Betrachtet man die Entwicklung menschlicher Gesellschaften im Laufe der Jahrhunderte, lässt sich eine deutliche Wandlung der Definitionen privat und öffentlich erkennen. Im Folgenden sei aufgezeigt, inwieweit die von Hannah Arendt gewählte Unterscheidung dieser Bereiche, welche sie der Auffassung der Antike entlehnt, nach wie vor Validität besitzt.
Inhaltsverzeichnis
- Betrachtet man die Entwicklung menschlicher Gesellschaften im Laufe der Jahrhunderte, lässt sich eine deutliche Wandlung der Definitionen privat und öffentlich erkennen.
- Zu Zeiten Platons existierte eine signifikante Dichotomie zwischen dem Oikos ([privater] Haushalt) und der Polis (Stadtstaat).
- Der Begriff „öffentlich“ beschreibt nach Arendt zum einen die Wahrnehmung anderer Menschen Präsenz verleiht ihnen und der Welt „Realität“ - und zum anderen,,die Welt selbst\", genauer das Gemeinsame zwischen Menschen und ihren Angelegenheiten.
- Zur Verdeutlichung bedarf es der Kenntnis um die arendtsche Separation der Bereiche Arbeit, Herstellen und Handeln.
- Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Begriffen vollzieht sich das Handeln nicht materiell, sondern auf kommunikativem Wege: „Seine Grundbedingung ist die Pluralität, denn handelnd setzen sich die Menschen zueinander in Beziehung.\"3
- Welche Aspekte und Entwicklungen führten letztlich zu einem Wandel des Verständnisses der Begriffe privat und öffentlich in Anbetracht eines sich diversifizierenden Gesellschaftssystems?
- Ein nicht unerheblicher Anteil liegt vermutlich im Christentum, auf dem mit ihm einhergehenden Monotheismus und der damit verbundenen Werteverschiebung begründet.
- Im weiteren Verlauf der Geschichte gaben die Wissenschaft und ihre modernen Ausläufer Impulse zur Modifikation der beiden Begriffe.
- Der aktuellste Faktor, der zur hier erörterten Begriffswandlung maßgeblich beitrug, ist die Ökonomie.
- Im sprachgeschichtlichen Kontext lässt sich der Begriffswandel zusätzlich auf einer rein pragmatischen Ebene begründen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Hannah Arendts Definition des privaten und öffentlichen Raums und untersucht deren Aktualität im Kontext der heutigen Gesellschaft. Dabei wird die Entwicklung dieser Begriffe von der Antike bis zur Moderne beleuchtet.
- Hannah Arendts Definition des privaten und öffentlichen Raums
- Der Wandel des Verständnisses von privat und öffentlich in der Geschichte
- Der Einfluss von Christentum, Wissenschaft und Ökonomie auf die Entwicklung der Begriffe
- Die Rolle von Medien und Überwachung in der heutigen Gesellschaft
- Die Relevanz von Arendts Definition für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beleuchtet Hannah Arendts Definition des privaten und öffentlichen Raums anhand ihrer Interpretation der antiken Vorstellung von Oikos und Polis.
- Das zweite Kapitel untersucht die Entwicklung des Verständnisses von privat und öffentlich von der Antike bis zur Moderne und beleuchtet den Einfluss von Christentum, Wissenschaft und Ökonomie auf diese Entwicklung.
- Das dritte Kapitel analysiert die Rolle von Medien und Überwachung in der heutigen Gesellschaft und deren Auswirkungen auf das Verständnis von privat und öffentlich.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen Privatheit, Öffentlichkeit, Hannah Arendt, Vita activa, Polis, Oikos, Christentum, Wissenschaft, Ökonomie, Medien, Überwachung, Konformität, Individualität, Freiheit.
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- Claudia Seifert (Autor), 2009, Besitzt Hannah Arendts Definition des privaten und öffentlichen Raumes Aktualität im Kontext unserer heutigen Gesellschaft?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143956