Innerhalb der 118 jährigen Auseinandersetzung zwischen Rom und Karthago soll in dieser Arbeit der Zeitraum des Zweiten Punischen Krieges im Mittelpunkt der Betrachtung stehen (218-201 v. Chr.). Hierbei fokussiere ich mich auf die Vorgeschichte des Krieges, welche über die Ursachen und Anlässe der zweiten römisch-karthagischen Konfrontation Aufschluss gibt. Dabei spielten vor allem Streitereien über beiderseitig geschlossene Staatsverträge eine bedeutende Rolle. Ein zentraler rechtlicher Streitpunkt waren in diesem Zusammenhang die Bestimmungen des Lutatius-Vertrags (241 v. Chr.). Dieser Friedensvertrag, der die Kämpfe des Ersten Punischen Krieges beendete, wirkte sich auch auf die späteren politischen Beziehungen zwischen Rom und Karthago aus. So war der Inhalt dieses Vertragswerks Ausgangspunkt römisch-karthagischer Diskussionen über Schuld, Recht und Legitimation der späteren Kriegsführung.
Ziel soll es sein, fernab der Ideologisierung römischen Vorgehens, ein eigenes Bild über die realen Gegebenheiten zu entwerfen und zwischen historischer Wahrheit und Unwahrheit abzuwägen. Hierfür werden Angaben aus antiken Quellen über den Inhalt des Lutatius-Vertrags und seine Bedeutung für den Zweiten Punischen Krieg hinsichtlich des historischen Wahrheitsgehalts kritisch überprüft. Ferner sollen in Auseinandersetzung mit der Forschungsliteratur diskussionswürdige Aspekte behandelt und schließlich die plausibelste Rekonstruktion der Ereignisse herausgearbeitet werden.
In einem ersten Schritt soll die Quellenlage analysiert werden. Im zweiten Themenschwerpunkt sollen die Bestimmungen des Lutatius-Vertrags im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Nach Polybios müsse man hierbei zwischen zwei unterschiedlichen Vertragswerken unterscheiden. Ziel soll es sein, erste Ansätze der römischen Verzerrung historischer Tatsachen zu erkennen, sowie unterschiedliche Auswirkungen des Vertragswerks zu beleuchten.
Im dritten Themenkomplex werden die rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Rom und Karthago im Vorfeld des Zweiten Punischen Krieges thematisiert.
Nach Kenntnis der rechtlichen Streitpunkte, die im Zusammenhang mit dem Lutatius-Vertrag stehen, wird ersichtlich werden, dass das Kernproblem die iberische Stadt Sagunt darstellt. Die Legitimation eines karthagischen Angriffs auf die Stadt Sagunt wird auf Grundlage des Lutatius-Vertrages von beiden Kriegsparteien unterschiedlich bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenlage
- Römische Annalistik
- allgemeine Merkmale
- Quellen zum Lutatius-Vertrag und 2. Punischen Krieg
- Polybios von Megalopolis
- Biographie und Hauptwerk
- Geschichtsverständnis und historische Methode
- Römische Annalistik
- Lutatius-Vertrag
- Präliminarvertrag
- Endgültiger Vertrag
- Auswirkungen
- Rechtliche Auseinandersetzungen im Vorfeld des 2. Punischen Krieges
- Überblick der Ereignisse
- Erste römische Gesandtschaft (220/219 v. Chr.)
- Zweite römische Gesandtschaft (218 v. Chr.)
- römisch-saguntinisches Verhältnis
- zeitliche Datierung
- staatsrechtlicher Charakter
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Lutatius-Vertrags für den Zweiten Punischen Krieg. Sie analysiert die Vorgeschichte des Krieges und die Rolle des Vertragswerks in den rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Rom und Karthago. Dabei werden die Quellen kritisch untersucht und die historische Wahrheit von der römischen Propaganda abgegrenzt.
- Analyse der Quellenlage und der römischen Annalistik
- Untersuchung des Lutatius-Vertrags und seiner Auswirkungen
- Analyse der rechtlichen Auseinandersetzungen im Vorfeld des Krieges
- Beurteilung des römisch-saguntinischen Verhältnisses
- Rekonstruktion der historischen Ereignisse und Abgrenzung der Wahrheit von der römischen Propaganda
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Zweiten Punischen Krieges dar und erläutert die Zielsetzung und den methodischen Ansatz der Arbeit. Das Kapitel "Quellenlage" analysiert die römischen Annalen und die Schriften des Polybios als wichtige Quellen für die Untersuchung. Das Kapitel "Lutatius-Vertrag" behandelt die Bestimmungen des Friedensvertrags und seine Auswirkungen auf die politischen Beziehungen zwischen Rom und Karthago. Das Kapitel "Rechtliche Auseinandersetzungen im Vorfeld des 2. Punischen Krieges" analysiert die Konflikte zwischen Rom und Karthago im Zusammenhang mit dem Lutatius-Vertrag. Das Kapitel "römisch-saguntinisches Verhältnis" untersucht die Beziehungen zwischen Rom und Sagunt und deren Bedeutung für den Ausbruch des Krieges.
Schlüsselwörter
Römische Annalistik, Lutatius-Vertrag, Zweiter Punischer Krieg, Polybios, Sagunt, römisch-karthagische Beziehungen, rechtliche Auseinandersetzungen, historische Wahrheit, Propaganda.
- Arbeit zitieren
- Erik Neumann (Autor:in), 2009, Die Bedeutung des Lutatius-Vertrages für den Zweiten Punischen Krieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144670
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