden nach einer kurzen Darstellung des Aufbaus der Novelle die verschiedenen Stationen der Liebesentwicklung zwischen Don Jose und Carmen untersucht. Dabei werden Aspekte wie Carmens Streben nach Freiheit, das Dasein als Grenzgängerin, das Schicksalhafte sowie das tragende Motiv der "Femme fatale par excellence" in den Fokus gerückt. Im abschließenden Kapitel wird die Figur des Don Jose kritisch reflektiert, bevor im Fazit eine Quintessenz gezogen wird.
Die zeitlose Geschichte der tragischen Liebe bildet die Grundlage für zahlreiche Variationen von Carmen seit ihrer Entstehung. Dabei spielen unterschiedliche Betrachtungs- und Leseweisen eine entscheidende Rolle. Der Text kann aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert werden. Sei es in Bezug auf die gesellschaftliche Randgruppierung der Sinti und Roma und Banditen, die tragische Liebesgeschichte oder sogar die Freud'schen Aspekte der Psychoanalyse.
Die vielfältigen Identifikationsmöglichkeiten innerhalb der Novelle sind besonders bedeutsam, da sie durch die folgenden Emotionen hervorgerufen werden: Liebe, Eifersucht und dem Verlangen nach Andersartigkeit, was in Verbindung steht mit der Faszination des Verbotenen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Darstellung des Novellenaufbaus und der Erzählstruktur
- Aspekte der Handlung
- Stationen der Leidenschaft
- Grenzüberschreitung
- Freiheitsanspruch
- Fatum
- Analyse der Geschlechterrollen
- Carmen - die femme fatale
- Don José
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Analyse der tragischen Liebe zwischen Don José und Carmen in Prosper Mérimées Novelle „Carmen“. Ziel ist es, die Verantwortung für das tragische Ende der Liebenden zu untersuchen und die verschiedenen Aspekte ihrer Beziehung zu beleuchten.
- Die Stationen der Leidenschaft und ihre dramaturgische Entwicklung
- Die Rolle von Grenzüberschreitungen in der Handlung
- Carmens Freiheitsanspruch und ihr Streben nach Unabhängigkeit
- Das Motiv des Schicksals (Fatum) und seine Bedeutung für die Beziehung
- Die Analyse der Geschlechterrollen und der Figur der „femme fatale“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Novelle „Carmen“ ist in vier Kapitel gegliedert, wobei die ersten drei Kapitel die Rahmenhandlung und das dritte Kapitel die Haupthandlung bilden. Das erste Kapitel führt den Leser in die Welt Spaniens und den Kriminalfall ein, der im Zentrum der Erzählung steht. Im zweiten Kapitel wird Carmen vorgestellt, eine Frau, die gegen gesellschaftliche Konventionen rebelliert. Das dritte Kapitel erzählt die Liebesgeschichte zwischen Don José und Carmen aus der Perspektive des verurteilten Don José. Das vierte Kapitel kehrt zur Perspektive des Forschers zurück und thematisiert die Bräuche und Lebensweise der Sinti und Roma.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Novelle „Carmen“ sind Liebe und Hass, Leidenschaft und Vernunft, Freiheit und Zwang, Grenzüberschreitung, die „femme fatale“, die Geschlechterrollen und die tragische Liebesgeschichte. Die Novelle analysiert die ambivalenten Figuren der Carmen und des Don José sowie die kulturellen und sozialen Aspekte des Banditenmilieus.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2022, Die Novelle "Carmen" von Prosper Mérimée. Analyse einer fatalen Liebe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1446894