Paul Feyerabend gilt als "enfant terrible"l der Wissenschaftstheorie. Selten, vielleicht viel zu selten, hat jemand im Karussell der Wissenschaft so heftig gegen den Strich gebürstet. Feyerabend selbst war sich gegenüber bescheiden, verstand das große Aufheben um seine Person nicht und hatte die Publikation seines idiotischen Hauptwerkes gar bereut, weil er sich grundlegend missverstanden fühlte 2 Dabei gab er der Wissenschaft doch nur einen Schlag auf das Hinterköpfchen, um ihr beschränktes Denkvermögen zu erhöhen. Doch Feyerabend konnte nicht anders. Er liebte die Provokation3 Als begeisterter Theatergänger kommt das sicherlich nicht von ungefähr.
Und nicht zuletzt ist es sein Großmaul, auf das er seine Reputation zu erheblichem Anteil zurückführt.4
Wohl wissend, dass ich hier an mancher Stelle dick auftrage, halte mich selbst nicht für ein Großmaul. Dennoch sehe ich meinen Beitrag als nützlichen Anstoß reflektierter Wissenschaft, wenngleich ich dafür keine allgemeingültige, standardisierte Form wähle.
Mein Ansatz ist nicht strikt linear, sondern assoziativ. Ich versuche einen roten Faden zu weben und knüpfe diverse Querverbindungen (an denen durchaus auch Spinnweben hängen). Einerseits schlüpfe ich in die Rolle des terriblen Feyerabend und äußere eine "antizipierende Kritik"', andererseits widerspreche ich semem Hang zum Pragmatismus, dem ein Autor lieber war, "der sich auf die Handlung konzentriert ( ... ) als einer, bei dem die Dichtung oder Innerlichkeit oder Gesellschaftskritik im Vordergrund stehen. "6
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I Czepe12008, http://science.orf.atlscience/newsI145066
2 Vgl. Feyerabend 1997, S. 157 u. 200; im Original "fucking book"
3 Vgl. ebd., S. 97
4 Vgl. ebd., S. 156 f.
5 Feyerabend 1981, S. 47
6 Feyerabend 1997, S. 43; obschon er sich in puncto "Innerlichkeit" u. "Gesellschaftskritik" selbst mit seinem späten Schriften widerspricht, doch dieser Umstand darf als ein leises Signum Paul Feyerabends betrachtet werden
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Biografischer Luxus
- Wissenschaft - von wo wohin?
- Plädoyer für einen bunten Acker Kopfsalat
- Tradition
- Relativismus
- Öffentlich-demokratische Kontrolle
- Dramatische Exempel & logische Groteske
- Conclusio
- Feierabend
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet das Leben und Werk des Wissenschaftskritikers Paul Feyerabend. Sie analysiert seine Ansichten zur Wissenschaft, besonders seine Kritik an traditionellen wissenschaftlichen Methoden und seinen Plädoyer für eine vielfältige und flexible Wissenschaftslandschaft.
- Feyerabends Kritik an traditionellen wissenschaftlichen Methoden
- Sein Plädoyer für eine vielfältige und flexible Wissenschaftslandschaft
- Feyerabends Verständnis von Wissenschaft als ein offener und dynamischer Prozess
- Der Einfluss von Feyerabends Denken auf die Wissenschaftsphilosophie und -soziologie
- Die Relevanz von Feyerabends Ideen für die heutige Wissenschaftskultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Vorbemerkung, die den Kontext und die Motivation des Autors für die Untersuchung von Feyerabends Werk darlegt. Im zweiten Kapitel, „Biografischer Luxus“, wird Feyerabends Lebensgeschichte beleuchtet und die möglichen Verbindungen zu seinen wissenschaftlichen Ansichten erörtert. Kapitel drei, „Wissenschaft - von wo wohin?“, behandelt Feyerabends Kritik an der traditionellen Wissenschaft und stellt seine Ansichten zur Entwicklung der Wissenschaft in den Vordergrund. Das vierte Kapitel, „Plädoyer für einen bunten Acker Kopfsalat“, widmet sich Feyerabends Argumentation für einen offenen und vielfältigen Ansatz in der Wissenschaft. Dabei werden Themen wie Tradition, Relativismus und öffentliche Kontrolle beleuchtet. Kapitel fünf, „Dramatische Exempel & logische Groteske“, führt weitere Aspekte von Feyerabends Denken anhand von Beispielen und Analogien vor Augen. Das sechste Kapitel, „Conclusio“, beinhaltet eine Zusammenfassung der zentralen Argumente und Erkenntnisse der Arbeit. Das siebte Kapitel, „Feierabend“, dient als Schlusskapitel, in dem die Relevanz von Feyerabends Werk für die heutige Zeit hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Wissenschaftsphilosophie, insbesondere mit der Kritik an traditionellen wissenschaftlichen Methoden, der Frage nach der Vielfalt und Flexibilität von Wissen sowie der Bedeutung von Öffentlichkeit und Demokratie in der Wissenschaft. Zu den wichtigsten Schlüsselbegriffen zählen: Wissenschaftskritik, Wissenschaftstheorie, Relativismus, Pragmatismus, Vielfalt, Offenheit, Tradition, Kontrolle, Öffentlichkeit, Demokratie.
- Quote paper
- Diplom Sozialarbeiter / Sozialpädagoge Thomas Potyka (Author), 2009, (M)any Feyerabend - Eine bunte Collage, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144626