Die Arbeit beschäftigt sich mit den Geschehnissen in der Schweiz im Jahr 1968. Dabei entdeckte ich zunächst ähnliche, wenn auch abgeschwächte, Ausdrucksformen der 68-Protestbewegung in der Schweiz . Bei der weiteren Recherche wurde dann sehr schnell eine spezifische Besonderheit in den Ereignissen des Schweizer 68 sichtbar – der erbitterte Kampf der Jugend um so genannte Autonome Jugend Zentren (AJZ). Infolgedessen beschäftigte ich mich fortan mit dieser schweizer „Kuriosität“ und suchte nach den ursächlichen Gründen für diese Protestbewegung. Durch den Begriff „AJZ“ werden auch die Grenzlinien der involvierten Gesellschaftsgruppen deutlich – es handelt sich keinesfalls um ein rein studentisches, intellektuelles Milieu, sondern vielmehr wird die Bewegung von einer breiten, jugendlichen Allianz bestehend aus Arbeitern, Schülern und Studenten getragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation
- Vorgehensweise
- Neuerscheinungen
- Wohnverhältnisse in Zürich um 1960 / Wohnungsnot
- Kultureller Freiraum
- Autoritätenkonflikt, Familienverhältnisse
- Der Protest formiert sich
- Fortschrittliche Studentenschaft Zürich (FSZ)
- Die „Monsterkonzerte“ – erste Krawalle
- 1968 – Der Kampf um das Globusprovisorium
- Erste Vorstöße für ein Jugendzentrum
- Das Globusprovisorium wird frei
- Die Besetzung des Globusprovisoriums
- Die Globuskrawalle
- Reaktionen auf die Krawalle
- Der Lindenhofbunker – „Good Will“ des Stadtrats
- Die Eröffnung des Lindenhofbunkers
- Der Abbruch des Experiments – Autonome Republik Bunker
- Die Opernhausproteste 1980 – „züri brännt“
- Erste Krawalle
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Protesten der 1968er-Generation in Zürich und untersucht deren Ursachen und Hintergründe, insbesondere den Kampf um Autonome Jugend Zentren (AJZ).
- Die Wohnungsnot in Zürich in den 1960er Jahren
- Der Mangel an kulturellem Freiraum für Jugendliche
- Der Autoritätenkonflikt zwischen Jugend und Erwachsenen
- Die Rolle der Fortschrittlichen Studentenschaft Zürich (FSZ) in der Protestbewegung
- Die Bedeutung von Jugendzentren und die Auseinandersetzung mit den Behörden
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Motivation und Vorgehensweise der Arbeit, die sich ursprünglich mit dem Einfluss der 33er-Kriegsgeneration auf die 68er-Protestgeneration beschäftigte. Die Arbeit konzentriert sich dann auf die spezifischen Ereignisse des Schweizer 68 und insbesondere auf den Kampf um Autonome Jugend Zentren (AJZ).
Kapitel 2 untersucht die Wohnverhältnisse in Zürich um 1960 und die daraus resultierende Wohnungsnot, die durch den wirtschaftlichen Aufschwung und die Expansion der Stadt entstanden ist. Die Studierendenzahl stieg an, während der Wohnraum immer knapper wurde, was zu hohen Mietpreisen und einer angespannten Situation führte.
Kapitel 3 beschreibt die Bedeutung von kulturellem Freiraum für die Jugend und den Konflikt mit den Behörden. Die Schließung von Lokalen und der Mangel an Räumen für eigene Clubs führten zu weiterer Frustration und verstärkten die Protestbewegung.
Kapitel 4 analysiert den Autoritätenkonflikt und die schwierigen Familienverhältnisse der jungen Generation. Eine Umfrage unter Studenten ergab, dass viele ein gestörtes Verhältnis zu ihren Eltern hatten, die aufgrund ihrer beruflichen und politischen Verpflichtungen wenig Zeit für ihre Kinder aufbringen konnten.
Kapitel 5 behandelt die Formierung des Protests und insbesondere die Rolle der Fortschrittlichen Studentenschaft Zürich (FSZ), die mit Aktionen wie „Monsterkonzerten“ und der Besetzung des Globusprovisoriums für Aufsehen sorgte.
Kapitel 6 beschreibt den Kampf um das Globusprovisorium und die Reaktion der Behörden, die schließlich zum Bau des Lindenhofbunkers als „Good Will“-Geste führten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Autonome Jugend Zentren (AJZ), Wohnungsnot, kultureller Freiraum, Autoritätenkonflikt, Protestbewegung, 1968er-Generation, Zürich, Schweiz.
- Quote paper
- Andreas Kern (Author), 2008, Schweiz „1968“ am Beispiel Zürich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144254