Auch wenn Auktionen keinen konventionellen Preisfindungsmechanismus darstellen, gewinnen sie sowohl in der wissenschaftlichen Literatur als auch in der Praxis zunehmend an Bedeutung. Der Staat versteigert zum Beispiel Bundesschatzbriefe zur Deckung des Haushaltsdefizits und Lizenzen für Bohr- und Schürfrechte; Unternehmen beschaffen mit Hilfe von Ausschreibungen Vorprodukte und Dienstleistungen; Online-Auktionsplattformen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Diese Aufzählung könnte noch mit zahlreichen Beispielen fortgeführt werden. Im Gegensatz zu Festpreissystemen liegt der Vorteil von Auktionen darin, dass sie dem Verkäufer die Möglichkeit eröffnen, das Verkaufsobjekt dem Käufer mit der höchsten Wertschätzung zu verkaufen. Da der Preis des Objektes aus dem Wettbewerb zwischen den Bietern resultiert, erübrigt sich die Frage für den Verkäufer, wem und zu welchem Preis er das Objekt anbieten sollte. Der Verkäufer muss sich jedoch mit Fragen der Effizienz und Optimalität von Auktionen auseinandersetzen: Wie wird sichergestellt, dass der Bieter mit der höchsten Wertschätzung auch tatsächlich den Zuschlag erhält? Wie muss der Verkäufer den Auktionsmechanismus gestalten, um einen möglichst hohen Erlös zu erzielen? In der Literatur der Auktionstheorie werden Auktionen unter bestimmten Annahmen untersucht und optimale Auktionsmechanismen aufgezeigt. Diese Annahmen sind in der Realität aber oft nicht gegeben. Im Verlauf dieser Arbeit wird die Annahme der Risikoneutralität der Bieter durch Risikoaversion ersetzt und ihre Auswirkungen auf das optimale Auktionsdesign untersucht. Mit dieser neuen Annahme sind folgende Fragen verbunden: Wird der erwartete Ertrag des Verkäufers unter Risikoaversion der Bieter höher oder niedriger sein als bei Risikoneutralität? Hat der Verkäufer die Möglichkeit, Einfluss hierauf zu nehmen? Resultieren aus der Risikaversion Veränderungen im Bietverhalten der Bieter? Wie sieht dann das optimale Auktionsdesign unter Risikoaversion der Bieter aus?
Im Rahmen dieser Seminararbeit sollen mögliche Antworten auf diese Fragen aufgezeigt werden. Aufgrund der Vielzahl der zur Auswahl stehenden Auktionsmechanismen ergeben sich bei der Suche nach dem optimalen Auktionsdesign unter Risikoaversion interessante Unterschiede im Vergleich zur Risikoneutralitätsannahme.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Revenue Equivalence Theorem
- Revelation Principle
- Risikoaversion
- Entscheidung unter Unsicherheit
- Risikoaversion
- Die Auswirkung von Risikoaversion auf die Entscheidung
- Optimales Auktionsdesign
- Risikoaverse Bieter bei Auktionen
- Risikoaverse Verkäufer bei Auktionen
- Einfluss von Informationen auf das Risiko des Bieters
- Das optimale Auktionsdesign unter Risikoaversion
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen von Risikoaversion auf das optimale Auktionsdesign zu untersuchen. Dabei werden die grundlegenden Konzepte der Auktionstheorie und der Entscheidungstheorie unter Unsicherheit beleuchtet.
- Das Revenue Equivalence Theorem und das Revelation Principle
- Die verschiedenen Arten von Risikoaversion
- Die Auswirkungen von Risikoaversion auf das Verhalten von Bietern und Verkäufern in Auktionen
- Das optimale Auktionsdesign unter Berücksichtigung von Risikoaversion
- Der Einfluss von Informationen auf das Risiko des Bieters
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Auktionen ein und erläutert deren wachsende Bedeutung in der Wirtschaft. Sie stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor, die sich mit der Effizienz und Optimalität von Auktionen unter Berücksichtigung von Risikoaversion befassen. Das zweite Kapitel behandelt die grundlegenden Konzepte der Auktionstheorie, das Revenue Equivalence Theorem und das Revelation Principle. Es dient als Grundlage für die anschließende Analyse der Auswirkungen von Risikoaversion auf das Auktionsdesign. Das dritte Kapitel widmet sich dem Thema Risikoaversion. Es erläutert die verschiedenen Arten von Risikoaversion und deren Einfluss auf die Entscheidungsfindung unter Unsicherheit. Kapitel vier untersucht die Auswirkungen von Risikoaversion auf das optimale Auktionsdesign. Es betrachtet die verschiedenen Szenarien, in denen sowohl Bieter als auch Verkäufer risikoavers sind, und analysiert den Einfluss von Informationen auf das Risiko des Bieters. Das Kapitel zeigt, wie sich das optimale Auktionsdesign unter Berücksichtigung von Risikoaversion verändert.
Schlüsselwörter
Auktionstheorie, Mechanism Design, Risikoaversion, Revenue Equivalence Theorem, Revelation Principle, Entscheidungsfindung unter Unsicherheit, optimales Auktionsdesign, Bieterverhalten, Verkäuferverhalten, Informationsasymmetrie.
- Quote paper
- Abasin Harakat (Author), Alexander Charles (Author), 2007, Auktionstheorie und Mechanism Design, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144206
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